Wir alle haben narzisstische oder psychopathische Anteile in uns, die unser Wesen und unseren Charakter prägen. Doch hast du schon einmal von der Dunklen Triade gehört? Sie setzt sich aus den drei schlimmsten Persönlichkeitstypen zusammen, die allesamt nicht mehr sozial verträglich sind und als unerwünscht gelten. Mache jetzt den ultimativen Selbsttest und finde heraus, ob auch du zum dunklen Dreiklang gehörst.
Dunkle Triade – was ist das?
Die Dunkle Triade (aus dem Englischen: dark triad), auch dunkler Dreiklang genannt, fasst drei Persönlichkeitstypen aus der Psychologie in einem Konzept zusammen: Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Diese Eigenschaften gelten als sozial unerwünscht, werden als die „dunkle Charakterzüge“ angesehen und können in verschiedenen Graden bei Individuen vorhanden sein. Die Psychologen Delroy L. Paulhus und Kevin M. Williams haben den Begriff der Dunklen Triade entwickelt und geprägt.
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3 Typen der Dunklen Triade
Jeder der drei Persönlichkeitstypen der dunklen Triade zeichnet sich durch charakteristische Merkmale und typische Verhaltensweisen aus. Eine Person kann Anteile aller Persönlichkeitstypen zeigen, oder aber auch nur eine extreme Ausprägung in eine Richtung haben.
Narzissmus
Narzissmus bezieht sich auf ein übermäßiges Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit. Menschen, die stark narzisstische Züge aufweisen, haben oft ein aufgeblähtes Selbstbild, sind sehr auf ihre eigene Wichtigkeit fixiert und suchen ständig nach Bewunderung. Sie können Schwierigkeiten haben, sich in andere hineinzuversetzen und haben keine Empathie.
Machiavellismus
Machiavellismus ist benannt nach Niccolò Machiavelli, einem italienischen Philosophen. Dieses Merkmal kennzeichnet eine Person, die sehr manipulativ ist, sich wenig um Moral oder Ethik kümmert und oft kaltblütig ihre Ziele verfolgt, selbst wenn dies auf Kosten anderer geht. Machiavellistische Menschen sind geschickt darin, andere zu täuschen und zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen.
Psychopathie
Psychopathie umfasst Eigenschaften wie Mangel an Mitgefühl und Reue, Oberflächlichkeit und eine Tendenz zu impulsivem Verhalten. Menschen mit stark ausgeprägter Psychopathie neigen dazu, gefühlskalt und rücksichtslos zu sein, und haben oft Schwierigkeiten, langfristige Beziehungen aufzubauen oder sich gesellschaftlichen Normen anzupassen.
Die dunkelste aller Persönlichkeiten
Alle drei Merkmale unterscheiden sich durch individuelle Verhaltensweisen voneinander, die mitunter sehr verschieden sind. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten, die sie alle miteinander verbinden. Genau dieser Teil wird als dunkler Dreiklang bezeichnet, welcher sozial als nicht mehr verträglich gilt.
Was alle drei Bereiche gemein haben:
- Kaum Empathie: Die Gefühle und Emotionen anderer werden oft nicht erkennt, ignoriert oder übergangen, weil sie den Betroffenen schlichtweg egal sind.
- Wenig Moral: Jeder der drei Typen tendiert zu einem manipulativen Verhalten, nutzt andere aus und denkt nur an seinen eigenen Erfolg. Dabei fallen Moralvorstellungen, Normen und Tugenden hinter runter.
- Starker Egoismus: Hauptsache ich – und dann irgendwann kommen die anderen. Die eigenen Ziele stehen an erster Stelle. Betroffene legen ein selbstsüchtiges Verhalten an den Tag, das sich durch alle drei Bereiche zieht.
Negative Eigenschaften wie Egozentrik und Manipulation sind oft schwer zu erkennen, weil sie von Betroffenen gut getarnt und von Mitmenschen beschönigt werden.
Beobachten und testen
Um die Dunkle Triade klinisch zu diagnostizieren, gibt es wissenschaftliche Testverfahren, wie beispielsweise der Short Dark Triad – kurz SD3. Auch jedes der drei Teile kann separat getestet werden. Im Alltag erkennst du Betroffene meist an ihrem Verhalten und dem Umgang anderer Mitmenschen gegenüber. Ist jemand zurückhaltend oder eher fordernd? Sucht jemand Bewunderung oder zeigt Mitgefühl? Erste Indizien lassen sich oft durch genaues Beobachten feststellen, so die Karriere Bibel.
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Der einfache „E“-Selbsttest
Ein weniger empirischer, aber auch effektiver Test, die dunkle Triade zu erkennen, ist der sogenannte E-Test. Dabei prüfst du, wie empathiefähig dein Gegenüber ist und ob er in der Lage ist, Mitgefühl zu zeigen.
So funktioniert es:
Bitte die Person, sich den Buchstaben E auf die eigene Stirn zu malen – entweder mit einem Stift oder mit dem eigenen Finger. Für das Ergebnis ist es ausschlaggebend, ob das E spiegelverkehrt oder richtig herum aufgemalt wurde.
- Richtig herum: Kann der Betroffene es selbst lesen, bedeutet das, er denkt von seinem eigenen Standpunkt aus. Sich in andere hineinzuversetzen oder die Perspektive zu wechseln, fällt ihm vermutlich schwer.
- Spiegelverkehrt: Zeichnet die Testperson das E spiegelverkehrt, sodass du es als Betrachter:in lesen kannst, deutet dies auf Empathie und Mitgefühl hin. Gleichzeitig ist die Person in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen.
Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Dunkle Triade selbst kein eigenes Krankheitsbild in der Psychologie ist. Ebenso wenig ist es eine Variante einer Persönlichkeitsstörung oder ähnlichem. In jedem und jeder von uns verbirgt sich Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie – entscheidend ist lediglich die Ausprägung.