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Alle Mythen rund um die 69er-Stellung aufgedeckt

Sexy & irgendwie verrucht ist die 69er-Stellung. Wir zeigen, wie du sie richtig genießen kannst.

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Polyamorie, offene Beziehung & Co.: Moderne Beziehungsformen erklärt

Ein festes Regelwerk für eine funktionierende Partnerschaft gibt es nicht mehr: Wir erklären moderne Beziehungsformen.

Jede Woche testen wir für euch in unserer weekly sexperience eine Sexstellung aus dem Kamasutra und berichten darüber. Heute geht es um die berüchtigte 69er-Stellung. Ist sie so gut wie ihr Ruf?

Die 69er-Stellung in der Theorie

Die 69er Stellung ist eine Sexstellung für beidseitigen Oralverkehr, deshalb eignet sie sich für hetero und queere Paare gleichermaßen. Voraussetzung ist allerdings, dass beide PartnerInnen gern oral befriedigen und auch gern oral befriedigt werden wollen. Sonst ist die 69er-Stellung eher nichts für euch.

Wie sieht sie also aus? Eine PartnerIn liegt auf dem Rücken, der oder die andere PartnerIn kniet über ihm oder ihr allerdings mit dem Gesicht in die andere Richtung. So können beide perfekt die Genitalien des Gegenübers mit dem Mund erreichen.

Das ist soweit verständlich, aber woher kommt eigentlich der Name 69er-Stellung, war sie in den 1969er besonders beliebt? Nein, tatsächlich soll die Zahl die Position vereinfacht darstellen. Dreht man die 69 um 45 Grad, stelle die Rundungen der 6 die Köpfer der jeweiligen SexparterInnen dar. 

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Die liegende 69er Stellung ist vor allem beim Fernsehabend eine gelungene Abwechslung.(Photo: wmn)

69er-Variationen

Die 69er-Stellung gibt es im Prinzip in drei verschiedenen Positionen: liegend, seitlich liegend und stehend. Dabei können verschiedenste Konstellationen ausprobiert werden. Bei hetero-Paaren etwa Mann oben, Frau unten oder umgekehrt.

Die gängige Stellung ist allerdings die liegende, während die seitliche 69er etwas entspannter und fauler ist und die stehende 69 ein echter Kraftakt.

Die 69er-Stellung ist unheimlich beliebt & gefürchtet zugleich

In vielen Umfragen liegt die 69er Stellung unter den Top-5 Lieblingssexstellungen wie auch in dieser Umfrage eines Kondomherstellers, in der sie auf Platz 5 auftaucht oder hier auf Platz 4. Insbesondere bei Männern kommt die 69er-Stellung richtig gut an.

Psst: Diese Sexstellungen mögen Frauen am Liebsten.

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Wer 69 liebt, der sollte es auch im Stehen unbedingt mal ausprobieren, wenn beide sportlich genug sind.(Photo: wmn)

Gleichzeitig gehört zumindest die stehende 69er zu den gefürchtetsten Sexstellungen überhaupt, glaubt man dieser Umfrage. Knapp die Hälfte aller Befragten hätten Bammel vor der Stellung und das, obwohl knapp 70 % der Männer (und nur 26 % der Frauen) sie als Präferenz angaben. War das vielleicht ein wenig Wunschdenken von den Herren der Schöpfung? 

Die stehende 69 ist eine derart akrobatische Meisterleistung, dass wir ihr einen extra Artikel widmen werden und uns erst einmal an der klassischen 69 mit Partnertausch probieren.

So klappt die 69er Stellung

Die Sexposition ist keine akrobatische Meisterleistung, von daher erfordert sie keine komplizierte Absprache und kann eigentlich von beiden Partnern einfach spontan in den Sex eingebaut werden. Probiert man sie das erste Mal aus, ohne das vorher mit dem Partner oder der Partnerin zu besprechen, sind die Hemmungen oft groß.

Deshalb unser Tipp: Lasst es organisch passieren. Der Mann kann sie zum Beispiel einfach anfangen zu lecken und sich einfach schon mit seiner Hüfte auf ihrer Kopfhöhe positionieren, aber noch nicht über sie steigen. Ist sie auch in der Stimmung und greift nach seinem Penis, begibt er sich in Position uns kann losgehen. Gleiches kann umgedreht natürlich auch die Frau machen oder auch queere Paare.

Aber zuvor noch ein wichtiger Hinweis: Oralsex, egal in welcher Stellung, ist nur dann wirklich geil, wenn ausreichende Intimpflege von beiden PartnerInnen betrieben wird. Und ein darauffolgend noch unser letzter Tipp an alle, deren PartnerInnen sich unwohl fühlen bei der 69er-Stellung: Fehlende Hygiene oder auch eigene Scham stehen bei Oralverkehr und insbesondere der intimen 69er-Stellung oft im Weg. 

Hast du also Lust, sie auszuprobieren und deine PartnerIn ist sich unsicher, solltest du herausfinden, ob es daran liegen kann. Insbesondere Frauen fühlen sich leider oft nicht wohl mit ihrer Vulvaform und Vagina. Hier kann es schon helfen, wenn du bei oder nach dem Sex sagst, wie heiß du es findest, sie oral zu verwöhnen und dass du es genießt. So kann sich deine Partnerin besser fallen lassen. Gleiches gilt natürlich auch für Männer.

Die 69er-Stellung in der wmn sexperience

Ich habe die 69er-Stellung mit verschiedenen Partnern probiert (in hetero-Konstellationen), denn wie die Studien auch zeigen, fahren viele Männer total darauf ab. Dabei gab es meistens die Konstellation, dass ich (die Frau) oben bin und er unten.

Anders als in Pornos verlief das allerdings meistens nicht so hot, wie man es sich vorstellt. Denn kopfüber wird die Nackenmuskulatur schnell müde und durch die seltsame Hockposition kann ich den Cunnilungus auch nicht so recht genießen, immerhin gebe ich 100 % für den besten Blowjob aller Zeiten. Daher haben sich dann schnell Geben und Nehmen-Phasen eingeschlichen: Einmal hab ich mir gemacht, dann wieder er. So hat die 69er Stellung für uns besser funktioniert.

  • Sportlichkeitslevel: Medium. Man muss sich als oberer Part nicht groß bewegen, aber ausharren und zumindest der Kopf arbeitet.
  • Initimität: Schon ziemlich hoch, wenn man auch nicht das Gesicht sieht. Die 69er Stellung ist sehr intim und leidenschaftlich. 
  • Orgasmus-Chance: Medium. Wer als Frau durch Cunnilingus gut kommt und auch vom Facesitting, sollte die 69er in die Sexroutine einbauen, ansonsten ist sie ein gutes Intermezzo auf dem Weg zum Höhepunkt.

Nun habe ich jahrelang die Standart 69 mit Frau oben und Mann unten praktiziert, dabei ist die umgekehrte Variante zu unrecht so unbekannt. Denn wenn man als Frau unten liegt, ist das Becken entspannt, die Zielgenauigkeit der Zunge des Partners höher und er kann durch gezielte Hüftbewegungen viel besser den Blowjob intensivieren.

Auch die Geben-Nehmen-Phasen funktionieren so besser, denn wenn ich gerade genieße, kann er selbst weiter stoßen, wenn er genießt, kann ich meine Hüfte kreisen lassen und so bleiben wir beide die ganze Zeit heiß und bei der Sache. 

  • Sportlichkeitslevel: Niedrig für die Frau, da sie liegt und lediglich den Kopf für den Blowjob bewegen muss.
  • Intimität: Immer noch hoch und hot.
  • Orgasmus-Chance: Höher! Denn ihm liegen kann das Becken entspannen oder eben auch besser die richtigen Partien anspannen, die für den Orgasmus gebraucht werden.

Fazit: Muss die 69er Stellung in die Sexroutine?

Das kommt ganz darauf an, wie sehr ihr beide Oralsex gebt und genießt und wie wohl ihr euch mit den Genitalien eures Partners im Gesicht fühlt. Für viele Paare ist gerade das am Anfang etwas unangenehm, aber entwickelt sich mit der Zeit.

Für mich ist sie keine absolute Must-Have Stellung, aber ab und an kann ich sie auf jeden Fall genießen und baue sie ins Vorspiel ein.

 

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