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Verbraucherschutz warnt vor Retourenfalle: So schützt du dich vor Extrakosten

Versteckte Rücksendekosten, undurchsichtiger Versand aus China: Der Verbraucherschutz EVZ warnt vor Dropshipping-Fallen. So erkennst du Fake-Shops rechtzeitig!

Frau ist schockiert
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Retouren beim Online-Shopping // IMTEST

Das sollten Sie beim Online-Shopping beachten. Davor, dabei und danach.

Ein süßes Sommerkleid, ein Klick – und schon flattert das Päckchen ins Haus. Doch der Schreck folgt beim Rückversand: Plötzlich soll die Retoure nach China gehen – auf eigene Kosten! Genau das passierte zahlreichen Kund:innen des Shops Wolffashion.de. Jetzt hat der Europäische Verbraucherschutz EVZ erfolgreich reagiert – und warnt eindringlich vor den Tricks mancher Dropshipping-Anbieter. Wie du Fake-Shops erkennst und dich beim Online-Shopping schützt, erfährst du hier.

Lesetipp: Online-Shopping: 5 Dinge, die du nicht im Internet bestellen solltest 

Verbraucherschutz deckt auf: 90.000 Euro Bußgeld wegen intransparenter Rücksendung

In den letzten Monaten erreichten das EVZ Deutschland zahlreiche Beschwerden von Verbraucher:innen über den Online-Shop Wolffashion.de. Der Vorwurf: hohe Rücksendekosten, da Retouren überraschend nach China geschickt werden mussten – obwohl sich der Shop gezielt an Kund:innen in Deutschland richtet.

Nach Prüfung stellte das EVZ fest, dass der Betreiber des Shops, das niederländische Unternehmen GT Ecom B.V., auf seiner Website keine klaren Informationen über den Versandweg und die Rücksendeadresse angab – ein Verstoß gegen europäische Verbraucherschutzvorgaben.

Das EVZ leitete ein grenzüberschreitendes Durchsetzungsersuchen an die zuständige Behörde in Deutschland. Diese wandte sich an die niederländische Aufsichtsbehörde Autoriteit Consument & Markt (ACM) – mit Erfolg: Anfang Mai 2025 wurde ein Bußgeld in Höhe von 90.000 Euro gegen den Betreiber verhängt.

Frau verzweifelt vor Paket
Der Verbraucherschutz warnt eindringlich vor Retourenfallen beim Online-Shopping. Credit: Prostock-studio – stock.adobe.com

Was ist Dropshipping eigentlich?

Das Geschäftsmodell klingt praktisch – ist für viele Verbraucher:innen aber tückisch: Beim Dropshipping übernimmt der Online-Shop nur die Bestellannahme und Abrechnung. Die Ware kommt direkt vom Hersteller oder Großhändler, häufig aus China. Der Händler selbst hat kein Lager, keine Ware – und im Problemfall wenig Einfluss.

Für Kund:innen ist diese Abwicklung meist nicht ersichtlich. Erst bei der Retoure wird klar: Die Ware muss ans andere Ende der Welt zurück – mit hohem Aufwand und auf eigene Kosten.

Verbraucherschutz gibt Tipps: So entlarvst du Dropshipping-Fallen

Damit du nicht auf einen Fake-Shop hereinfällst, hat das EVZ Deutschland vier einfache Tipps für sicheres Online-Shopping zusammengestellt:

1. Bewertungen prüfen

Lies unabhängige Erfahrungsberichte auf seriösen Portalen – und achte auf Warnzeichen wie lange Lieferzeiten oder fehlenden Kundenservice.

2. Rückgabebedingungen checken

Such in AGB und Widerrufsbelehrung nach Stichworten wie „Rücksendung“, „Retourenkosten“ oder „China“. Keine Infos? Finger weg!

3. Impressum kontrollieren

Fehlt eine gültige Adresse innerhalb der EU oder ist der Hinweis zu lesen „Keine Rücksendeadresse“? Vorsicht – das ist oft ein Zeichen für Dropshipping.

4. Versandbedingungen genau lesen

Steht irgendwo „Versand kann 2–4 Wochen dauern“ oder ist nur vage von „internationalem Versand“ die Rede? Auch das kann auf Dropshipping hindeuten.