Er ist sperrig, viel zu schwer und unhandlich – doch unter gewissen Bedingungen könnte dein gewöhnlicher Weihnachtsbaumständer ein begehrtes Sammlerstück sein. Je nachdem, welche Farbe er hat und aus welchem Material er besteht, zahlen Interessenten dafür ordentlich Geld. Wie du den Wert ermittelst – und mit welchem Trick du ihn steigerst!
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Alter Weihnachtsbaumständer: Warum ist er heute so beliebt?
Auf deinem Dachboden liegt ein schwerer, grüner Metallfuß mit filigranen Verzierungen? Dieser alte Weihnachtsbaumständer könnte dich womöglich reich machen. Denn besondere Christbaumständer aus Gusseisen mit Jugendstil-Relief oder einer historischen Inschrift sorgen heute für Aufmerksamkeit – und erzielen im Einzelfall sogar hohe Preise.
Alte Baumständer gelten vor allem dann als wertvoll, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, zum Beispiel:
- seltenes Material (z. B. schweres Gusseisen)
- kunstvolle Gestaltung (Jugendstil, Art déco, Reliefs oder Schriftbänder)
- guter Erhaltungszustand
- eine nachvollziehbare Herkunft
Der Grund: Solche dekorativen Retro-Weihnachtsbaumständer haben mehr Charme und Charakter als die heutigen rein funktionalen Ständer, erklärt der Glasmarkt Lauscha.
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3 Merkmale bestimmen den Wert
Mit Mühe hast du den Weihnachtsbaumständer vom Dachboden geholt, doch wie viel ist das gute Stück denn nun wert? Puste den Staub ab und schau dir die folgenden Merkmale genau an:
- Design und Material
- Gusseisen wirkt massiv und stabil – ein gutes Zeichen.
- Aufwändige Verzierungen, Engel-, Tannenzapfen- oder Schrift-Motive sprechen für handwerkliche Gestaltung bzw. Handarbeit.
- Alter und Zustand
- Jugendstil- oder Art-Déco-Ständer (ca. 1890–1930) sind bei Sammler*innen gefragt.
- Wenig Rost, intakte Schrauben und originale Farbe erhöhen die Chancen auf einen höheren Preis.
- Hersteller und Stil
- Schau nach Prägungen, Markierungen, Namenszügen oder Symbole an Unterseite, Schrauben oder im Guss — das könnte Hinweise auf den Hersteller geben.
Tipp: Besonders selten sind kleine Besonderheiten wie ein integrierter Nikolaus oder Musikmechanik. Auch gewisse Hersteller steigern den Marktwert deutlich.
Die begehrtesten Hersteller und Gießereien
Der Großteil der heute begehrten Stücke wurde zwischen etwa 1870/71 (nach dem deutsch-französischen Krieg) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs gefertigt. Laut Fachquellen und Sammlermärkten stammen viele besonders wertvollen Weihnachtsbaumständer aus Gießereien und Metallwerken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Darunter:
- Alexanderwerk (Remscheid)
- Carlshütte (früher Rendsburg u.a.)
- Eisengießerei Rödinghausen (Menden/Ruhr-Gebiet)
- Lüderswerke (Wernigerode)
- Eisenwerk L. Meyer (Harzgerode)
Warum sind gerade diese Werke so interessant? Die Werke hatten oft Erfahrung mit schwerer Gusseisen-Gusskunst – der Weihnachtsbaumständer wurde mit dekorativen Elementen (Reliefs, Verzierungen, Tannenzapfen, Sterne etc.) gefertigt. Heute sind sie kulturhistorische Raritäten.
Über 1000 Euro? Diesen hohen Preis kannst du verlangen
Besitzt du tatsächlich einen seltenen Weihnachtsbaumständer, möchtest du beim Verkauf natürlich auch einen guten Gewinn herausschlagen. Während einfache ältere Ständer auf Flohmärkten häufig im unteren zweistelligen Bereich angeboten werden, erzielen besonders seltene oder dekorative Exemplare deutlich mehr.
Wie der Stern berichtet, wurde in der Fernsehserie Bares für Rares ein Weihnachtsbaumständer für 1250 Euro verkauft – ein Beleg dafür, dass Ausnahmen möglich sind. Gleichzeitig findest du vergleichbare Jugendstil-Modelle auf Plattformen wie eBay für Preise zwischen ca. 30 Euro und mehreren Hundert Euro.
Tipp: Ziehe im Zweifel die Expertise erfahrener Antiquitäten-Händler*innen oder Auktionshäuser in Betracht — besonders, wenn das Stück ungewöhnlich oder aufwendig gefertigt ist.
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Tipp: Erzähle eine Geschichte!
Der Markt für antike Weihnachtsbaumständer bleibt vergleichsweise klein – nicht so groß wie der für Kristallgläser oder alte Bücher. Du bekommst für dein Objekt demnach nicht immer einen hohen Preis. Es hängt davon ab, ob potenzielle Käufer*innen aktuell Interesse zeigen. Manchmal löst eine besondere Geschichte, ein schöner Erhaltungszustand oder mediale Aufmerksamkeit einen sprunghaften Wertanstieg aus – aber bitte nicht schummeln!