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Flexigan: Der erste Schritt zu vegan?

Du willst vegan werden? Die Essensumstellung ist oft nicht so einfach. Ein erster Schritt ist Flexiganismus. So einfach geht es und das steckt dahinter.

Frau ist einen veganen Obstbowl
Vegan werden ist schwierig. Der perfekte erste Scrhitt ist sich flexigan zu ernähren. Foto: imago images / Panthermedia / imago images / Panthermedia

Hast du dir auch schon im neuen Jahr vorgenommen, einen Monat oder vielleicht sogar ein ganzes Jahr vegan zu leben? Dann bist du nicht allein, denn viele Menschen wollen ihre Ernährung der Umwelt zuliebe umstellen und Veganer werden. Doch die radikale Umstellung ist oft schwieriger als gedacht. Für Anfänger lohnt es sich deshalb, erst einmal Flexiganer zu werden.

Was ist Flexiganismus?

Die Regeln, Veganer zu werden, sind ziemlich eindeutig: Keine Lebensmittel von Tieren oder mit tierischen Produkten. Tabu sind also nicht nur Fleisch und Fisch, sondern auch Eier, Wachs, Gelatine und Honig. Da hört es allerdings auch schon auf mit dem leichten Teil, denn ohne ein “vegan”-Siegel ist die Identifikation solcher Lebensmittel für Anfänger oft ein Problem.

Aller Anfang ist schwer

Deshalb solltest du deinen Alltag und deinen Lebensrhythmus erst einmal an das “Veganer werden” gewöhnen. Ein weniger bedrohlicher Schritt ist es deshalb Flexiganer zu werden. Wie beim Flexitarier wird hier nicht ausschließlich vegan gegessen, sondern es gibt individuelle Regeln: Zur Hälfte isst du vegan, zur Hälfte nicht vegan.

Warum jeder Flexiganer werden sollte

Flexiganer haben eine pflanzenbasierte Ernährung und essen nur selten oder zu besonderen Anlässen Fleisch oder Fisch. Knapp 90.000 Veganer gibt es laut Utopia in Deutschland, viele davon aus Überzeugung für das Klima. Und damit haben sie recht, denn würden alle Menschen nur auf Fleisch und Milch verzichten, könnten wir 83 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen einstellen.

Das hätte einen gigantischen Einfluss auf den Treibhauseffekt. Knapp 58 Prozent aller in der Landwirtschaft ausgestoßenen Treibhausgase entstehen durch Fleisch- und Milchproduktion. Auf Fleisch und Milch zu verzichten ist der beste Weg, um die Umwelt zu schützen, sagt Joseph Poor von der University of Oxford in einem Interview mit The Guardian. 

Ein veganer Lifestyle würde sogar mehr Emissionen einsparen, als ein Elektroauto zu fahren oder weniger zu Fliegen. Stell dir vor du kannst schon die Hälfte davon einsparen, wenn du dich nur drei Tage in der Woche vegan ernährst?

Stück Steak mit Gemüse und Dip sind für Flexiganer erlaubt.
Flexiganer ernähren sich zur Hälfte vegan und dürfen zur Hälfte aber auch Milch- und Fleischprodukte konsumieren.(Photo: Pexels)

Flexiganer werden: So geht’s

Um dich an den veganen Lifestyle heranzutasten und dich irgendwann komplett vegan zu ernähren, solltest du mit kleinen Zielsetzungen anfangen und dir bestimmte vegane Intervalle festlegen. Wie beim Fasten kannst du dich auf diese Intervalle Vorbereiten. Diese Tipps helfen dir, Flexiganer und schließlich Veganer zu werden:

  • Beginne mit einem “veganen Tag” in der Woche. Suche dir am Besten einen festen Wochentag aus zwischen Montag und Freitag aus, denn mit der Arbeitsroutine wird es dir leichter fallen, dein Essen zu planen.
  • Plane vorher, was du essen möchtest und wo du es herbekommst.
  • Recherchiere neue Rezepte und Lebensmittel, sobald dir langweilig wird oder das Essen dir nicht schmeckt.
  • Lasse dich inspirieren von Menschen in deinem Leben oder aus Social Media. Es gibt unzählige Blogs, YouTube Channels und Influencer, die es geschafft haben, Veganer zu werden.
  • Erhöhe die Intervalle langsam, wenn du das Gefühl hast, dass dich der “vegane Tag” nicht mehr stresst und du ihn in deine Routine aufgenommen hast.
  • Erkenne deine Grenzen und gestehe dir ein, dass auch eine “Hälfte-Hälfte-Woche” schon eine grandiose Errungenschaft ist.
  • Es geht nicht nur um deine Ernährung. Auch Kleidung und tierversuchsfreie Kosmetik sind ein wichtiger Teil des Veganismus.

Strugglen ist keine Schande

Wenn du merkst, dass du dich vielleicht übernommen hast und körperlich oder seelisch unter der Diät leidest, solltest du einen Schritt zurück gehen und schauen, was du ändern kannst. Vielleicht vermisst du Schokolade und kein Ersatzprodukt kann dich befriedigen?

Dann solltest du dir das auch eingestehen können und damit zufrieden sein, was du geschafft hast. Schließlich kannst du immer noch fair gehandelt Bio-Schokolade kaufen, die weitaus besser für die Umwelt ist als herkömmliche Tafeln.

Auch gesundheitlich solltest du auf deinen Körper hören und dich zu nichts zwingen. Wenn du merkst, dass es dir über Gelüste heraus schlecht ergeht, solltest du mit einen Arzt konsultieren. Vielleicht ist deine Konstitution nicht für eine vegane Lebensweise gemacht.

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Ein Beitrag geteilt von Let’s Cook Vegan (@letscookvegan) am Feb 10, 2019 um 3:48 PST

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Fazit – Besser Schritt für Schritt vegan werden

Genauso, wie jede Crashdiät kann eine zu abrupte Ernährungsumstellung schlecht für deinen Körper sein und dich schon vor deinem Ziel ausknocken. Schließlich muss auch er sich an neue Lebensmittel gewöhnen. Beginne mit kleinen Steps als Flexiganer und lege dir neue Ziele, sobald du die neue Routine verinnerlicht hast.

Wenn du an einer Stelle nicht weiterkommst, ist es auch vollkommen in Ordnung, dort stehen zu bleiben und stolz auf deine bisherigen Weg zu schauen. Übrigens macht die Reise zu zweit Veganer zu werden doppelt so viel Spaß.