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3 Sätze, mit denen du dein Kind zum Narzissten erziehst

Du fragst dich, ob es Sätze gibt, die dazu führen können, dass du dein Kind zu einem Narzissten erziehst? Wir wissen mehr. 

Kind traurig
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Beziehung mit einem Narzissten: Eine schwierige Aufgabe

Narzissten kümmern sich vor allem um sich selbst. Eine gesunde Beziehung mit ihnen ist fast unmöglich.

Eltern streben stets danach, ihren Kindern das Beste zu bieten. Ihr Ziel ist es, eine unterstützende und fürsorgliche Umgebung zu schaffen, in der die Kinder zu selbstbewussten Individuen heranzuwachsen. Manchmal jedoch rutschen uns Dinge heraus, die wir besser nicht hätten sagen sollen. Denn jedes Wort kann einen negativen Einfluss auf die Entwicklung deines Kindes haben. Wir zeigen dir drei Sätze, die dein Kind zum Narzisst machen könnten.

Diese 3 Sätze können dazu führen, dass dein Kind ein Narzisst wird 

Da ich selbst noch keine Kinder habe, hörte ich mich in meinem Umfeld bei Müttern um und befragte sie zum Thema Narzissmus. Eine Bekannte von mir erzählte mir, wie sie das erste Mal damit in Berührung kam. Als ihr Sohn in die Schule kam, war sie unglaublich stolz auf seine ersten Erfolge. So wollte sie, dass er selbstbewusst und stark aufwächst. Doch eines Tages bemerkte sie, wie er begann, ständig im Mittelpunkt stehen zu wollen und andere Kinder abwertete. Für meine Bekannte war das ein Weckruf!

Mädchen traurig
Auch in der Erziehung kann Narzissmus bereits eine Rolle spielen. Foto: Getty Images/ Chad Liddell

Sie begann zu recherchieren und stieß auf die Macht der Worte in der Eltern-Kind-Kommunikation. Dabei entdeckte sie einen wertvollen Tipp: Statt ihr Kind ständig zu loben und zu sagen, wie besonders es ist, begann sie, seine Bemühungen und Anstrengungen zu betonen. Welche Sätze die Persönlichkeit deines Kindes negativ beeinflussen können, erfährst du jetzt:  

Satz 1: „Du bist der Beste in allem, was du tust!“ 

Es ist verständlich, dass wir unsere Kinder motivieren und ihnen Selbstvertrauen geben möchten. Doch wenn wir ihnen ständig sagen, dass sie in allem, was sie tun, die Besten sind, schaffen wir unrealistische Erwartungen.

Dies kann dazu führen, dass sie sich ständig mit anderen vergleichen und nur noch nach Anerkennung streben. Dadurch entwickelt sich ein narzisstisches Verhalten, bei dem sie ihre eigene Bedeutung über die Bedürfnisse und Gefühle anderer stellen. 

Satz 2: „Warum kannst du nicht so sein wie (Name eines anderen Kindes)” 

Vergleiche können äußerst schädlich für die Entwicklung des Selbstwertgefühls deines Kindes sein. Wenn du deinem Kind ständig sagst, dass es so sein sollte wie ein anderes Kind, vermittelt das den Eindruck, dass es nicht gut genug ist, so wie es ist.

Dadurch entsteht ein ständiges Streben nach Perfektion und die Angst, nicht den Erwartungen gerecht zu werden. Dein Kind beginnt, seine eigene Identität zu verlieren und sich ausschließlich an den Maßstäben anderer zu messen. Dies kann zu einem übersteigerten Narzissmus führen. 

Satz 3: „Du wirst immer der Gewinner sein, egal was passiert!“

Es ist wichtig, dass Kinder lernen, mit Niederlagen umzugehen und dass nicht immer alles im Leben gewonnen werden kann. Wenn du deinem Kind ständig sagst, dass es immer der Gewinner sein wird, egal was passiert, schaffst du eine unrealistische Vorstellung von Erfolg.

Dein Kind entwickelt möglicherweise eine übersteigerte Erwartungshaltung und ein Gefühl der Berechtigung, ohne die notwendige Anstrengung oder Rücksicht auf andere. Dies kann zu einem narzisstischen Verhalten führen, bei dem es sich über andere erhebt und Schwierigkeiten hat, Empathie zu entwickeln. 

Fazit: Die Macht der Worte in der Eltern-Kind-Kommunikation 

Die Art und Weise, wie wir mit unseren Kindern sprechen, hat einen großen Einfluss auf ihre Persönlichkeitsentwicklung. Indem wir bestimmte Sätze vermeiden, können wir dazu beitragen, dass unsere Kinder zu selbstbewussten, empathischen Menschen heranwachsen, die in der Lage sind, gesunde Beziehungen aufzubauen.

Als Eltern haben wir die Verantwortung, unsere Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen die richtigen Werkzeuge für ein gesundes Selbstwertgefühl und zwischenmenschliche Beziehungen mitzugeben. Die Worte, die wir wählen, können einen großen Einfluss haben, daher sollten wir uns bewusst sein, wie wir mit unseren Kindern sprechen und welche Botschaften wir vermitteln. Indem wir auf eine liebevolle, unterstützende und nicht narzisstische Art und Weise kommunizieren, können wir dazu beitragen, dass unsere Kinder zu starken, einfühlsamen Individuen heranwachsen. 

Mama mit ihrem Kind am Strand
Die Art und Weise, wie wir mit unseren Kindern sprechen, hat einen großen Einfluss auf ihre Persönlichkeitsentwicklung. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

Nimm dir also bewusst Zeit für Gespräche mit deinem Kind, höre ihm zu, ermutige es und zeige ihm, dass es bedingungslos geliebt wird. Indem du die Macht der Worte positiv nutzt, schaffst du die Grundlage für eine gesunde und glückliche Beziehung zu deinem Kind, die von Vertrauen, Respekt und Empathie geprägt ist.

Indem du die genannten Sätze vermeidest und stattdessen auf eine unterstützende und ermutigende Kommunikation setzt, gibst du deinem Kind die Möglichkeit, eine gesunde Selbstwahrnehmung zu entwickeln und sich in einer sozialen Gemeinschaft einzufügen.