Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, alle posten ihre Eisdielen-Selfies oder Picknick-Sessions im Park – und du sitzt drinnen, mit einem schlechten Gewissen und dem Gefühl, irgendwie etwas falsch zu machen. Kennst du das? Falls dir der Nachmittag auf dem Sofa tausendmal lieber ist als der Trubel im Freien, wenn 27 Grad locken, dann bist du in guter Gesellschaft – mir geht das auch oft so. Mittlerweile kann ich es sogar in vollen Zügen genießen. Wie auch du deine Sonnenschuld loswirst, erfährst du hier.
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Was bedeutet „Sonnenschuld“?
Sonnenschuld beschreibt dieses merkwürdige Gefühl, das entsteht, wenn draußen perfektes Wetter ist – und du trotzdem keine Lust hast, rauszugehen. Vielleicht bist du müde, überfordert, brauchst Me-Time oder willst einfach mal nichts tun. Und trotzdem: Du fühlst dich schuldig. Schließlich sollte man doch bei Sonnenschein glücklich und aktiv sein, oder?
Dieses gesellschaftlich verankerte „Schönes Wetter = Gute Laune“-Narrativ erzeugt bei vielen Druck. Wenn du dann lieber die Vorhänge zuziehst und mit deiner Lieblingsserie abtauchst, meldet sich sofort dieses nagende Gefühl von „Ich verschwende den Tag“. Wenn du mich fragst, ist das völliger Blödsinn. Aber wie können wir uns von diesem Gefühl lösen?

Wie sich Sonnenschuld äußert – und warum sie total okay ist
Die Symptome sind subtil, aber belastend: innere Unruhe, FOMO (Fear of Missing Out), eine Art Pflichtgefühl, „etwas draußen erleben zu müssen“, kombiniert mit dem schlechten Gewissen, wenn du es nicht tust. Vielleicht vergleichst du dich sogar mit anderen, die scheinbar nonstop ihre perfekten Sommermomente zelebrieren.
Aber hier kommt die Wahrheit: Niemand ist 24/7 energiegeladen und unternehmungslustig. Dein Körper und Geist dürfen auch bei strahlendem Wetter müde sein. Das macht dich nicht undankbar oder langweilig – sondern einfach menschlich.
Was du gegen Sonnenschuld tun kannst
Jetzt haben wir geklärt, dass mit dir alles in Ordnung ist, wenn du nicht bei jedem Sonnenstrahl sofort nach draußen willst. Aber die Sonnenschuld und das blöde Gefühl schwingen irgendwie immer noch weiter mit. Mit diesen Tipps wirst du es los:
- Erlaube dir deine Gefühle. Du musst nichts fühlen, nur weil die Sonne scheint. Deine Emotionen sind auch bei blauem Himmel valide.
- Finde deine eigene Sommerdefinition. Nicht jeder Tag muss ein Insta-taugliches Abenteuer sein. Vielleicht bedeutet Sommer für dich: barfuß auf dem Balkon, Eiskaffee und dein Lieblingsbuch.
- Plane bewusst Auszeiten. Wenn du weißt, dass schönes Wetter dich stresst, blocke dir „Indoor-Zeit“ ohne schlechtes Gewissen. Gönn dir Serien, Me-Time oder einfach Ruhe – und steh dazu.
- Social Media Detox. Der Vergleich macht unglücklich – gerade bei „Summer Vibes“-Content. Ein kurzer Scroll-Stopp kann Wunder wirken.
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Sonnenschuld ist menschlich – muss uns aber nicht begleiten
Glaub mir, ich kenne auch die Momente, in denen man an sich zweifelt, weil man nicht wie „alle anderen“ die Sonne genießen will und jede freie Minute der Sonnenanbetung widmet. Aber wenn wir erst einmal verstanden haben, dass wir ganz und gar nicht die Einzigen sind, die lieber drinnenbleiben und vor allem, dass es niemanden etwas angeht – dann fühlt sich das Buch auf der Couch auf einmal ganz fantastisch an, während die Sonne draußen bleiben muss.

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.