Als ich meine erste eigene Wohnung zog, war mir von Anfang an klar, dass ich niemals eine weiße Küche haben wollte. Ich hatte keine Lust mehr auf die sterilen, weißen Wände, die man in einer riesigen Masse auch auf Social Media sah. Mein Traum: eine mintgrüne Küche. Allerdings meinte das Schicksal es in diesem Sinne nicht gut mit mir. Warum ich es trotzdem nicht bereue, meine Traumküche nicht bekommen zu haben, erfährst du im Folgenden.
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Mission Traumküche: Not accomplished
Für mich war nach meinem Einzug klar, dass ich meine kleine, aber feine Küche mit einem IKEA-Modell ausstaffieren wollte. Das Preis-Leistungsverhältnis des schwedischen Möbelhauses passt für mich und meinen Lifestyle hervorragend, weshalb es gar keine Frage war, dass auch eine Küche von dem berühmten Interior-Store hermusste.
Gesagt, getan. Ich machte mir einen Termin beim Küchenplanungs-Service von IKEA und saß dort wirklich drei Stunden und stellte mir gemeinsam mit meiner Mama als Begleitung meine Traumküche zusammen. Mintgrün sollte sie werden, in einem wunderschönen Landhaus-Stil mit geriffelten Fronten und Vintage-Elementen.
Kein Zweifel: Ich war absolut verliebt in diese Küche mit ihrer besonderen Farbe. Doch mein Traum sollte schon sehr bald wie eine Seifenblase zerplatzen. Denn gerade, als wir gemeinsam mit der IKEA-Mitarbeiterin die Produkte in den Warenkorb leen wollten, hieß es auf einmal: „Tut mir total leid, aber diese Küchen-Elemente werden momentan gar nicht geliefert.“
Die Alternative zur Traumküche: Macht das glücklich?
Ich war tatsächlich am Boden zerstört. Ich hatte mich so auf dieses Küchen-Modell eingeschossen und versteift, dass ich den kleinen Schock erstmal bei einer Portion Köttbullar verarbeiten musste. Meine Mama und ich begannen dann, Ideen und Alternativen zu brainstormen.

Denn: Es gab meine Traumküche auch noch in anderen Farben. War ich aber bereit, den Kompromiss einzugehen und mich gegen meinen mintgrünen Traum zu entscheiden? Immerhin war es nicht einmal klar, ob diese Farbe des Küchen-Modells überhaupt noch hergestellt wird.
Nach ein paar Runden durch das Einrichtungshaus entschied ich mich dann: Ja, es sollte eine andere Farbe werden. Denn an sich fand ich den Landhaus-Stil der Küche perfekt für meine Wohnung und sah die Farbauswahl als Kompromiss an. Klar war für mich allerdings, dass dann eine Wand in der Küche noch irgendeine Farbe bekommen sollte. Alles, nur kein weißer Krankenhaus-Vibe!
Warum die Alternative jetzt meine Traum-Küche ist
Ich entschied mich im Endeffekt für die Küchen-Modelle in einem warmen Beige. Ja, die Farbe ist sehr nahe an Weiß dran, aber als ich an mein Interior-Pinterest-Board dachte, fiel mir ein, dass die Landhaus-Küchen, die ich toll fand, genau in der gleichen Farbe daherkamen.
Mein Kompromiss war es, um etwas Farbe und Kontrast in die Küche hineinzubringen, die Wände einfach in einem dunklen, warmen Kaffee-Braun zu streichen. Und was soll ich sagen? Genau dieser Kontrast zwischen Dunkel und Hell ist das, was meine alternative Kompromiss-Küche nun zu meiner Traumküche gemacht hat.
Denn spätestens als meine beigefarbene Küche eingebaut war, merkte ich, dass ich mich hier für die zeitlosere Variante entschieden hatte. Ja, mintgrün ist noch immer eine tolle Farbe. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich an dem Grün schnell sattsehen könnte, war viel höher als bei meinen beigefarbenen Modellen. Zudem kann man Beige viel besser und flexibler kombinieren – wodurch ich jetzt zwar eine schlichte Küche habe, diese aber mit knallpinken Accessoires aufpeppe. Und das hätte ich bei einer grünen Küche nicht für mich gesehen!

Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior-, Putz- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.