
Ich habe Indien vor allem wegen seiner Vielfalt, Wärme, Spiritualität und Gastfreundschaft ins Herz geschlossen – und natürlich wegen des guten Essens. Als helle, blonde Touristin stand ich oft im Mittelpunkt. Die Einheimischen wollten Fotos mit mir machen, haben mir Essen angeboten und mir in schwierigen Situationen weitergeholfen, ohne jemals eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Hin und wieder habe ich mich unwohl gefühlt, aber, dass mir ernsthaft etwas zustoßen könnte, habe ich in keiner Sekunde befürchtet. Credit: Michelle Kox

Nicht jedoch, weil ich befürchte, dass mir alleine etwas passiert wäre, sondern, weil ich so in einem sicheren Umfeld ein Gefühl für das Land und die Leute gewinnen konnte. Der erste Stop war Delhi – die Definition von Chaos. Mich dort von Anfang an alleine durch den Verkehr und den ÖPNV-Dschungel zu kämpfen, hätte mir sehr viel wertvolle Energie geraubt – und damit musste ich in den zwei Reisemonaten sparsam umgehen.
Credit: Michelle Kox

In Canacona – einem Strandparadies in Süd-Goa – hat auch meine wirkliche Solo-Reise begonnen. Hier triffst du auf jede Menge Yogis und Backpacker und kannst die wunderschönen Strände und Landschaften genießen. Von dort aus fährt ein Nachtbus oder Züge ins Landesinnere Richtung Hampi – eine kleine, heilige Tempelstadt, die mein persönliches Highlight der gesamten Reise war. Von Hampi aus ging es mit dem Nachtzug nach Kochi, der Hauptstadt von Kerala, wo ich die Backwaters, Reisfelder und Teeplantagen und Munnar bestaunen konnte.
Credit: Sondipon – stock.adobe.com

Als westliche Frau ziehst du ohnehin alle Blicke auf dich. Männer werden versuchen mit dir ins Gespräch zu kommen und mit dir zu flirten. Sie schauen dich an, pfeifen dir hinterher und wollen Fotos mit dir schießen, auf denen sie den Arm um dich legen. Ich habe indische Männer nie als bedrohlich, aber häufig als nervige Machos empfunden. An manchen Tagen war es irgendwie lustig, an anderen einfach nur nervtötend. Credit: Karan Sanjeev Sarnaik/Studio India/via Canva

Wenn du einen Nachtzug in Indien buchst, dann achte darauf, dass du immer die höchste Klasse wählst. Hier triffst du meistens auf Geschäftsleute, die dich einfach ignorieren oder nette Familien, die ihr Essen mit dir teilen. Manchmal gibt es auch Zugabteile, die nur für Frauen reserviert sind. Nachtbusse sind meiner Erfahrung nach ungefährlich, da sie fast ausschließlich von Backpacker:innen genutzt werden. Meine Nachtbusreise von Goa nach Hampi habe ich zum Beispiel über die Website redbus.in gebucht.
Credit: Michelle Kox

Verbündete zu haben kann in Ländern wie Indien in vielerlei Hinsicht hilfreich sein. Sei es einfach, um sich nicht einsam zu fühlen oder um sich bei Problemen an jemanden wenden zu können. Kulturschocks schweißen zusammen und du schließt dadurch Freundschaften für’s Leben. Credit: Michelle Kox

Ein Nein bedeutet Nein! Wer seine Grenzen klar setzt, sich selbstbewusst zeigt und Respekt einfordert, wird nicht belästigt. Das heißt nicht, dass man die Person aggressiv anschreit. Das Gegenteil ist der Fall: Formuliere deutlich, klar und sachlich, was du möchtest und was dir nicht gefällt. Mache deinem Gegenüber bewusst, wo die Grenzen liegen. Credit: RossHelen via Canva.com

Ein Nein bedeutet Nein! Wer seine Grenzen klar setzt, sich selbstbewusst zeigt und Respekt einfordert, wird nicht belästigt. Das heißt nicht, dass man die Person aggressiv anschreit. Das Gegenteil ist der Fall: Formuliere deutlich, klar und sachlich, was du möchtest und was dir nicht gefällt. Mache deinem Gegenüber bewusst, wo die Grenzen liegen. Credit: Michelle Kox