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#Bridechilla: Warum meine Brautjungfern & Trauzeuginnen eine Liebeserklärung verdienen

In der Kolumne #Bridechilla nimmt dich unsere Autorin mit in ihren ganz privaten Hochzeitsalltag. Heute spricht sie darüber, warum die Auswahl der Trauzeugin und Brautjungfern eine Hommage an die Freundschaft ist.

Brautjungfer Trauzeugin
Seine Brautjungfer und Trauzeugin zu fragen ist immer auch eine kleine Liebeserklärung an die Freundschaft, Foto: Getty Images/ Rubén Carbó / EyeEm

Die Liebe seines Lebens zu finden ist ein unglaublich schönes Gefühl und ich bin unendlich dankbar, dass mein Verlobter Teil meines Lebens ist. Wenn ich jedoch ehrlich sein soll, war mein Herz auch schon komplett gefüllt, bevor er in mein Leben getreten ist, und das habe ich meinen besten Freundinnen zu verdanken. Aus diesem Grund soll es in der heutigen Kolumne nicht um meinen Verlobten gehen, sondern um die Freundschaften in meinem Leben und warum es mir so wichtig war, meine Trauzeugin und Brautjungfern ein ganz persönliches Geschenk zu machen. 

Brautjungfern und Trauzeugin: Eine uralte Tradition 

Als ich noch ein kleines Mädchen war, fand ich es immer faszinierend zu sehen, wie viele Brautjungfern die Braut vor den Altar begleiten. Auch wenn ich da noch nicht wirklich wusste, ob ich jemals heiraten werde, fand ich die Vorstellung schon immer schön, gemeinsam mit meinen besten Freundinnen diesen wichtigen und einmaligen Tag zu zelebrieren. Und die Tradition der Brautjungfern ist nicht etwa eine neumodische Erfindung, sondern reicht mehrere Jahrhunderte zurück.

Was heutzutage eher als emotionale und organisatorische Stütze gedacht ist, hatte für frühere Verhältnisse einen ernst zu nehmenden Hintergrund. So hatten die Brautjungfern die wichtige Aufgabe, das Brautpaar vor bösen Geistern zu schützen. Indem die unverheirateten Frauen der Braut optisch ähnelten, waren die Geister abgelenkt und konnten die wahre Braut so nicht verfluchen. Heutzutage kann die Braut beliebig viele Freundinnen und Verwandte zu ihren Brautjungfern küren, ohne Angst vor bösen Geistern. So sorgen die Frauen heute eher dafür, dass die Hochzeitsfeier ein voller Erfolg wird.

Brautjungfern gab es schon vor vielen Jahrhunderten. Credit: Getty Images/ kkshepel Foto: Getty Images/iStockphoto

Eine noch größere Rolle spielt jedoch die Trauzeugin, denn anders als die Brautjungfern muss der oder die Trauzeug:in neben der Organisation der Hochzeitsfeier auch die Eheschließung bezeugen und daher auch einige Pflichten erfüllen. So müssen Trauzeug:innen:

  • volljährig sein (bei kirchlichen Trauungen mindestens 14 Jahre alt) 
  • persönlich anwesend sein 
  • die deutsche Sprache beherrschen oder einen Dolmetscher haben 
  • gültige Ausweispapiere besitzen 

Meine Freundinnen sind meine Familie 

Als ich meinen Heiratsantrag bekommen habe und mitten in den Vorbereitungen und der Planung steckte, musste ich über so viele Dinge nachdenken und rätseln. Nur eine Sache war mir von Anfang an klar: Wer meine Brautjungfern und meine Trauzeugin sein sollten. In meinem Leben hatte ich schon eine Menge verschiedener Freundschaften, die meisten entstanden durch die Schule und das Studium. Meist verloren wir uns danach relativ schnell wieder aus den Augen und mittlerweile sehe ich sie nur noch, wenn ich meine Instagram-App auf dem Smartphone öffne. 

Zum Glück habe ich aber auch Freundinnen gefunden, mit denen mich mehr verbindet als Partynächte am Freitag oder Zusammenbrüche in Unibibliotheken. Und mittlerweile begleiten mich einige von ihnen schon seit über 26 Jahren. Als meine erste Beziehung in die Brüche ging, flogen sie mit mir in den Urlaub, hielten mir die Haare, wenn ich es mal wieder beim Feiern übertrieb und schmiedeten mit mir gemeinsam einen Racheplan, als ich herausfand, dass der Typ, den ich datete, bereits verlobt war. Ohne meine Freundinnen wären meine Kindheit, meine Jugend und auch mein heutiges Leben nur halb so schön gewesen.

Die Freundschaft zu ihren Mädels ist unser Autorin unfassbar wichtig. Credit: Getty Images/ AleksandarNakic Foto: Getty Images

Brautjungfern und Trauzeugin werden: Wie stelle ich die entscheidende Frage?

Dass ich etwas Besonderes für meine Freundinnen zusammenstellen wollte, war mir von Anfang an klar. Ich wollte nicht einfach nur die Frage stellen, sondern ihnen auch mit einer persönlichen Geste eine Freude machen. Darum kaufte ich mir fünf wunderschöne Karten und schrieb jeden meiner Brautjungfern einen liebevollen und persönlichen Brief. Dazu gab es dann noch eine Flasche Sekt.

Für meine zwei Trauzeuginnen hatte ich sogar ein eigenes Flaschenetikett beschriften lassen, mit der Frage, ob sie meine Trauzeuginnen werden wollen. Als wir alle gemeinsam zusammensaßen, überreichte ich den Mädels die kleinen Geschenke und freute mich zu sehen, wie berührt sie waren.

Brautjungfern und Trauzeuginnen: ,,Ihr verdient die Welt!” 

Als ich abends im Bett lag und den Tag noch einmal Revue passieren ließ, wurde mir klar, wie viel mir meine Brautjungfern und Trauzeuginnen bedeuten, wie heilig sie mir sind. Wie sehr ich jede Einzelne bewundere:

  • Ornella, die wie eine Löwenmutti für das Glück ihrer Tochter kämpft.
  • Kat, die die Freundschaft meines Lebens ist.
  • Melissa, die mir seit 26 Jahren jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
  • Laura, die sich immer für die Schwächeren einsetzt.
  • Celi, für die Loyalität über alles geht.
  • Beniz, dafür, dass ich Tränen mit dir lachen kann.
  • Nievina, die immer da ist, auch wenn man wochenlang nichts voneinander hört.

Danke für alles, ihr verdient die Welt! 

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