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Ausgestorbene Berufe: Diese 7 Berufe gibt es heute zum Glück nicht mehr

Die Arbeitswelt verändert sich. Zum Glück: Die meisten dieser Berufe würde heute niemand mehr machen wollen.

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Der Beruf der Telefonistin ist heute ganz anders als früher. Foto: gettyimages / Archive Holdings Inc.

Früher brauchten wir Berufe, die heute sinnfrei erscheinen. Technischer Fortschritt, geistiges Umdenken und viel Dazulernen durch auf die Nase fliegen hat uns als Gesellschaft schlauer und weiser gemacht. Deswegen sind diese Berufe heute vollständig ausgestorben. Andere haben sich weitestgehend in der Moderne verändert.

1. Alewife

Die sogenannte Alewife ist ein historischer Begriff für eine Brauerin (eine Frau, die Bier braut). Im Mittelalter war das Brauen von Bier nämlich die Aufgabe der Frauen. Es gehörte bei vielen Haushalten zur Hausarbeit dazu, gutes Bier brauen zu können und dieses an die Bewohnenden des Dorfes oder der Stadt zu verkaufen.

Auf den Marktplätzen der Stadt konnte man die Alewives an ihrer Kleidung erkennen: Sie hatten einen schwarzen Spitzhut mit Krempe auf und trugen einen Kessel bei sich. Außerdem war es Tradition für eine Alewife, einen Besen vor ihrer Haustür zu montieren. Diese Kleidung ist heute noch bekannt, allerdings gilt sie als Hexenkleidung.

Von der Alewife zur Hexe? Wenn du wissen willst, wie aus der Arbeitskleidung der Alewives die Erkennungsmerkmale für Hexen werden konnten, dann folge diesem Link.

In der Zeit von 1300 bis 1700 trank man besonders viel Bier, da das Wasser von minderer Qualität war. Beim Brauen von Bier wurde das Wasser gefiltert und enthielt deshalb weniger krankmachende Keime.

Heute hat sich das Bierbrauen weitestgehend verändert. So gibt es heute große Brauereien, die das Bierbrauen automatisieren, anstatt es in der eigenen Küche zuzubereiten. Außerdem wird Bier heute vor allem zum Vergnügen getrunken und nicht, weil das Wasser verunreinigt ist.

2. Telefonistin

In den goldenen 20er Jahren schritt die Technik immer weiter fort. Medienunternehmen und Telefongesellschaften waren auf einmal sehr gefragt und mit ihnen wurden auch die Berufe immer technischer. Technische Berufe waren früher vor allem Sache der Frauen, denn man traute ihnen mehr Konzentration und Geduld zu als den aufbrausenden Männern. So waren beispielsweise die ersten Programmiererinnen weiblich.

Der Beruf der Telefonistin war ebenfalls eher etwas für Frauen. Er bestand darin, die bei Telefonunternehmen eingehenden Gespräche zu verbinden. Damals, anders als heute, erfolgte das Verbinden durch Stecker und Kabel, die die Frauen genau zuzuordnen hatten, um die richtigen Menschen miteinander zu verbinden.

Übrigens: Im weiteren Verlauf dieses Artikels brauchen wir nicht zu gendern. Die Berufe, die wir hier beschreiben, wurden tatsächlich von Männern ausgeführt.

3. Drahtzieher

Der Begriff des Drahtziehers ist noch heute weitläufig bekannt. Es geht dabei um jemanden, der die Fäden in der Hand hat und die Schicksale der Menschen in seiner Umgebung maßgeblich beeinflussen will.

Früher war ein Drahtzieher allerdings ein echter Beruf. Es wurden Metalle wie Eisen und Kupfer zu Drähten und Kabeln gemacht. Die Männer waren dafür zuständig, die Metalle zu schweißen, zu veredeln und die Maschinen genau zu kontrollieren. Diesen Beruf gab es in Deutschland noch bis in das Jahr 2013, bis es von der Fachkraft für Metalltechnik ersetzt wurde.

Übrigens: Der Drahtzieher, den wir heute kennen, hat nichts mit dem ursprünglichen Beruf des Drahtziehers zutun. Ein Drahtzieher ist eher Synonym mit einem Strippenzieher. Damit sind Marionettenspieler gemeint.

Was war der Kammertürke für ein Beruf? Foto: IMAGO / Artokoloro

4. Kammertürke

Kammertürken waren ursprünglich Beutetürken. Dieser Ausdruck stammt aus der Zeit des osmanischen Reiches im 17ten Jahrhundert. Diese starteten einen Angriff auf die Stadt Wien, doch sie scheiterten kläglich. Die deutschsprachigen Reiche waren ihnen überlegen und nahmen einige der Osmanen gefangen. Sie setzten sie seither als Kammerdiener ein. Durch ihr exotisches Aussehen machten sie bei Hofe einiges her.

5. Abtrittanbieter

Ein wirklich ekelhafter, aber dennoch ehrhafter Beruf, der heute ausgestorben ist: der Kackhelfer oder auch der Abrittanbieter. Auf den mittelalterlichen Marktplätzen gab es nicht sonderlich viele öffentliche Toiletten. Die Abtrittanbieter hatten aber immer einen Eimer und einen großen Mantel dabei. Während ein:e Kund:in sich zum großen Geschäft über den Eimer hockte, hängte der Abtrittanbieter den Mantel als Sichtschutz darüber. So konnten die Menschen in „Ruhe“ ihr Geschäft erledigen.

6. Lichtputzer

Früher gab es in den Theatern noch kein elektrisches Licht, sondern alles war mit Kerzen ausgeleuchtet. Bis zu 300 Kerzen standen dann auch schon einmal nebeneinander aufgereiht am Bühnenrand. Der Lampenputzer musste zwischendurch auf die Bühne klettern und die Dochte der Kerze abschneiden, damit diese nicht allzu sehr gerußt haben.

Übrigens: Der Ausdruck „Lampenfieber“ stammt von der Zeit, als Kerzen die Bühnen beleuchteten. Es wurde nämlich tatsächlich ganz schön heiß auf der Bühne mit dem ganzen Feuer.

Ein Pferd-in-den-Po-Blaser war ein ehrhafter Beruf. Foto: Gettyimages/ duncan1890

7. Rosstäuscher

Was heute ein Grbrauchtwagenhändler mit nicht allzu lobenswerten Absichten ist, das war früher der Rosstäuscher. Beim Viehhandel wurde nämlich darauf geachtet, auch noch den letzten alten Gaul zu verscherbeln – für möglichst viel Geld. Die sogenannten Rosstäuscher waren dafür zuständig, die Pferde wieder frisch zu machen. Oder wenigstens frisch aussehen zu lassen.

Wie sie das machten? Sie schoben den Pferden einfach ein wenig Pfeffer in den Pferdepo. Daher kommt tatsächlich der Spruch „jemandem Pfeffer in den Arsch zu blasen.“ Dadurch stellen die Pferde ihre Brust auf und sehen wacher aus.

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