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Aufhebungsvertrag unterschreiben? Nur wenn du diese 6 Punkte beachtest

Ein Aufhebungsvertrag beendet das Arbeitsverhältnis schnell, kann aber Risiken bergen. Erfahre hier, was du unbedingt wissen solltest, bevor du unterschreibst.

Füllfederhalter auf einem Blattpapier.
© Getty Images/David Talukdar

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Ein Aufhebungsvertrag kann eine schnelle und oft unkomplizierte Lösung sein, um ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Doch bevor du den Vertrag unterschreibst, solltest du genau hinschauen. Denn im Gegensatz zur regulären Kündigung kann ein Aufhebungsvertrag weitreichende Konsequenzen haben. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du unbedingt beachten solltest.

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Was ist ein Aufhebungsvertrag?

Ein Aufhebungsvertrag ist eine einvernehmliche Vereinbarung zwischen dir und deinem Arbeitgeber, mit der das Arbeitsverhältnis zu einem festgelegten Zeitpunkt beendet wird, wie Karrierebibel berichtet. Im Gegensatz zur Kündigung ist eine Aufhebungsvereinbarung keine einseitige Erklärung – beide Parteien müssen zustimmen und unterschreiben. Zudem verlangt § 623 BGB die Schriftform auf Papier; E-Mail, SMS oder Fax genügen nicht, so Karrierebibel.

Aufhebungsvertrag: Darauf solltest du achten, bevor du unterschreibst

Ein Aufhebungsvertrag landet oft schneller auf dem Tisch, als man denkt – doch eine schnelle Unterschrift kann weitreichende Folgen haben. Bevor du unterschreibst, solltest du folgende Punkte prüfen:

1. Keine übereilte Entscheidung treffen

Lass dir ausreichend Zeit, den Vertrag genau zu prüfen. Du hast kein gesetzliches Widerrufsrecht, wie Chevalier Rechtsanwälte berichten. Konkret bedeutet das: Sobald du unterschrieben hast, bist du gebunden. Denn ein Aufhebungsvertrag hebt die gesetzlichen oder vertraglichen Kündigungsfristen auf, so Karrierebibel. Deshalb solltest du genau überlegen, ob du mit dem vorgeschlagenen Beendigungsdatum einverstanden bist. Ein zu frühes Ende kann finanzielle Nachteile bedeuten, besonders wenn du noch keinen neuen Job hast.

2. Kündigungsfrist und Abfindung prüfen

Im Aufhebungsvertrag wird oft auf die Einhaltung der Kündigungsfrist verzichtet. Prüfe, ob dir eine Abfindung angeboten wird und ob die Höhe fair ist. Manchmal lässt sich über eine Abfindung verhandeln.

Eine Frau unterschreibt ein Dokument.
Ein Aufhebungsvertrag umgeht meist die Kündigungsfrist. Credit: lamphun – stock.adobe.com

3. Beachte die Sperrzeit beim Arbeitslosengeld

Ein Aufhebungsvertrag kann dazu führen, dass die Agentur für Arbeit eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld verhängt (bis zu 12 Wochen), weil du freiwillig gekündigt hast, wie die Kanzlei Hasselbach betont. Kläre unbedingt vorher, wie sich dein Vertrag darauf auswirkt. Manchmal kann es sinnvoll sein, eine Klausel einzubauen, die dies verhindert.

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4. Ansprüche und offene Forderungen sichern

Stelle sicher, dass alle Ansprüche wie Resturlaub, Überstunden, Bonuszahlungen oder Zeugnis im Vertrag geregelt sind oder separat schriftlich festgehalten werden.

5. Zukunftsplanung bedenken

Überlege, ob ein Aufhebungsvertrag in deiner aktuellen beruflichen Situation sinnvoll ist. Zum Beispiel kann es besser sein, eine reguläre Kündigung abzuwarten, wenn du einen neuen Job schon sicher hast oder wenn du Anspruch auf eine Abfindung hast.

Frau Bewerbung
Ob ein Aufhebungsvertrag sinnvoll ist, hängt von deiner Situation ab. Credit: IMAGO/Westend61

6. Rechtliche Beratung in Anspruch nehmen

Aufhebungsverträge haben häufig weitreichende Folgen. Es lohnt sich, vor der Unterschrift eine Beratung bei einem Fachanwalt/ bei einer Fachanwältin für Arbeitsrecht oder einer Gewerkschaft in Anspruch zu nehmen. So kannst du sicherstellen, dass deine Rechte gewahrt bleiben.

Fazit: Ein Aufhebungsvertrag will gut überlegt sein

Ein Aufhebungsvertrag kann Vorteile bieten, wenn beide Seiten einverstanden sind und klare Regelungen getroffen werden. Doch unterschreibe niemals voreilig. Prüfe alle Punkte genau, verstehe die Konsequenzen und hole dir professionelle Unterstützung. Nur so vermeidest du böse Überraschungen und sicherst dir deine Rechte bestmöglich ab.

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