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Mit diesem Gehalt giltst du in Deutschland als Geringverdiener – gehörst du dazu?

Menschen mit niedrigem Einkommen leiden derzeit besonders unter den gestiegenen Preisen. Doch ab wann gilt man hierzulande als Geringverdiener:in? Wir verraten es dir.

In einer Hand liegen drei Münzen
© Getty Images/ Maximilian Neumann / EyeEm

Über Gehalt sprechen: Ist das erlaubt?

In vielen Arbeitsverträgen gibt es eine Klausel, die den Arbeitnehmern verbietet, über das Gehalt zu sprechen. Aber ist das überhaupt rechtens? Wir klären auf!

Menschen mit niedrigem Einkommen werden derzeit besonders hart von der Energiekrise und der hohen Inflation getroffen. Aus diesem Grund plant die Bundesregierung, die Betroffenen gezielt zu unterstützen. Aber ab wann gilt man in Deutschland eigentlich als Geringverdiener:in? Wir haben recherchiert.

Mit diesem Einkommen giltst du in Deutschland als Geringverdiener:in

Auch wenn der Mindestlohn in Deutschland regelmäßig erhöht wird, bekommen nicht alle Menschen hierzulande ein hohes Gehalt. So gehört ein Großteil der Bevölkerung zu den sogenannten Geringverdiener:innen. Doch mit welchem Einkommen gilt man in Deutschland als geringverdienend? Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts gehört man als Vollzeitbeschäftiger:in als geringverdienend, wenn man genau oder weniger als 2.203 Euro brutto im Monat verdient.

Doch mit diesem Einkommen zählt man nicht in der gesamten Bundesrepublik zu den Geringverdienenden. Denn wegen der unterschiedlichen Arbeitsmarktlage und Lebenshaltungsosten berechnet das Statistische Bundesamt für alte und neue Bundesländer verschiedene Zahlen.

Geringverdienergrenze fällt im Osten deutlich niedriger aus

Dementsprechend gelten Berufstätige im Westen mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.289 Euro als Geringverdiener:in. Im Osten hingegen fällt die Grenze deutlich niedriger aus. Hier zählt man schon ab einem Bruttoverdienst von 1.805 Euro zu der Gruppe der Geringverdienenden.

Bei Familien ist es schwieriger festzustellen, ob sie zu den einkommensschwachen gehören oder nicht. Denn laut dem Statistischen Bundesamt gibt es hierzu keine klare Definition. So werden Familien oftmals als einkommensschwach bezeichnet, wenn sie Zuschlag zum Kindergeld (KiZ), Hartz IV oder Leistung für Bildung und Teilhabe (BuT) beziehen.

In diesen Berufen verdient man in Deutschland besonders wenig

Wie viel Geld man monatlich auf dem Lohnzettel hat, hängt in erster Linie von der Branche ab, in der man seine Arbeit verrichtet. So erhalten Reinigungskräfte in Deutschland aktuell das geringste Gehalt. Sie haben am Ende des Monats durchschnittlich 1.931 Euro auf ihrem Gehaltszettel stehen. Am zweitschlechtesten verdienen Menschen in der Lebensmittelbranche. Sie erhalten ein durchschnittliches Bruttogehalt von um die 2138 Euro im Monat.

Dicht hinter ihnen finden sich die Forst- und Gartenbauberufe wieder. Ihr Gehalt liegt nämlich durchschnittlich bei 2.371 Euro brutto. Mit diesem Gehalt überschreiten sie gerade einmal die Niedriglohnschwelle.

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Ein Fünftel aller Vollzeitbeschäftigten sind Geringverdienende

Hättest du damit gerechnet? In Deutschland gehört fast jede fünfte Person zu der Gruppe der Geringverdienenden. Zu diesem traurigen Ergebnis kam eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Demnach müsse jede:r fünfte Deutsche mit einem Bruttogehalt von 2.284 Euro im Monat auskommen. Dabei müssen insbesondere Frauen, junge Vollzeitbeschäftigte und Personen ohne Berufsabschluss mit dem dürftigen Gehalt auskommen.

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Doch damit nicht genug. Die Studie zeigt zudem auf, dass insbesondere die Menschen im Osten eher der Gruppe der Geringverdienenden angehören, als Bürger:innen im Westen. Aber eine gute Nachricht offenbart die Studie: Die Zahl der Geringverdiener:innen nimmt über die Jahre hinweg immer weiter ab. Zählten 2011 noch rund 21,1 aller Vollzeitbeschäftigen als geringverdienend, fielen 2020 nur noch 18,7 Prozent in diese Kategorie.