Die Generation der Babyboomer geht in den nächsten Jahren in Rente – mit weitreichenden Folgen. Denn im Jahr 2030 wird voraussichtlich ein Verhältnis von 40 Rentner:innen zu 100 Berufstätigen vorliegen. Ein Umstand, der die Rentenkasse vor erhebliche Herausforderungen stellt. Um die Rente zu sichern, fordern Expert:innen immer wieder die Einführung der Rente mit 70. Doch welche Jahrgänge müssten sich im Fall der Fälle auf einen späteren Ruhestand einstellen? Hier erfährst du es.
Politik und Experten diskutieren: Kommt die Rente mit 70?
Das Thema Rente mit 70 sorgt immer wieder für Diskussionen. So schlagen manche Politiker:innen der CDU und einige Wirtschaftsexperten:innen vor, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Langfristig könnte das tatsächlich zu einem Rentenalter von 70 Jahren oder mehr führen, wie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) berichtet.
Ein älterer Vorschlag sieht vor, die Anhebung der Regelaltersgrenze auch über das Jahr 2030 hinaus fortzusetzen. Das ifo Institut bringt als Modell die „niederländische Regel“ ins Spiel. Diese besagt: Wenn die Lebenserwartung der Bevölkerung um drei Jahre steigt, müssen die Menschen zwei Jahre länger arbeiten und erhalten dafür ein Jahr zusätzliche Rente. Durch diese Maßnahme soll sichergestellt werden, dass das Verhältnis zwischen Rentnern und Erwerbstätigen stabil bleibt. Doch was würde dies genau für die Deutschen bedeuten?
Rente mit 70: Dieser Jahrgang wäre als Erstes betroffen
Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass die Lebenserwartung in Deutschland um ganze 4,5 Jahre steigen müsste, um das Rentenalter von 70 Jahren nach der „niederländischen Regel“ zu rechtfertigen. Doch aktuell wächst die Lebenserwartung jedes Jahr nur um etwa 0,1 Jahre. Das bedeutet, es würde mehr als 40 Jahre dauern, bis diese 4,5 Jahre erreicht sind.
Somit würde das Renteneintrittsalter von 70 Jahren frühestens die Jahrgänge ab 2003 betreffen, und das wohl erst im Jahr 2070. Doch keine Sorge. Ein Rentenalter von 70 Jahren steht noch lange nicht fest. Das Thema wird zwar immer wieder heiß diskutiert, doch eine konkrete Entscheidung steht lange noch nicht fest.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Ifo-Institut: Rentensteigerungen an Inflation koppeln
Laut dem ifo-Institut könnte es zudem sinnvoll sein, die Rentensteigerungen nicht mehr wie bisher an die Lohnerhöhungen zu knüpfen. Stattdessen könnte man erwägen, sie an die Inflationsrate zu binden, die üblicherweise niedriger ausfällt. Auf diese Weise ließe sich möglicherweise der Anstieg der Rentenausgaben verlangsamen.