Wer in den 1960er- bis 1980er-Jahren nach Italien reiste, kam kaum an ihnen vorbei: bunten Vasen, Schalen oder Figuren aus Murano-Glas. Sie standen in unzähligen Wohnzimmern – als Erinnerung an den Italien-Urlaub. Heute entpuppen sich viele dieser Stücke als kleine Schätze, sofern sie bestimmte Merkmale aufweisen.
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Italien: Was ist Murano-Glas?
Murano-Glas stammt von der gleichnamigen Insel Murano in der Lagune von Venedig. Seit dem späten 13. Jahrhundert wird dort Glas nach besonderen, streng gehüteten Verfahren hergestellt. Die Glasmeister (italienisch „maestri vetrai”) entwickelten Techniken, die das Handwerk weltberühmt machten, wie beispielsweise:

- Millefiori: farbenfrohe „Tausend-Blumen“-Muster aus winzigen Glasstäben.
- Sommerso: Glas mit mehreren übereinanderliegenden Farbschichten.
- Filigrana: feine, weiße oder bunte Glasfäden im Inneren.
Bis heute gilt Original Murano-Glas als Inbegriff italienischer Handwerkskunst. Auf der Webseite lifePR heißt es: Murano-Glas ist weit mehr als nur wunderschönes Kunsthandwerk – es ist eine Investition, die oft über Generationen hinweg an Wert gewinnt.
Doch woran erkennt man, ob das Glas wertvoll ist?
Nicht jedes bunte Glasobjekt aus den 70er-Jahren ist ein Schatz, denn Sammler*innen achten auf bestimmte Kriterien:
1. Signatur oder Etikett
Viele Originalstücke tragen eine eingravierte Signatur des Künstlers oder Herstellers. Bis in die 1980er-Jahre wurden auch häufig kleine Aufkleber mit dem Hinweis “Made in Murano” oder dem Herstellerlogo angebracht.

2. Hersteller
Besonders gefragt sind Arbeiten von traditionsreichen Glasmanufakturen wie:
- Venini (gegründet 1921, bekannt für avantgardistische Designs)
- Barovier & Toso (älteste Glasfirma der Welt, seit dem 13. Jahrhundert aktiv)
- Seguso Vetri d’Arte
- Fratelli Toso
Wichtig: Ein authentisches Muranoglasstück sollte über ein Ursprungszeugnis verfügen, in dem die detaillierten Informationen zum Stück beschrieben sind.
3. Preise & Wert
Einer der wertvollsten bislang dokumentierten Murano-Gläser ist die Skulptur La Sentinella di Venezia von Thomas Stearns aus dem Jahr 1962, die 2018 bei Wright in Chicago für rund 737.000 US-Dollar versteigert wurde. Solche Spitzenpreise erzielen vor allem einzigartige, signierte Arbeiten aus den 1950er- und 1960er-Jahren, häufig in Zusammenarbeit von internationalen Designern mit renommierten Glasmanufakturen wie Venini. Entscheidend für den hohen Marktwert sind neben der Epoche auch die künstlerische Qualität, die Seltenheit und eine klare Provenienz.

4. Erhaltungszustand
Kleine Kratzer sind tolerierbar, Absplitterungen oder Reparaturen mindern den Wert deutlich.
Vorsicht vor Fälschungen
Weil Murano-Glas beliebt ist, gibt es viele Nachahmungen – oft aus Osteuropa oder China. Hinweise auf Originalität sind:
- Präzise Verarbeitung ohne grobe Blasen oder scharfe Kanten.
- Original-Etiketten, z. B. „Vetro Artistico® Muranoo“ – ein offizielles Gütesiegel.
- Seriöse Händler*innen oder Auktionshäuser, die Echtheitszertifikate ausstellen.
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Murano-Glas ist weit mehr als ein Urlaubs-Souvenir
Was früher als „Urlaubs-Souvenir“ ins Regal gestellt wurde, kann heute ein gesuchtes Sammlerstück sein. Signierte und gut erhaltene Stücke aus Murano-Glas erreichen teils hohe Preise auf dem internationalen Markt. Wer also im Schrank oder auf dem Dachboden noch Omas Glasvase aus Venedig findet, sollte genau hinschauen: Sie könnte mehr als nur einen nostalgischen Wert besitzen.
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