Die Kanaren sind unter anderem für ihre vielfältige und faszinierende Naturwelt bekannt. Neben der Kanaren-Glockenblume und der „Kerze des Teide“ gibt es noch ein weiteres Wahrzeichen der Inselgruppe, die seit Jahrhunderten die Menschen faszinieren! Und diese Baumart ist nicht nur aufgrund ihres unglaublich interessanten Wuchses ein wahres Naturspektakel, sondern auch, weil er bluten kann! Wir haben uns diesen besonderen Baum genauer angeschaut.
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Kanaren: Dieser Baum ist ein Wahrzeichen der Inselgruppe
Er ist riesig, hat einen ungewöhnlichen Wuchs – und er kann bluten! Die Rede ist von dem Drachenbaum, der beinahe schon ein Wahrzeichen der Kanaren ist. Immerhin steht hier der älteste Drachenbaum der Welt (wmn berichtet)!
Der Drachenbaum, der auch Drachenblutbaum oder Drachenpalme genannt wird, wird bis zu zehn Metern hoch – und besonders markant sind die ineinander verschlungenen Äste, die an Korallen erinnern. Von der Form her könnte man auch denken, dass es sich hier eher um einen zu groß geratenen Pilz handelt als um einen uralten, immergrünen Baum.

Diese ungewöhnliche Form hat sich nicht umsonst entwickelt. Denn die große, schirmförmige Krone kann Feuchtigkeit von Nebel, Tau oder Regen besser abfangen und spendet gleichzeitig auch Schatten, um so die Verdunstung von wertvollem Wasser zu reduzieren. So können die Baum-Keimlinge viel besser gedeihen als in der prallen Sonne.
Drachenbaum auf den Kanaren: Doch warum blutet er?
Der alternative Name für den Drachenbaum, Drachenblutbaum, ist tatsächlich Programm. Denn der Baum kann tatsächlich bluten – und zwar rotes Harz. Wenn dieses aus dem Stamm des Baumes austritt, sieht es so aus, als würde der uralte Baumriese ein paar Tropfen Blut verlieren.
Und dieses rotbraune bis braunrote Drachenblut (Naturharz) ist tatsächlich sehr wertvoll! Die Einwohner:innen von Sokotra, einer Insel im Jemen, wo der Drachenbaum endemisch ist, nutzen das Drachenblut zum Kurieren von Magenbeschwerden, zum Färben von Wolle, stellen daraus Klebstoff her und verzieren damit sogar Keramik und ihre Häuser.

Zudem wird das Drachenblut auch pulverisiert als pflanzliches Heilmittel mit analgetischer, adstringierender, antiseptischer, blutstillender und geschwürhemmender Wirkung gegen viele Krankheiten genutzt.
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Drachenbaum der Kanaren: Blüht dieser auch im eigenen Garten?
Die gute Nachricht: Der immergrüne Drachenbaum ist relativ einfach auch hierzulande zu halten! Alles, was man dafür braucht, ist ein heller Standort mit indirektem Licht und Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius.
Die schlechte Nachricht: Den Drachenbaum zum Blühen zu bringen, ist beinahe ein Wunder. Die Blüte ist so selten, dass man diese nur mit ganz viel Glück zu Gesicht bekommt. Unter den richtigen Bedienungen ist es aber möglich. So kannst du die Blütenbildung anregen:
- Kultiviere deinen Drachenbaum zwei Wochen in einem Raum, in welchem relativ niedrige Temperaturen herrschen (7 Grad Celsius).
- Lasse die Pflanze dann vorübergehend austrocknen.
- Anschließend solltest du den Drachenbaum sparsam und selten gießen (Achtung, Fingerspitzengefühl ist gefragt – zu wenig Wasser führt zum Eingehen des Drachenbaums).
Wenn du es einmal geschafft hast, deinen Drachenbaum zum Blühen zu bringen, bleibt diese gewöhnlich für mehrere Wochen – und belohnt dich somit für all die Arbeit, die du hier hineingesteckt hast.

Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior-, Putz- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.