Verlassene Dörfer und Städte gibt es immer wieder mal. Eine verlassene Riesenstadt für 700.000 Menschen, die jedoch nie dort gewohnt haben, ist einmalig. Was genau es mit der sogenannten Forest City in Malaysia auf sich hat und wie es mit der Geisterstadt weitergeht, verraten wir dir in diesem Artikel.
Alles zur „Forest City in Malaysia“:
Von der Vorzeige-Metropole zur Geisterstadt
Forest City sollte einst die Modellstadt der Zukunft werden. Die Stadt in Malaysia nahe der Grenze zu Singapur sollte Platz für bis zu 700.000 Menschen bieten. Finanziert wurde das Projekt von einer malaysischen Firma gemeinsam mit einem chinesischen Immobilienentwickler und mehreren Investor*innen.
Im Jahr 2014 ging es los. Dabei wurden zunächst künstliche Inseln aufgeschüttet, auf denen dann die ersten Wolkenkratzer gebaut wurden. Doch das Projekt geriet bereits im Jahr 2017 ins Stocken als der chinesische Staat viele Kapitalflüsse ins chinesische Ausland begrenzte.
Unter der Corona-Pandemie litt das Vorhaben weiter. Durch zahlreiche Reise- und Investitionsbeschränkungen wurde Forest City immer unattraktiver für Bewohner*innen und Investor*innen.

Heute lebt kaum jemand mehr in Forest City
Heute leben in Forest City laut Angaben der ARD noch etwa 20.000 statt der ursprünglich geplanten 700.000 Menschen. Ein Großteil der geplanten Luxuswohnungen und Hochhäuser steht bis heute leer und lässt Forest City zu einer modernen Geisterstadt werden.
Ursprünglich sollte mit dem Budget von 100 Milliarden Dollar eine Stadt errichtet werden, in der es neben Wohnmöglichkeiten auch zahlreiche Freizeitaktivitäten und Bildungsmöglichkeiten gibt. Da die meisten Wohnungen jedoch bis heute unbewohnt sind, sind auch die errichteten Schulen, Golfplätze und Restaurants weitgehend irrelevant geworden.
Fazit: Wie Forest City wiederbelebt werden soll
Forest City gilt heute als Paradebeispiel für eine gescheiterte Stadtplanung. Und das nicht nur aufgrund des nicht vorhandenen Interesses der Bevölkerung und gescheiterter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, sondern auch aus ökologischer Sicht. Durch die aufgeschütteten Inseln wurden nämlich Seegraswiesen, die als wichtige Brutstätten für viele Fische und anderen Meeresbewohner gelten, zerstört.

Damit all das nicht völlig umsonst war, soll Forest City neu belebt werden. Seit diesem Jahr gilt die Stadt als eine spezielle Wirtschaftszone zwischen Malaysia und Singapur. Durch bestimmte Steuervorteile erhofft man sich, Bewohner*innen und Investor*innen anzulocken. Ob das ausreicht, um Forest City wiederzubeleben bleibt jedoch fraglich.

