Veröffentlicht inJob

Sushi-Trick im Bewerbungsgespräch: Gründerin kritisiert fragwürdige Methode

Viele Unternehmen wenden den Sushi-Trick im Bewerbungsprozess an. Lies hier, was es damit auf sich hat und warum er kritisiert wird.

Frau isst Sushi
© imago images/Westend61

3 Gründe, warum du im Bewerbungsgespräch langweilig wirkst

Wenn du im Bewerbungsgespräch hervorstechen und nicht langweilig wirken möchtest, dann solltest du dir diese drei Tipps anhören.

Nicht jedes Bewerbungsgespräch geht mit rechten Dingen zu. Immer wieder werden in Unternehmen fragwürdige und teils auch diskriminierende Methoden anwendet, um an Informationen über die Bewerber:innen zu kommen. Das ist auch bei dem sogenannten Sushi-Trick der Fall. Was genau es damit auf sich hat und warum er aktuell so stark in der Kritik steht, verraten wir dir in diesem Artikel.

Was ist der Sushi-Trick?

Nicht in allen Unternehmen laufen Bewerbungsgespräche immer fair ab. Immer wieder werden bestimmte Personen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder ihres Aussehens diskriminiert. Aktuell steht dabei vor allem der sogenannte Sushi-Trick in der Kritik.

Die Strategie dient dem Unternehmen dazu, herauszufinden, ob eine Frau, die eingestellt oder befördert werden soll, schwanger ist. Dazu veranstalten die Personaler:innen oder Vorgesetzten ein Geschäftsessen, bei welchem es ausschließlich Sushi zu essen gibt.

Das Problem dabei: Schwangeren wird oft davon abgeraten, rohen Fisch oder rohes Fleisch zu essen, da dadurch verschiedene Krankheitserreger – wie zum Beispiel Listerien – übertragen werden können. Diese können dann eine sogenannte Listerien-Infektion auslösen, die zwar für die werdende Mutter nicht unbedingt gefährlich ist, für das Kind allerdings tödlich enden kann.

Frau schwanger
Schwangeren wird zumeist davon abgeraten, rohen Fisch und rohes Fleisch zu essen. Foto: IMAGO/Westend61

Warum Arbeitgeber den Sushi-Trick anwenden

Klar ist, Arbeitgeber:innen wenden die Sushi-Methode nur an, damit sie die Bewerber:innen nicht nach einer Schwangerschaft fragen müssen. Denn laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist die Frage nach einer Schwangerschaft und auch die Frage nach geplantem oder bereits existentem Nachwuchs verboten. Das Problem liegt meistens jedoch darin nachzuweisen, ob Tricks wie die Sushi-Methode tatsächlich diskriminierend und mit böser Absicht angewendet werden.

Gründerin kritisiert die Sushi-Methode stark

Bekannt wurde der Sushi-Trick übrigens durch einen aktuellen Fall auf der Plattform LinkedIn. Hier berichtet Unternehmensberaterin Julia Neuen über einen Vorfall einer Angestellten, welche sich intern auf eine Führungsposition beworben hatte und anschließend von den Führungskräften zu einem Sushi-Dinner eingeladen wurde. Glücklicherweise war die Frau nicht schwanger und konnte das Sushi somit verzehren und sich den Job sichern, allerdings hätte das auch anders laufen können.

Neuen bestätigt diesen konkreten Fall und kritisiert ihn in einem ihrer LinkedIn-Posts. Sie ist fest davon überzeugt, dass die Führungskräfte ganz sicher nichts Gutes im Sinn hatten und auch in den Kommentaren stimmt man ihr zu. Sie rät ihren Folllower:innen auf LinkedIn daher zu Folgendem: „Wenn Dich jemand in eine Schublade stecken will, klemm ihm die Finger!“