Jedes Jahr aufs Neue stellt sich für viele Menschen die Frage: Lohnt sich die Steuererklärung überhaupt? Die gute Nachricht ist: In vielen Fällen kannst du mit einer Rückerstattung rechnen – manchmal sogar mit mehreren hundert oder tausend Euro. Doch wie findest du heraus, ob du zu den Glücklichen gehörst, die Geld vom Finanzamt zurückbekommen? Wir verraten dir, wie du herausfinden kannst, ob du eine Rückerstattung bei der Steuererklärung erwarten kannst.
Alles zum Thema „Steuererklärung“:
Warum gibt es überhaupt Steuerrückerstattungen?
Das deutsche Steuersystem basiert auf dem Prinzip der Vorauszahlung. Das bedeutet: Dein Arbeitgeber führt jeden Monat Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer direkt an das Finanzamt ab. Diese Beträge werden jedoch auf Basis von Standardwerten berechnet – sie berücksichtigen deine persönlichen Ausgaben nicht, so die Vereinigten Lohnsteuerhilfe e.V.
Wenn du im Laufe des Jahres bestimmte Ausgaben hattest (z. B. Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen), kann es sein, dass du zu viel Steuern gezahlt hast. In diesem Fall bekommst du vom Finanzamt eine Rückerstattung, so die Vereinigten Lohnsteuerhilfe e.V.
Wer bekommt eine Steuererstattung?
Eine Rückerstattung bekommst du in der Regel dann, wenn du im Laufe des Jahres zu viel Lohnsteuer gezahlt hast. Das ist laut der Vereinigten Lohnsteuerhilfe e.V. oft der Fall, wenn:
- du Werbungskosten hattest, z. B. für Arbeitsweg, Arbeitsmittel oder Fortbildungen,
- du Sonderausgaben geltend machen kannst, z. B. für Versicherungen oder Spenden,
- du außergewöhnliche Belastungen hattest, z. B. Krankheitskosten,
- du nicht das ganze Jahr gearbeitet hast, z. B. bei Jobwechsel, Elternzeit oder Arbeitslosigkeit.
Auch bei Minijobs, mehreren Arbeitgebern oder Nebeneinkünften kann sich die Steuerlage so verändern, dass dir eine Rückzahlung zusteht.
Steuererstattung ermitteln: Steuerrechner und Tools nutzen
Du musst kein*e Steuerexpert*in sein, um zu prüfen, ob sich eine Rückerstattung lohnt. Es gibt zahlreiche kostenlose Online-Steuerrechner oder Steuersoftware, die dir nach Eingabe deiner Daten eine grobe Schätzung liefern. Beispiele dafür sind:
- ELSTER (das offizielle Online-Portal der Finanzverwaltung),
- Smartsteuer oder WISO Steuer,
- diverse Brutto-Netto-Rechner mit Jahresvorschau.
Diese Tools sind besonders hilfreich, wenn du schnell herausfinden möchtest, ob eine Rückzahlung wahrscheinlich ist – und in welcher Höhe.

Wie lange dauert die Rückerstattung?
Nach Abgabe deiner Steuererklärung dauert es in der Regel 6 bis 12 Wochen, bis du deinen Steuerbescheid bekommst und das Geld überwiesen wird, wie Steuerbot berichtet. In der Hochsaison (Frühjahr/Sommer) kann es auch mal länger dauern.
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Steuererstattung: Steuerbescheid genau prüfen
Wenn du deine Steuererklärung eingereicht hast, bekommst du vom Finanzamt einen Steuerbescheid. Darin steht schwarz auf weiß, ob du Geld zurückbekommst – und wie viel. Wichtig: Prüfe den Bescheid genau. Fehler passieren auch beim Finanzamt. Wenn du Zweifel hast, kannst du innerhalb eines Monats Einspruch einlegen.
Fazit: Steuererklärung lohnt sich meist
Wer sich die Mühe macht, seine Steuererklärung einzureichen, wird in den meisten Fällen belohnt – durchschnittlich mit einer Rückerstattung von mehreren Hundert Euro. Besonders dann, wenn du beruflich oder familiär bedingte Ausgaben hattest, lohnt sich der Aufwand. Nutze Steuersoftwaren oder kostenlose Rechner, um schnell zu überprüfen, ob du Geld zurückbekommst. Und denk daran: Die Steuererklärung ist nicht nur eine Pflicht – sie kann sich richtig bezahlt machen.