Sommerzeit ist Erdbeerzeit. Doch für eine Schale Erdbeeren muss man mittlerweile ganz schön tief in die Tasche greifen. So können sich insbesondere einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen die kleine rote Frucht nur sehr selten oder fast gar nicht leisten. Ein Umstand, der den Sozialverband VdK zunehmend stört. Dieser fordert von der Politik nun eine Erhöhung des Bürgergelds.
Erdbeerpreise ziehen an: 10 Prozent mehr seit Sommer 2024
Wer sich eine Schale Erdbeeren kaufen möchte, muss in diesem Jahr noch tiefer ins Portemonnaie greifen. Denn 2025 sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. So kostete Anfang Juni 2024 ein Kilogramm deutscher Erdbeeren durchschnittlich 5,31 Euro. Ein Jahr später sind es in der gleichen Woche schon 5,87 Euro – das sind 56 Cent mehr und eine Preissteigerung von zehn Prozent. Laut der Tagesschau könnte das sogar der niedrigste Preis der aktuellen Erdbeersaison sein.
Seit Sommer 2024 sind Erdbeeren also um etwa 10 Prozent teurer geworden. In den letzten zehn Jahren hat sich ihr Preis laut dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sogar verdoppelt. Hauptgrund sind gestiegene Lohnkosten, die rund 60 Prozent der Produktionskosten ausmachen. Viele Erntehelfer:innen kommen aus Osteuropa und arbeiten nur während der Saison in Deutschland.
Steigende Lebensmittelkosten treffen einkommensschwache Menschen besonders hart
Die steigenden Preise dürften dabei viele Verbraucher:innen ärgern. Dabei treffen diese insbesondere Geringverdienende und Sozialleistungsempfänger:innen besonders hart. Deshalb fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele die Bundesregierung auf, mit politischen Maßnahmen gegenzusteuern. „Die Preise für regionales, frisches Obst wie Erdbeeren sind für Familien mit kleinen Einkommen oder im Bürgergeld-Bezug kaum zu bezahlen“, sagte Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Sie fordert deshalb zwei politische Maßnahmen, die spürbare Verbesserungen bringen sollen: zum einen eine Erhöhung des Bürgergelds, zum anderen eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. So könnten Geringverdienende und Bürgergeld-Empfänger:innen wieder mehr im Supermarkt kaufen.
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Sozialverband fordert: Bürgergeld an Preisentwicklungen koppeln
Im Gespräch mit dem RND fordert VdK-Präsidentin Bentele, dass die Bürgergeld-Regelsätze „immer den aktuellen Preisentwicklungen angepasst werden müssen“. Ihrer Ansicht nach sollten die Ernährungskosten im Regelsatz so bemessen sein, „dass man sich davon gesund und ausreichend ernähren kann.“