Veröffentlicht inGeld

10.000 Euro für jedes Kind – das steckt hinter den Plänen der CDU

Studien haben immer wieder gezeigt: Die Zukunft von Kindern wird nach wie vor maßgeblich von den ungleichen Startbedingungen im Leben beeinflusst. Um hier für mehr Chancengleichheit zu sorgen, hat die CDU nun eine ungewöhnliche Idee.

Mutter mit einem neugeborenen Kind.
© Getty Images/juanma hache

5 Geldspartipps von Großeltern

Oma und Opa haben die besten Geldspartipps. Diese Gewohnheiten solltest du übernehmen.Dieses Video wurde mit der Hilfe von KI erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Eine neue Studie des ifo Instituts hat wieder einmal bestätigt, dass Kinder aus finanziell benachteiligten Familien seltener das Abitur absolvieren. Liegt das Haushaltseinkommen unter 2600 Euro geht der Studie zufolge nur jedes fünfte Kind später aufs Gymnasium.  Diese Ungleichheit hat verschiedene Gründe, aber einer davon ist sicherlich, dass Kinder aus ärmeren Haushalten oft weniger Unterstützung erhalten und entweder aus eigenem Wunsch oder aus finanzieller Notwendigkeit früher ins Berufsleben einsteigen. Dies führt dazu, dass sie einen kürzeren Bildungsweg einschlagen. Um die Bildungs- und Zukunftschancen zu verbessern, möchte die CDU für jedes neugeborene Kind in Deutschland ein Startkapital in Höhe von 10.000 Euro einführen. Was der Vorschlag genau vorsieht, erfährst du hier.

CDU-Vorschlag: 10.000 Euro Startkapital für Neugeborene

Auch wenn Deutschland ein reiches Land ist, haben viele Kinder aufgrund ihrer sozialen Herkunft nicht die gleichen Bildungs- und Zukunftschance. So offenbart eine aktuelle Studie des ifo Instituts, dass Kinder aus finanziell benachteiligten Familien deutlich seltener das Abitur absolvieren. Aus diesem Grund macht sich die CDU stark für ein echtes Kinderchancenpaket. Um Kindern in Deutschland bessere Startchancen zu ermöglichen, enthält das dieses Paket unter anderem eine Einmalzahlung von 10.000 Euro, erklärt CDU-Generalsekretär Mario Czaja. 

Doch das Geld soll nicht sofort bei der Geburt ausgezahlt werden, sondern sei „ab dem 18. Lebensjahr für ein Studium, eine Gründung gedacht“, wie Czaja der Rheinischen Post berichtet. Eine alternative Möglichkeit wäre die Umwandlung in eine Rentenbeteiligung, so der CDU-Politiker. Anstatt dass die 10.000 Euro automatisch zum 18. Geburtstag auf die privaten Bankkonten der jungen Menschen überwiesen werden, sollen sie in einen gemeinsamen Fonds eingezahlt werden. Dieser Fonds würde von einer unabhängigen Institution solide verwaltet werden, wie Czaja erläuterte.

Was würde ein derartiges Kinderchancenpaket kosten?

Laut dem Statistischen Bundesamt wurden von Januar bis November 2022 in Deutschland etwa 675.600 Kinder geboren. Wenn man diese Zahl mit dem vorgeschlagenen Startkapital von 10.000 Euro multipliziert, ergibt sich eine Summe von 6,756 Milliarden Euro. Es ist nicht bekannt, wie die Union diesen Betrag oder ähnliche Summen finanzieren möchte, so das WDR. Czaja gab dazu in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ keine Informationen preis.

Das sagt der der Kinderschutzbund zum CDU-Vorschlag

„Der CDU-Vorschlag hat richtig benannt, dass die Herkunft immer noch über den Erfolg im Leben und Bildungschancen entscheidet“, sagte Lars Hüttler, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Köln gegenüber dem WDR. Die Idee einer Einmalzahlung hingegen steht der Geschäftsführer eher kritisch gegenüber. „Es ist viel zu wenig und es kommt zu spät.“ Seiner Meinung nach ist es wichtig, dass Kindern aus benachteiligten Verhältnissen bereits in der Kindheit gute Möglichkeiten geboten werden. Wenn man bedenkt, dass viele Kinder aus vielen finanziellen Gründen nicht die Möglichkeit haben, das Abitur zu absolvieren, kann man die Einschätzung Hüttlers durchaus nachvollziehen.