Lost Places ziehen jedes Jahr unzählige Tourist:innen an. 4 faszinierende Orte solltest du nicht verpassen.
4 faszinierende Lost Places, die du besichtigen kannst. Foto: afelix2 - stock.adobe.com
Nur etwa eine Stunde von Berlin entfernt liegen die Beelitzer Heilstätten – ein Ort, der gleichermaßen fasziniert und erschauern lässt. Einst als Vorzeige-Sanatorium für Tuberkulosekranke errichtet, sind die Gebäude heute ein Anziehungspunkt für Geschichtsinteressierte, Fotograf:innen und Abenteurer:innen. Doch was macht diesen verlassenen Ort so besonders? Die Beelitzer Heilstätten blicken auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie erbaut, um die damals grassierende Tuberkulose zu bekämpfen. Die Lage mitten im Wald und das weitläufige Areal sollten Patient:innen helfen, an frischer Luft zu genesen. Heute sind die Ruinen der Beelitzer Heilstätten ein Lost-Place, der wie kaum ein anderer Ort in Deutschland Geschichte atmet. Die zerfallenen Gebäude, die bröckelnden Fassaden und die verlassenen Operationssäle ziehen Besucher:innen in ihren Bann. Foto: Michael – stock.adobe.comEingebettet in die sanften Hügel der Schwäbischen Alb liegt Gruorn, ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart auf eindringliche Weise vereint. Das verlassene Dorf erzählt die Geschichte einer erzwungenen Aufgabe, militärischer Nutzung und einer langsamen Rückkehr zu Ruhe und Besinnung. Gruorn, erstmals 1254 urkundlich erwähnt, war über Jahrhunderte ein lebendiges Bauerndorf. Doch Mitte der 1930er Jahre änderte sich alles. Das Deutsche Reich plante, den nahegelegenen Truppenübungsplatz Münsingen zu erweitern. Die Folge: 1937 mussten die rund 665 Einwohner:innen ihr Zuhause verlassen. Häuser, Scheunen und Höfe wurden dem Militär überlassen. Nur das ehemalige Schuhhaus blieb noch teilweise erhalten, der Rest des Dorfes fiel Übungen und Verfall zum Opfer. Später wurde auch die sogenannte Stephanuskirche wieder aufgebaut. Heute gehört Gruorn zu den beliebtesten deutschen Lost Places! Foto: imago images/Arnulf HettrichDie Stille wird nur durch das Knacken alter Holzbalken und das Rascheln von Blättern durchbrochen, während die Zeit hier scheinbar stillsteht. Nur rund eine Stunde von Berlin entfernt, verborgen im dichten Kiefernwald, liegen die Überreste der Heilstätte Grabowsee. Vor über hundert Jahren errichtete die Berliner Arbeiterwohlfahrt hier ein Tuberkulose-Sanatorium, in dem modernste Behandlungsmethoden genutzt wurden. Über 450 Betten boten Platz für Patient:innen, die sich in den umliegenden Wäldern erholen sollten – umgeben von frischer Luft und der Hoffnung auf Genesung. Durch die Verbreitung von Antibiotika im 20. Jh. wurden lange Klinikaufenthalte jedoch überflüssig, sodass die Heilanstalt von 1945 bis 1995 als Militärlazarett durch die Rote Armee genutzt wurde. Heute sind es die stillen Zeugen dieser Geschichte – verrottete Betten, halb eingestürzte Decken, Graffiti an den Wänden – die den morbiden Charme ausmachen. Foto: Enrico Obergefäll – stock.adobe.comIn Wollseifen liegt eine gespenstische Stille über dem Ort. Die Häuser stehen leer, und auf den Straßen begegnet man höchstens Tourist:innen. Bis 1946 lebten rund 120 Menschen in Wollseifen, einem typischen Eifeldorf. Doch das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte eine unvorhergesehene Wende. Die britischen Streitkräfte erklärten das Gebiet zum Truppenübungsplatz und zwangen die Bewohner:innen innerhalb von drei Wochen, ihr Dorf zu räumen. Innerhalb kürzester Zeit mussten sie ihre Heimat aufgeben – Häuser, Felder und Gärten wurden zurückgelassen, während Panzer und Soldat:innen das Dorf übernahmen. In den Jahren nach der Räumung begann Wollseifen zu zerfallen. Heute zieht die Ruinenlandschaft Geschichtsinteressierte und Lost-Place-Fans gleichermaßen an. Foto: IMAGO/Hans Blossey/via Canva