Die Weihnachtszeit ist nicht nur die besinnlichste, sondern für viele auch die teuerste Zeit des Jahres – Geschenke, Feiern, Festessen: all das kostet Geld. Für Staatsdiener gibt es daher oft eine willkommene Entlastung: das sogenannte Weihnachtsgeld. Doch während bei vielen Beschäftigten Weihnachtsgeld freiwillig gezahlt wird, ist bei Beamten die Höhe der Sonderzahlung gesetzlich geregelt – und unterscheidet sich je nach Bundesland erheblich. Ein Überblick.
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Weihnachtsgeld für Beamte: Warum die Unterschiede so groß sind
Seit der Reform des Dienst- und Versorgungsrechts in den frühen 2000er Jahren wurde die bundeseinheitliche Regelung für Sonderzahlungen abgeschafft. Heute entscheiden Bund und Länder eigenständig, ob und in welcher Höhe Weihnachtsgeld gezahlt wird, wie der dbb berichtet. In manchen Bundesländern wurde die Sonderzahlung komplett ins Grundgehalt integriert, andere zahlen weiterhin einen einmaligen Bonus, wie das Nachrichtenportal T-Online berichtet. Dabei spielen Besoldungsgruppe, Familienstand und Kinderanzahl eine Rolle.
Weihnachtsgeld für Beamte: Höhe variiert nach Bundesland
Einige Länder, darunter Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen, sowie der Bund haben das Weihnachtsgeld vollständig ins Grundgehalt integriert. Demnach entfällt eine separate Sonderzahlung, sie ist bereits in den regulären Besoldungstabellen berücksichtigt.
Andere Länder zahlen weiterhin eine Jahresend-Sonderzahlung oder ein kinderbezogenes Extra. Dazu gehören laut dem Münchner Merkur unter anderem:
- Bayern: Beamte bis Besoldungsgruppe A11 erhalten 70 % eines Zwölftels ihrer Jahresbezüge, andere 65 %. Zusätzlich gibt es Zuschläge für Familienstand und Kinder.
- Berlin: Beamte der Besoldungsgruppen A5 bis A9 bekommen einmalig 1.550 €, andere 900 €. Versorgungsempfänger erhalten 775 € bzw. 450 €. Pro kindergeldberechtigtem Kind gibt es 50 €.
- Bremen: Beamte der Gruppen A5/A6 erhalten 1.500 €, A7/A8 1.200 €, A9 900 €, A10/A11 710 €. Für jedes Kind gibt es rund 305,56 €.
- Niedersachsen: Sonderzahlungen liegen bei 1.200 € für A5–A8, 500 € für höhere Gruppen, 250 € für Anwärter. Für das erste und zweite Kind gibt es jeweils 250 €, ab dem dritten Kind 500 €.
- Weitere Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt gewähren teilweise deutlich niedrigere Sonderzahlungen oder zahlen einen prozentualen Anteil vom Gehalt.
Was das für Beamte bedeutet
Wer in welchem Bundesland arbeitet, entscheidet also maßgeblich darüber, wie hoch das Weihnachtsgeld ausfällt. In manchen Regionen kann es mehrere hundert bis über tausend Euro betragen, während andere Beamte nur einen anteiligen Betrag im regulären Gehalt erhalten. Familien profitieren oft zusätzlich durch Kinderzuschläge. Gleichzeitig führt die uneinheitliche Regelung zu deutlichen Unterschieden zwischen Beamten, was als ungerecht empfunden werden kann.
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