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Kontoauszüge entsorgen: Diese Regeln gelten für Privatpersonen

Du bist dir unsicher, wie du deinen Kontoauszug entsorgen kannst? Wir haben im folgenden Artikel ein paar Tipps und wichtige Fristen für dich.

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Wir bekommen sie Online, oder holen sie am Automaten ab: Kontoauszüge. Ein Kontoauszug ist ein amtliches Dokument, das einen Überblick über deine Kontoaktivitäten für einen festgelegten Zeitraum, normalerweise einen Monat, bietet. Er enthält detaillierte Aufzeichnungen über sämtliche Ein- und Auszahlungen, damit du stets den genauen Überblick über deine finanziellen Transaktionen behältst. Aber wie kann man einen Kontoauszug am besten entsorgen? Das erfährst du im folgenden.

Was sollte man bei der Entsorgung von Kontoauszügen beachten?

Kontoauszüge enthalten sensible Informationen, weshalb ihre Entsorgung mit Bedacht erfolgen sollte. Aus Datenschutzgründen ist es ratsam, diese nicht einfach in den Hausmüll oder die Papiersammlung zu werfen. Die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen variieren je nach Kontenart: Geschäftskonten müssen Kontoauszüge zehn Jahre lang aufbewahren, während Privatpersonen je nach Einkommen zwischen drei und sechs Jahren verpflichtet sind.

Lesetipp: Diese Dokumente darfst niemals in deinem Leben wegschmeißen

Das größte Risiko bei ungeschützter Entsorgung liegt im Missbrauch persönlicher Daten. Denn auch vermeintlich unscheinbare Transaktionen können von Betrüger:innen genutzt werden. Daher ist es unerlässlich, vor der Entsorgung jeden Kontoauszug unkenntlich zu machen. Dies minimiert das Risiko von kriminellen Aktivitäten, die durch leicht zugängliche Informationen begünstigt werden.

Für Geschäftskonten gelten besonders großzügige Aufbewahrungsfristen von zehn Jahren. Privatpersonen mit einem Jahresverdienst über 500.000 Euro müssen ihre Kontoauszüge mindestens sechs Jahre aufbewahren. Auch wenn für Durchschnittsverdiener keine genaue Vorschrift existiert, wird empfohlen, die Kontoauszüge für drei Jahre aufzubewahren – dies entspricht der gesetzlichen Verjährungsfrist für offene Forderungen, schreibt das Portal „Entsorgen“.

Wie entsorgt man Kontoauszüge nun richtig?

Die sorgfältige Entsorgung von nicht mehr benötigten Kontoauszügen erfolgt am besten durch das Schreddern der Dokumente. Falls es sich um Ausdrucke auf normalem Papier handelt, kannst du die geschredderten Schnipsel in die Papiertonne schmeißen.

Bei Thermopapier, das aufgrund seiner Beschichtung nicht für Recycling geeignet ist, solltest du die Schnipsel über die Restmülltonne entsorgen.

Was genau ist Thermopapier eigentlich?

Thermopapier ist eine spezielle Papiersorte, die mit einer thermosensitiven Beschichtung versehen ist. Diese Beschichtung reagiert auf Hitze, sodass beim Druck oder Kontakt mit einer Wärmequelle Informationen sichtbar werden. Typischerweise wird Thermopapier in Quittungsdruckern, Kassensystemen und anderen Anwendungen eingesetzt, wo kurzfristige, hitzebasierte Drucke benötigt werden.

Die besondere Eigenschaft des Papiers, ohne Tinte auszukommen, macht es in vielen Geschäftsbereichen beliebt. Allerdings ist Thermopapier nicht für herkömmliches Recycling geeignet aufgrund seiner thermosensitiven Schicht, was spezielle Entsorgungsmethoden erfordert.

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Kontoauszüge aufbewahren – wie lange ist das notwendig?

Wem beim Aufräumen die Kontoauszüge in die Hände fallen, fragen sich oftmals, wie lange man diese eigentlich aufbewahren muss. Die Antwort hierauf ist gar nicht mal so einfach. Denn in Deutschland gibt es unterschiedliche Regelung zur Aufbewahrung von Kontoauszügen. So hängt die Aufbewahrungsfrist davon ab, ob du eine Privatperson bist, eine Privatperson mit hohem Einkommen oder ein:e Unternehmer:in.

So lange müssen Privatpersonen Kontoauszüge aufbewahren

Laut der Commerzbank sind Privatpersonen grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, Kontoauszüge aufzubewahren. Dennoch solltest du den Ratschlag vieler Expert:innen beherzigen und deine Kontoauszüge mindestens drei Jahre lang aufbewahren – denn dann läuft die gesetzliche Verjährungsfrist ab. Denn so kannst du ohne Probleme belegen, dass du eine bestimmte Rechnung bezahlt hast.

Planst du bestimmte Dienstleistungen wie zum Beispiel Handwerker:innen, Gärtner:innen oder Haushaltshilfen von der Steuer abzusetzen, solltest du die entsprechenden Belege mindestens bis zum Eintreffen des Steuerbescheids und dem Ablauf der Einspruchsfrist sichern.

Im Zweifelsfall gilt: Bewahre deine Kontoauszüge lieber zu lang als zu kurz auf. So macht es zum Beispiel Sinn, Kontoauszüge mit Rechnungen für Handwerker:innen mindestens fünf Jahre aufzubewahren. Denn dann endet die Gewährleistung bei auftretenden Mängeln.

So lange müssen Vielverdiener:innen Kontoauszüge aufbewahren

Aber auch Vielverdiener:innen müssen ihre Kontoauszüge aufheben. In Deutschland gilt man als Vielverdiener:in, wenn man im Jahr Einkünfte von mehr als 500.000 Euro aus nicht selbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung oder sonstigen Einnahmen aufweist, heißt es laut der Commerzbank. Wer zu dieser Personengruppe gehört, muss seine Kontoauszüge sechs Jahre lang aufbewahren.

Diese Regeln gelten für Unternehmer:innen

Bei Personen, die einer selbstständigen oder freiberuflichen Tätigkeit nachgehen, sieht das schon deutlich anders aus. Denn sie sind dazu verpflichtet, Zahlungsbelege und Dokumente zu archivieren, wie die Commerzbank berichtet. Kontoauszüge sind davon nicht ausgeschlossen. So gilt für Unternehmer:innen und Kleinunternehmer:innen eine Aufbewahrungspflicht von zehn Jahren.

Kontoauszug verloren? Keine Panik!

Wenn du einen wichtigen Kontoauszug verloren oder verschusselt hast, brauchst du nicht in Panik zu verfallen. Denn du kannst diesen einfach bei deiner Bank wieder neu anfordern. Was viele nämlich nicht wissen: Banken müssen die Auszüge ihrer Konteninhaber:innen mindestens zehn jahrelang aufbewahren. Allerdings erheben die meisten Bankinstitute für diesen Service eine Gebühr und diese steigt in der Regel mit dem Alter des nachgeforderten Kontoauszuges.