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Psychologin warnt: Das sind die miesesten Verkaufstricks von Modeläden

Psychologin deckt auf: Diese fiesen Verkaufstricks setzen Modegeschäfte ein – und so kannst du dich davor schützen.

Zwei Frauen in der Modeberatung
© Michael - stock.adobe.com

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Kennst du das: Du wolltest nur kurz schauen – und zack, schleppst du drei Tüten, ein schlechtes Gewissen und eine Jeans, die eigentlich zwickt, nach Hause. Willkommen in der charmant-manipulativen Welt der Modegeschäfte! Hier wird nicht nur mit Glitzer, sondern vor allem mit Psychologie gearbeitet. Eine Psychologin hat jetzt verraten, mit welchen miesen Verkaufstricks uns Modeläden austricksen – und wie du ihnen beim nächsten Shopping-Trip souverän den Mittelfinger (innerlich natürlich) zeigst.

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Verkaufstricks entlarvt: Das sind die 8 fiesesten Maschen

Die Psychologin Anita Habel hat dem Newsportal Utopia.de acht fiese Verkaufstricks verraten, die Modehäuser täglich anwenden.

1. Licht, das dich schön lügt

Du stehst in der Umkleide, drehst dich bewundernd vor dem Spiegel – Wow, steht dir echt gut! Und zu Hause? Naja, sagen wir: Der Zauber ist verflogen. Warum? Weil du nicht du warst, sondern die perfekte Version deiner selbst im schmeichelhaften Licht.

Die Psychologin erklärt: Warmes Licht sorgt dafür, dass wir uns wohlfühlen und hübscher finden. Und das verführt uns – Überraschung – zum Kaufen. Ein Trick, der ganz oben auf der Liste der Verkaufstricks steht.

Frau in Umkleidekabine
In der Umkleidekabine sehen unsere Outfits nicht selten schöner aus, als wir sie eigentlich finden. Credit: bernardbodo – stock.adobe.com

2. Überforderte Gehirne shoppen mehr

Zwischen drölfzig Ständern, spiegelglatten Böden und wabernden Musikbeats beginnt dein Gehirn langsam zu röcheln. Kein Wunder: Es muss eine Reizflut verarbeiten, wie beim Festivalbesuch mit drei Stunden Schlaf.

Habel sagt: Je mehr wir aufnehmen müssen, desto weniger Energie bleibt für klare Entscheidungen. Und da ist er: der Spontankauf. Die dritte weiße Bluse, die du natürlich „so noch nicht hast“. Klar.

3. Musik, Düfte & andere Kuschelfallen

Mmh … riecht das hier nach Vanille? Läuft da nicht gerade dein Song im Hintergrund? Ja, genau! Weil du dich wohlfühlen sollst.

Und laut Habel gilt: Je länger du bleibst, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass du etwas kaufst. Dieser Trick ist old but gold – und wirkt noch immer wie frisch gesprühtes Parfum.

Schöner Klamottenladen
Je schöner der Laden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du etwas kaufst. Credit: Pixel-Shot – stock.adobe.com

4. Umkleidekabine: Das psychologische Minenfeld

Während manche Shops mit schmeichelndem Licht locken, setzen andere auf das Gegenteil: kaltes Licht, das dich aussehen lässt wie ein Zombie auf Koffeinentzug. Warum? Damit du schneller entscheidest – und dir denkst: „Komm, ich nehm’s jetzt einfach.“

Und dann gibt’s da noch den fiesen Versunkene-Kosten-Trick. Du hast schon 30 Minuten in der Kabine verbracht? Dann muss es sich ja „lohnen“, etwas zu kaufen, oder?

5. Das Rückgaberecht, das keines ist

„Kein Stress, du kannst es ja zurückgeben!“ – dieser Satz ist wie eine sirupüberzogene Lüge. Denn kaum hängt das neue Teil in deinem Schrank, setzt der Besitztumseffekt ein: Du hast es gekauft, jetzt liebst du es (vielleicht).

Laut Habel bewerten wir Dinge in unserem Besitz automatisch als wertvoller – auch wenn sie eigentlich nicht mal zur Joggingrunde taugen. Ups.

6. Neuheiten, Sales & der FOMO-Effekt

Früher: Zwei Kollektionen im Jahr. Heute: jeden Donnerstag was Neues. Was Modeläden hier triggern? Deinen inneren Hamster.

Psychologin Habel erklärt: Neuheiten und zeitlich limitierte Sales sprechen unsere Verlustangst an. Wenn du jetzt nicht zugreifst, ist es vielleicht für immer weg. Und dann wäre dein Leben natürlich ruiniert. Ist klar.

7. Hochglanzfotos vs. Realität

Ob auf Plakaten, Online-Shops oder Insta: Models mit Photoshop-Superkräften zeigen uns, wie wir aussehen könnten. Und unser Gehirn denkt sich: „Will ich auch!“

„Selbst wenn wir merken, dass uns das Teil nicht steht, kaufen wir manchmal trotzdem – oder wenigstens etwas anderes. Hauptsache, das gute Gefühl bleibt“, sagt Habel. Und manchmal ist’s auch einfach Frustshoppen. Auch ein Klassiker.

8. Größenroulette: zu groß, zu klein, genau richtig frustrierend

Du bist eigentlich Größe 38, aber heute passt du weder in 40 noch in 42? Oder du kaufst plötzlich eine 36 und fühlst dich wie Beyoncé in den frühen 2000ern? Willkommen im Größen-Dschungel.

Einige Marken tricksen bewusst mit den Größen – ob um zu schmeicheln oder zu verunsichern. Hauptsache, du fängst an zu zweifeln. Und kaufst. Denn: Unsichere Menschen konsumieren mehr. Sorry, aber ja.

Was du gegen die Verkaufstricks tun kannst: Tipps von der Psychologin

Bevor du beim nächsten Mal wieder dem Duft von Zimtschnecken und Chart-Hits erliegst – ein paar Tipps:

  • Selbstbeobachtung: Was triggert dich? Was hast du wirklich gebraucht?
  • Regel setzen: Nur kaufen, wenn’s ein klares Ja ist.
  • Rückgabebremse: Lass es erst mal liegen – auch mental.
  • Buddy-System: Nimm eine Person mit, die dich liebevoll stoppt.
  • Nachhaltig denken: Secondhand rockt – aber auch da: bewusst bleiben.

Modegeschäfte haben ihre Verkaufstricks perfektioniert. Aber du bist ihnen nicht ausgeliefert! Mit ein bisschen Wissen, Bauchgefühl und einem festen „Nein danke, ich schau nur“, kannst du dem Kaufrausch den Wind aus den Segeln nehmen. Und mal ehrlich: Die coolsten Outfits entstehen eh mit Teilen, die man wirklich liebt – nicht mit denen, die man im Kaufrausch gehamstert hat.