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Studie belegt: Wer mit 26 Jahren Pornos guckt, hat meist dieses Problem

Forscher haben sich angeschaut, was passiert, wenn Männer häufig Pornos gucken. Das Ergebnis ist erschreckend!

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Pornos gucken mit dem Partner? Wir zeigen dir, wie daraus ein zündendes Vorspiel wird. Foto: IMAGO / Addictive Stock

Pornos zu schauen ist bei den meisten Menschen unserer Gesellschaft und in den jüngeren Generationen ganz normal geworden. Es ist nichts Besonderes und auch nicht „Schmutziges“ mehr daran, wenn wir uns statt mit einem Blockbuster am Abend mit einem Porno beschäftigen. Viele Menschen könnne heute ganz offen und ehrlich darüber sprechen, dass sie gerne hin und wieder Pornofilme konsumieren. Ob alleine oder mit dem Partner: Pornofilme sind immer mit dabei. Eine Studie hat aber nun herausgefunden, dass das nicht nur positiv ist. Wir zeigen dir, welche Probleme das Schauen von Pornofilmen begünstigen kann.

Männer, die häufig Pornos gucken, haben schlechteren Sex und bekommen schneller eine erektile Disfunktion. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Universität Antwerpen, die den Zusammenhang zwischen Pornos und Erektionsstörungen untersucht hat. Die Studie wurde beim European Association of Urology virtual Congress vorgestellt.

Pornos & Erektionsstörungen

Männer, die häuriger Pornos schauen, haben ein echtes Problem mit der Standhaftigkeit. Bei der Studie konnten die Männer frei von der Leber erzählen, welche Probleme sie selbst beim Masturbieren oder beim Sex mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner haben. Die Ergebnisse waren wirklcih erschreckend: Im Schnitt sprechen die Mehrheit der 26-Jährigen über ED-Probleme. Gut 84 % der Männer sprachen von einer erektilen Disfunktion. Die Ursachen, die die jungen Männer sich zuschrieben, waren folgende:

  • 48 % vermutere einen psychischen Grund dahinter
  • 20 % vermuteten, dass ihr exessiver Pornokonsum das Problem sei
  • 10 % vermuteten eine endokrine oder anatomische Störung dahinter
  • 5 % vermuteten, dass es sich sich um Wechselwirkungen mit Medikamenten handelte
  • 30 % sprach nicht über die vermuteten Ursachen
  • 38 % der Männer gingen aber sogar noch weiter und gaben ihre Symptome für Depressionen als Grund für ihre Erektionsprobleme an. Sie sprachen auch davon, Ängste vorm Sex zu haben.

Echter Sex gegen Pornokonsum?

In der Studie kam aber ebenfalls heraus, dass Männer Pornokonsum und Masturbation keineswegs dem Sex mit einer Partner:in oder einem Partner vorzogen.

65 % der Männer den Sex mit ihrer Partner:in stimulierender als Pornografie. „Männer schauen ziemlich viele Pornos, im Durchschnitt etwa 70 Minuten pro Woche, normalerweise für fünf bis 15 Minuten“, erklärt der Studienleiter Gunter de Win. Aber: Es gab auch große Unterschiede im Konsumverhalten. 

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So haben manche Männer weniger Pornos geschaut, andere hingegen kamen auf einen Spitzenwert von sage und schreibe 26 Stunden pro Woche! Ein weiteres Ergebnis der Studie: 23 % der Männer unter 35 Jahren berichteten, dass sie Erektionsstörungen beim Sex mit Partner:innen haben.

Wie wurde die Studie durchgeführt & was sagt sie uns?

Insgesamt haben 3267 Männer aus Belgien und Dänemark an der Umfrage teilgenommen: „Es ist eine Befragung und keine klinische Studie. Und es könnte sein, dass die Männer, die geantwortet haben, nicht repräsentativ für die ganze männliche Bevölkerung sind“, erklärt Professor de Win. Nichtsdestotrotz, so der Forscher, sei die Stichprobe groß. Und sie zeige einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Zeit, die Männer Pornos gucken und den Erektionsstörungen beim Sex mit der Partner:in.

Übrigens: Nicht selten stecken hinter Erektionsstörungen psychische Probleme, wie etwa zu viel Stress oder die Angst zu versagen. Auch wenn es schwer ist, häufig kann es helfen, mit dem oder der Partner:in über die Gedanken zu reden. Und alle, die das Thema nicht so aufbauschen wollen, können es mit einer anderen Sexpraktik probieren. Nämlich dem Slow Sex. Wie das am besten funktioniert, welche Ergebnisse ihr erwarten sollt und welche mentale Einstellung ihr dafür braucht, lest ihr ebenfalls bei uns.

Pornos Erektionsstörungen
Pornos stehen in engem Zusammenhang mit Erektionsstörungen(Photo: franckreporter)

Irgendwann braucht Mann immer härtere Sex-Szenen

Laut der Befragung brauchen Männer, die Pornos gucken, immer extremere Szenen, um überhaupt erregt zu werden. So spulen 90 % der Konsumenten vor, um die am stärksten erregenden Szenen zu sehen. 

Experten gehen davon aus, dass der Konsum von Pornos zu einem Suchtverhalten führen kann. Also, dass das Gehirn immer stärkere Reize braucht, damit der Körper überhaupt erregt wird.

Andere Forscher:innen, wie etwa Jakob Pastötter warnen ebenfalls vor den Auswirkungen von Pornos. Und erklären, dass die Filmchen extrem schädliche Auswirkungen auf das eigene Lustempfinden haben. Auch die Psychotherapeutin Tabea Freitag bescheinigt, dass Impotenz in der Partnerschaft durch den regelmäßigen Konsum von Pornos zu einem weitverbreiteten Problem geworden ist.

Aber Pornos haben nicht nur negative Seiten. Denn andererseits werden die Filmchen auch bei der Behandlung von sexuellen Funktionsstörungen und sexueller Unlust verwendet. Ob aber Erektionsstörungen auch dazu führen, dass Männer sich in die Welt der Pornos flüchten? Dazu liefert die Studie keinen Hinweis.

Was hilft gegen Erektionsstörungen?

Männer mit Erektionsstörungen und hohem Pornokonsum, die den Sex wieder richtig genießen wollen, sollten erst einmal ausprobieren, wie es ihnen ohne die Filmchen geht. Was passiert nach vier bis acht Wochen Porno-Abstinenz? Verändert sich etwas? Steigt die Lust auf den oder die Partner:in wieder?

Übrigens: Auch bei Frauen gibt es das Phänomen nach einer gewissen Zeit des Pornokonsums abzustumpfen. Es kann passieren, dass die Klitoris weniger empfindsam wird, wenn man sie zu stark und zu oft mit einem Vibrator kitzelt. Vielleicht solltest du auch hier auf deine Hände zurückgreifen und deiner Phantasie freien Lauf lassen. Wie man beispielsweise Masturbation im Stehen sehr genießen kann, zeige ich dir hier.

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