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Darum kann der Leinenruck deinem Hund nachhaltig schaden

Wusstest du, dass ein Leinenruck beim Hund schwerwiegende Folgen haben kann? Wir haben uns angeschaut, was dahinter steckt.

Leinenruck beim Hund
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Wenn Hunde an der Leine ziehen, wende viele Besitzer:innen den sogenannten Leinenruck an, um den Vierbeiner am Ziehen an der Leine abzuhalten oder weil er sich nicht so verhalten hat, wie gewünscht. Während andere diese ‚Erziehungsmaßnahme‘ als sinnvoll erachten, reden andere von Tierquälerei – und das zurecht. Wir haben uns angeschaut, was der Leinenruck beim Hund für Schäden an deinem Vierbeiner hinterlassen kann.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Leinenruck beim Hund: Diese gesundheitlichen Folgen sind möglich

91 Prozent aller Hunde wurden durch die Leinenruck-Methode nachhaltig gesundheitlich geschädigt, wie Hundeprofi Martin Rütter erläutert. Das klingt nicht nur erschreckend, sondern ist es auch. Besonders Hunde, denen ein zusätzliches Würgehalsband oder ein sehr schmales Halsband tragen müssen, leiden besonders unter dieser Methodik.

Neben der Schädigung der Wirbelsäule oder verschiedener Nerven sind auch die folgenden gesundheitlichen Schäden möglich, die durch den Leinenruck beim Hund verursacht werden:

  • Nacken- und Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Bandscheibenvorfälle
  • Atemwegsprobleme
  • Augenprobleme
  • Schwindelgefühle
Hund zieht an der Leine
Der Leinenruck führt zu schweren Schmerzen und grenzt beinahe an Tierquälerei. Foto: Maria Sbytova – stock.adobe.com

Der Leinenruck beim Hund: Er wird noch immer verharmlost

Manche Hundebesitzer:innen wissen gar nicht, wie schädlich der Leinenruck für Hunde sein kann und lassen sich bei Hundeschulen und anderen Einrichtungen falsch beraten. Denn von vielen Hunde-Profis wird der Leinenruck noch immer als Erziehungsmaßnahme empfunden und auch weitervermittelt. Dabei wird diese Methode als „Korrektur“ bezeichnet und dadurch vollkommen verharmlost. Unter anderem wird der Leinenruck deshalb oft auch als „Leinenimpuls“ bezeichnet.

Für den Hund ist dieser Ruck an der Leine allerdings regelrechte Folter. Der Ruck setzt nicht nur dem Kehlkopf, sondern auch der Halswirbelsäule zu und führt zu einem Schmerz, der den Hund dazu bringen soll, unerwünschtes Verhalten zu unterlassen und die Aufmerksamkeit voll und ganz dem Anwender oder der Anwenderin des Leinenrucks zu schenken.

Darum leidet auch die Psyche des Hundes unter dem Leinenruck

Doch nicht nur gesundheitliche Folgen sind durch diese Methodik möglich – auch die Psyche des Hundes kann Schäden davontragen. Der Vierbeiner versteht in der Regel den Sinn des Leinenrucks nicht und kann diesen nicht mit seinem ‚Fehlverhalten‘ in Verbindung bringen, sodass der entstehende Schmerz eine andere Konnotation erhalten könnte.

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Geschieht der Leinenruck oft, wenn andere Hunde in der Nähe sind, könnte der Vierbeiner den Ruck an der Leine mit Artgenossen in Verbindung bringen. So ‚lernt‘ er, dass durch die Anwesenheit anderer Vierbeiner Schmerz entsteht. Aufgrund dessen kann es dazu kommen, dass der Hund, der sonst gegenüber anderen Hunden freundlich und lieb war, plötzlich Aggressionen entwickelt, weil er sie mit dem Schmerz durch den Leinenruck in Verbindung setzt. Aggressivität und Angst sind dabei nur zwei Beispiele, die durch eine sogenannte Fehlprägung des Hundes entstehen können.

Besser als der Leinenruck: Das ist die Alternative

Natürlich ist es bei der Erziehung des Hundes wichtig, dass du ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam machst – nur eben nicht durch den Leinenruck. Besser wäre es, ihm mit Liebe, Zeit, Zuwendung, Ansprache und Belohnung entgegenzukommen. Außerdem sollte ein jeder auf ein gut sitzendes Brustgeschirr setzen, welches besser vor Verletzungen durch einen Ruck an der Leine schützen kann.