Im Herzen der Altstadt von Reutlingen, Baden-Württemberg, verbirgt sich ein Rekordhalter der besonderen Art: die Spreuerhofstraße. Mit nur 31 Zentimetern an ihrer schmalsten Stelle gilt sie offiziell als die engste Straße der Welt – und ist längst zu einem beliebten Fotomotiv in Deutschland geworden. Alle spannenden Fakten.
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In Deutschland: Die Entstehung der schmalsten Straße
Das kuriose Gässchen entstand nach einem Großbrand im Jahre 1726, bei dem ein Großteil Reutlingens zerstört wurde. Ausgelöst wurde der Brand vermutlich durch eine brennende Kerze im Haus des Schusters Friedrich Dürr, das sich in der Nähe der Nikolaikirche befand. Es wird gemunkelt, dass diese während eines Rendezvous mit einer Dienstmagd durch einen Spalt im Dielenboden in das darunterliegende Strohlager gefallen war. Infolgedessen breitete sich der Brand schnell aus und rund 7.000 Menschen verloren ihr Zuhause.

Beim Wiederaufbau entstand zwischen zwei Häusern die schmale Verbindung, die heute weltweite Bekanntheit genießt. Sie verdankt ihren Namen dem einstigen Spreuerhof, einem Getreidelager des städtischen Spitals in unmittelbarer Nähe. Die Lücke diente vermutlich als Fluchtweg.
Die Spreuerhofstraße ist nur wenige Meter lang und misst an ihrer engsten Stelle sogar nur 31 Zentimeter. Tourist*innen würden heute vermutlich einfach daran vorbeilaufen, wenn nicht mehrere Schilder auf den Weltrekord hinweisen würden. 2007 wurde dieser übrigens offiziell vom Guinness-Buch der Rekorde bestätigt.

Besonders skurril: Mit dem sogenannten Engste-Straße-O-Meter kannst du vorab prüfen, ob du durch die Gasse passt. Wenn du durchgelaufen bist, gibt es am anderen Ende einen Selfie-Point samt Zertifikat.
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Straße drohte noch enger zu werden
Zwischenzeitlich bestand sogar die Gefahr, dass die Gasse noch schmaler würde: Das benachbarte Gebäude war stark sanierungsbedürftig und neigte sich zunehmend in Richtung der Gasse, wodurch der Abstand zwischen der Dachrinne und dem gegenüberliegenden Haus weiter schrumpfte.
Da das Gebäude nicht unter Denkmalschutz stand und der Eigentümer keine Renovierung plante, griff schließlich die Stadt ein, erwarb das Haus und ließ es instand setzen – um den Weltrekord nicht zu gefährden.
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