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Single Tasking: Forschung erklärt, wie du aus der Multi Tasking-Falle rauskommst

Multi Tasking ist out und vor allem der total falsche Ansatz für produktives Arbeiten. Hier kommt die weitaus effektivere Variante, das Single Tasking. Erfahre hier, wie du den Weg aus der Multi Tasking Falle in die Single Tasking Entlastung findest.

Frau Laptop
Verabschiede dich von deinem "Multi Tasking" -Talent, denn mit Single Tasking kriegst du alles schneller und besser erledigt. Foto: IMAGO/Westend61

Single Tasking – hast du von dem Begriff schonmal etwas gehört? Ich auch nicht. Das wahrscheinlich liegt es daran, dass du grad noch drei anderen Dingen beschäftigt warst und dich immer stolz als Mulit-Tasking- fähig bezeichnet hast. Wenn dem so ist, dann solltest du diesen Artikel über Single Tasking lesen, der wesentlich effektiveren Arbeitsweise.

So uneffektiv arbeiten die meisten Menschen

Du denkst, es macht einen größeren Unterschied, in kurzer Zeit statt einer Aufgabe zwei oder mehrere zu erledigen. Deshalb hast du während der Arbeit gerne dein E-Mail Fach geöffnet, hälst dein Telefon in Bereitschaft, klickst mehrere Tabs an und machst dabei noch deine persönliche To Do – Liste… alles gleichzeitig. Das kann doch nicht funktionieren!

Das Jonglieren mehrerer unterschiedlicher Aufgaben gibt uns häufig das Gefühl, wahnsinnig produktiv zu sein und viele Aufgaben in nur kurzer Zeit zu erledigen. Lange schien das in Situationen von mehreren zu erfüllenden Erwartungen, Rollen und Aufgaben aller Lebensbereiche wie die perfekte Lösung. Allerdings ist dem laut Forschung nicht so, denn es beeinträchtigt unsere Produktivität und unsere Lernfähigkeit.

Multi Tasking ist ein Mythos

Forscher:innen fanden mittlerweile heraus, dass Multi-Tasking eigentlich gar nicht das bewirkt, was es bedeutet. Genau gesehen können wir uns nämlich nicht auf mehrere Aufgaben gleichzeitig konzentrieren. Wir schweben in dem Gedanken, dass mehrere Sachen unter Kontrolle zu haben lasse uns besonders schnell und effektiv arbeiten.

Aber in Wirklichkeit betreiben wir statt Multi Tasking eher ein „Multi Switching“, das bedeutet, wir verbringen mehr Zeit damit, zwischen den Aufgaben zu wechseln statt sie richtig zu bearbeiten. Das kostet Energie und Konzentration, ohne dass du sie an diese eine Aufgabe verbrauchst. Wir halten uns aber weiterhin in der Illusion, dass wir mit mehreren Dingen gleichzeitig mehr geschafft bekommen.

Der amerikanische Psychologe Edward Hallowell bezeichnete den Begriff Multi Tasking als einen Mythos, also mehr als einen Glauben an paralleles Arbeiten statt dem tatsächlichen Erledigen der Aufgaben. Unser Gehirn besitze nämlich nicht die nötige „Architektur“, um mehr als eine Aufgabe richtig zu bearbeiten. Es stuft zwei Aufgaben als eine Aufgabe und eine Ablenkung ein. Das sorgt für Leistungseinbußen und zu einer überzogenen Meinung deiner eigenen Arbeitsweise.

Produktivität
Du glaubst zwar, dass du Multi Tasking betreibst, aber dieser Glaube ist eigentlich nur eine Illusion. Foto: IMAGO Images / MASKOT

Single Tasking – der Endgegner des Multi Taskings

Als die viel effektivere Arbeitsweise hat sich dagegen das Single Tasking, das Bearbeiten einzelner Aufgaben nacheinander, in der Forschung bewährt. Single Tasking löscht mit einem Mal die mentale Belastung der Start-Stopp-Natur des Multi Taskings. Das bedeutet, du vermeidest Wechselkosten und sparst Energie, die du durch das hin und her schwenken zwischen mehreren Aufgaben verbrauchst.

Vor allem haben wir eine längere Aufmerksamkeitspanne, weil wir uns mental nur einer einzigen Aufgabe widmen. Wenn du vorher ausschließlich parallel gearbeitet hast, wird dich das erstmal total entlasten, wenn du dich nur auf eine Sache konzentrieren musst. Du merkst sofort, dass du mehr bei der Sache bist.

Singe Tasking macht dich produktiver, leistungsfähiger und auch kreativer. Jetzt, wo alles andere außer der zentralen Aufgabe weg ist, da findet sich in deinem Gehirn nun so etwas wie ein „freier Raum“, der sich automatisch mit neuen Ideen, Wegen und Perspektiven füllt. Deine Inspiration blüht mehr auf und du hast ein sicheres Gefühl bei der Ausübung einer Aufgabe.

So gewöhnst du dich schnell an Single Tasking

1. Schaffe eine ablenkungsfreie Umgebung

Der erste Schritt, um dich an das Single Tasking langsam zu gewöhnen, ist alle möglichen Ablenkungen auszuschalten. Das bedeutet konkret, deine physische UND digitale Umgebung nach deiner zentralen Aufgabe auszurichten. Schalte deine E-Mail Benachrichtigungen aus, schalte dein Handy auf stumm und schließe alle Tabs, die nichts mit der Aufgabe zu tun haben.

2. Arbeite nach der Pomodoro-Technik

Die Pomodoro-Technik ist eine Form des Zeitmanagements. Du nimmst dir 25 Minuten Zeit für eine Aufgabe und legst danach eine 5-minütige Pause ein. Diese Zeit musst du dich vollständig auf diese Aufgabe konzentrieren. Du hast nur eine kurze Zeit, aber kannst effektiv und schneller arbeiten, als wenn du beim Multi Tasking mehrere Aufgaben in kurzer Zeit nur halb bearbeitest. Außerdem kannst du immer wieder auf die kleinen Pausen hinarbeiten.

Steharbeitsplatz Frau Streckt sich
Gönne dir hin und wieder eine Pause vom Arbeiten. Foto: IMAGO/Westend61

3. Mache regelmäßig Pausen

Nutze in der Pomodoro-Technik sowie generell deine Pausen sinnvoll. Mit Pausen meine ich richtige Pausen, also einmal rausgehen, woanders als deinem Arbeitsplatz Mittag essen, damit du nicht noch mit einem Auge den Bildschirm sehen kannst. Mache dich mal für kurze Zeit frei von dem Gedanken an die Arbeit, so senkst du nämlich das Risiko eines Burnouts.

Locke dich selbst aus der Multi Tasking-Falle

Vor allem kleine Aufgaben lassen sich mit Single Tasking schneller erledigen, weil du dich damit kurz mit voller Aufmerksamkeit beschäftigst statt nur mit halber im Strudel der ganzen parallelen To Dos. Du kannst effektiver deine Projekte abschließen, deine Kreativität steigern und sogar Stress abbauen.

Der Weg vom belastenden Multi Tasking zum Single Tasking ist erstmal steinig und schwer, aber am Ende wirst du froh sein, ihn gegangen zu sein. Denn nichts fühlt sich beim Arbeiten besser an als Entlastung. Wenn diese Entlastung auch noch gepaart ist mit produktiverem Arbeiten, dann hast du definitiv alles richtig gemacht.