Wenn du bewusst regionale Produkte kaufst, wirst du vielleicht verärgert sein über das, was die Verbraucherzentrale Brandenburg (VBZ) kürzlich aufgedeckt hat. In den Supermärkten von Lidl und Kaufland wurden Produkte verkauft, die den Anschein erwecken sollten, sie seien in der Nähe produziert worden, obwohl sie tatsächlich aus dem Ausland stammen.
Um welche Produkte es sich dabei handelt und wie du dich ganz einfach regional ernähren kannst, erfährst du hier.
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Miese Lüge: Diese Produkte sind nicht regional
Konkret geht es um zwei verschiedene Eierverpackungen, auf denen plakativ mit „unsere Landwirte“ geworben wurde. Doch die Eier stammten weder aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe noch wurden sie überhaupt in Deutschland produziert. Tatsächlich, so heißt es in einer Pressemitteilung der VBZ, kommen die Eier eigentlich aus einem Legebetrieb in den Niederlanden.

Sowohl Lidl und Kaufland wurden von der VZB wegen Irreführung abgemahnt. Der Discounter Lidl habe demnach bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben. Zudem habe es zugesichert, „die Eierverpackungen zu ändern und zukünftig nicht mehr in der abgemahnten Form zu verwenden“.
„Wo regional drauf steht, muss auch regional drinstehen“
Der Produzent, der die Eier in einer Brandenburger Kaufland-Filiale verkauft, soll laut der VBZ weniger einsichtig sein. „Ihm zufolge sei es Verbrauchern geläufig, dass Lebensmittel europaweit vermarktet werden und man unter ‚unsere Landwirte‘ die des Binnenmarktes in ganz Europa verstünde.“ Für die VBZ eine nicht nachvollziehbare Aussage. Um Klarheit für die Verbraucher:innen zu schaffen, wird nun eine Klage vorbereitet.
„Wo regional drauf steht, muss auch regional drinstehen“, schreibt die Verbraucherzentrale Brandenburg weiter. „Die VZB setzt sich daher dafür ein, dass Unternehmen nur mit regionalen Bezeichnungen wie ‚unsere‘, ‚von hier‘ oder ‚regional‘ werben, wenn das Produkt tatsächlich aus der Region stammt.“
Wie kann ich wirklich regional einkaufen?
Zum Hintergrund: Der Begriff „Region“ ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt. Da das Interesse nach Nachhaltigkeit und bewusstem Einkaufen in den letzten Jahren gestiegen ist, preisen viele Produzent:innen mit dem Begriff „regional“ an – manchmal leider auch so, dass die Werbung als irreführend eingestuft wird und rechtliche Schritte nach sich zieht.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann sich an das Siegel des Regionalfensters halten. Es soll Auskunft darüber geben, woher die Zutaten des Produkts stammen und wo sie verarbeitet wurden. Über 5.000 Lebensmittel, Blumen und Zierpflanzen tragen das Deklarationsfeld bereits deutschlandweit.
„Keine Zeit“ für regionale und gesunde Ernährung?
Vielleicht kennst du das: Eigentlich möchtest du gesund und möglichst regional kochen, aber zwischen Job, Terminen und Freizeit bleibt oft kaum Zeit für aufwendige Planung und Einkäufe. Dann solltest du unbedingt mal die Kochboxen von HelloFresh probieren. Zwar stammen die Zutaten nicht ausschließlich aus der direkten Umgebung, doch das Unternehmen achtet darauf, saisonale und – wo möglich – regionale Produkte zu integrieren. Außerdem wird durch die portionierten Rezepte gezielt Lebensmittelverschwendung reduziert.
Vom 3. September bis 30. Oktober 2025 eröffnet HelloFresh im Zürcher Hauptbahnhof übrigens seinen ersten Pop-up Store. Kund*innen können dort aus sechs wöchentlich wechselndne Gerichte auswählen und die frischen Zutaten direkt mitnehmen – ganz ohne Abo. Viele der Produkte, etwa Gemüsesorten oder Fleisch, stammen zu 100 % aus der Schweiz.




