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Krieger im Yoga: Diese Fehler können Rücken und Knie schaden

Krieger im Yoga sehen kraftvoll aus – doch bei falscher Ausrichtung der Asanas können Knie und Rücken belastet werden. So machst du es richtig.

Michelle im Krieger I
© Fabia Suhl

4 Yoga-Stretches, die jeder vor dem Schlafengehen machen sollte.

HeyGen / Dieses Video wurde mit der Hilfe von einer KI erstellt und von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Die Krieger im Yoga sind Haltungen, die nach Stärke klingen und auch so aussehen. Doch der Schein trügt schnell. Viele Yogis stürzen sich zu enthusiastisch in diese Asanas und übersehen dabei Kleinigkeiten, die Rücken oder Knie ernsthaft belasten können. Dabei ist gerade Virabhadrasana I (der Krieger I) eine der wichtigsten Haltungen, um Standkraft und mentale Klarheit zu vereinen.

Ob du diese Asana liebst oder innerlich stöhnst, sobald dein Yogalehrer sie ansagt – sie verdient einen zweiten, genaueren Blick. Denn richtig ausgeführt, wird der Krieger I zu deiner stärksten Verbündeten. Falsch ausgeführt hingegen? Leider zur Quelle für Rückenschmerzen, wackelige Knie und jede Menge Frust.

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Warum der Krieger im Yoga eigentlich friedlich ist

Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, warum eine Haltung, die nach Kampf klingt, ihren Platz in einem friedlichen Yogaflow hat. Virabhadrasana – der ursprüngliche Sanskrit-Name – erinnert an einen göttlichen Krieger aus einer alten hinduistischen Legende. Dieser Held wurde von Shiva erschaffen und kämpfte nicht aus Hass, sondern aus Herzschmerz. Vira bedeutet „Held“, Bhadra „Freund“ – eine schöne Erinnerung daran, dass es im Yoga um innere Stärke geht, nicht um äußere Aggression.

Der Krieger im Yoga ist also weniger Rambo, mehr Zen-Samurai. Die Asana lädt dich ein, mit beiden Füßen auf der Erde zu stehen und dich gleichzeitig für Neues zu öffnen. Während deine Beine kraftvoll arbeiten, bleibt deine Brust weich und dein Blick klar.

Virabhadrasana II – die Kriegerin II.
Virabhadrasana II – die Kriegerin II. Foto: Getty Images/ Tatiana Kolesnikova

Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest

1. Du kippst ins Hohlkreuz

Einer der größten Stolpersteine beim Krieger I? Das berüchtigte Hohlkreuz. Viele Yogis kippen mit dem Becken nach vorn, reißen die Arme hoch und lassen dabei die Lendenwirbelsäule in ein extremes Durchhängen fallen. Autsch! Dabei sollte dein unterer Rücken lang bleiben, der Nabel zieht sanft nach innen, das Schambein zieht Richtung Brustbein und das Steißbein Richtung Boden.

2. Falsche Kniehhaltung

Auch das vordere Knie ist oft der Schwachpunkt. Wenn es zur Mitte kippt, freut sich leider kein Gelenk – dein Knie sollte immer genau über dem Sprunggelenk stehen, tendenziell Richtung kleiner Zeh ziehen. Achte bewusst darauf, nicht nur in die Tiefe zu gehen, sondern auch stabil zu bleiben. Gerade bei empfindlichen Knien lohnt sich ein zweiter Blick auf den Winkel deines Oberschenkels. Lieber etwas höher stehen als risikoreich verrenken.

Krieger I: So kommst du risikofrei in die Yoga-Haltung

  1. Du beginnst in Tadasana – der Berghaltung. Komme dazu in einen hüftschmalen Stand an den Anfang deiner Matte.
  2. Mit der Ausatmung machst du einen großen Schritt zurück, zum Beispiel mit dem linken Fuß. Die Füße stehen nicht auf einer Linie wie beim Catwalk, sondern stabil wie bei einer Eisenbahn: breit und sicher.
  3. Dein hinterer Fuß ist etwa 45 Grad ausgedreht, die Außenkante presst in den Boden. Der vordere Fuß zeigt nach vorn.
  4. Dann beugst du das Knie, bis dein Oberschenkel ungefähr parallel zur Matte und das Knie über dem Sprunggelenk ausgerichtet ist.
  5. Richte dein Becken nach vorn aus, als würdest du zwei Scheinwerfer nach vorne drehen.
  6. Dann hebst du mit der Einatmung deine Arme über die Seite nach oben. Die Schultern bleiben entspannt, die Schulterblätter ziehen sanft nach unten. Deine Handflächen zeigen zueinander, dein Blick geht leicht nach oben.

Und voilà: Du stehst wie ein:e echte:r Krieger:in – stark, präsent, aber auch beweglich.

Kleiner Technik-Check für deine nächste Praxis

Vor deinem nächsten Krieger-Flow lohnt sich ein Mini-Check-in: Stehen deine Füße stabil und hüftbreit? Ziehen die Beckenknochen wirklich nach vorn? Atmest du in deinen Bauch oder hältst du unbewusst die Luft an? Gerade beim Einnehmen des Kriegers im Yoga schleichen sich oft kleine Schludrigkeiten ein. Kein Grund zur Panik – aber ein Grund, wieder mehr Bewusstsein reinzubringen.

Baue deine Haltung Stück für Stück auf. Nutze Blöcke, falls du mehr Stabilität brauchst. Experimentiere mit deinem Schrittmaß. Und wenn du unsicher bist: Mach ein Video von dir oder übe vor einem Spiegel. Auch ein sanftes Re-Alignment in einer ruhigen Stunde kann Wunder wirken. Der Krieger ist keine Pose für den schnellen Erfolg – sondern für langfristige Stärke.

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