Schon Oma wusste: Das Beschneiden von Pflanzen kann helfen, dass sie wieder neue Triebe bilden. Oma wusste auch, dass man die Triebe von gut wachsenden Pflanzen nehmen kann, um diese an einem anderen Ort neu einzupflanzen und somit den Garten auf eine günstige und einfache Art zu vermehren.
Allerdings blieb Oma hierbei in ihrem eigenen Garten – im Gegensatz zum neuen Garten-Trend „Proplifting„. Denn hierbei sammeln Menschen weggeworfenes Pflanzenmaterial in der Öffentlichkeit und bringen dieses nach Hause, um es zu „retten“ oder zu vermehren – und die Gesellschaft ist gespalten, was diesen Garten-Trick angeht. Wir haben uns die Pros und Cons von dieser Garten-Praxis genauer angeschaut.
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Alles zum Thema „Proplifting“
Neuer Garten-Trend: Was ist Proplifting?
Beim Proplifting geht es darum, gefundenes oder in der Öffentlichkeit weggeschmissenes Pflanzenmaterial nach Hause zu bringen, um damit den eigenen Garten kostenlos zu vergrößern. Dazu gehört z. B. das Abschneiden von Pflanzen auf dem Gehweg oder das Mitnehmen von heruntergefallenem Pflanzenmaterial in einem Gartencenter.
Der Name leitet sich übrigens vom Begriff „Shoplifting“ ab, was so viel wie „Ladendiebstahl“ bedeutet. Und genau hier liegt das Problem: Die Garten-Community ist sich in einer großen Mehrheit nicht sicher, ob das Proplifting überhaupt legal ist. „Ohne ausdrückliche Zustimmung kann die Mitnahme von scheinbarem Müll ethische oder sogar rechtliche Grenzen überschreiten, insbesondere wenn dies häufig oder in großen Mengen geschieht“, so David Barbera, Pro-Gärtner gegenüber HouseBeautiful.
Proplifting: Die Nachteile des Trends
Ob Proplifting an sich illegal ist, scheint nicht so wirklich klar zu sein. Allerdings ist ein anderer Fakt gesichert: dass es illegal ist, manche Pflanzen zu vermehren, vor allem sehr seltene Spezies. Pflanzen, die vielleicht gerade am Trenden oder eben sehr selten zu finden sind, stehen unter einer sogenannten „plant patent protection“.
Neue Pflanzen werden fast immer patentiert, und dieser Patentschutz gilt 20 Jahre ab dem Datum der Patentanmeldung. Selbst wenn es nur für den eigenen Haushalt ist, ist die Vermehrung einer patentierten Pflanze gesetzeswidrig. Die Mitglieder unserer Gruppe von Hobbygärtnern verfolgen genau, welche Pflanzen bald aus dem Patentschutz auslaufen und gemeinfrei werden. Aber selbst dann ist der attraktive Name der Pflanze wahrscheinlich markenrechtlich geschützt – und obwohl die Pflanze gemeinfrei wird, ist der Markenname praktisch für immer geschützt.
– Mike McGroarty, Gründer von Mike’s Backyard Nursery gegenüber HouseBeautiful
Viele Menschen nutzen den Proplifting-Trend deshalb leider auf eine eher negative Art und Weise und knipsen z. B. von stark wachsenden Pflanzen ohne Erlaubnis einen Teil ab, um sich daran ohne eine Gegenleistung zu bereichern. Das ist vor allem in moralischer und ethischer Weise falsch.
Die Vorteile vom Proplifting
Natürlich gibt es auch immer Vorteile, wo es Nachteile gibt. Viele Menschen sehen deshalb Proplifting, wenn es auf eine sensible Art und Weise und mit der Erlaubnis vom „Pflanzen-Verantwortlichen“ geschieht, als eine öko-freundliche und sparsame Methode ein, um den Garten zu erweitern. Immerhin wird z. B. zurückgelassenen Pflanzen durch das Proplifting ja auch ein neues Zuhause gegeben.
Wenn es richtig durchgeführt wird, fördert Proplifting Recycling, hält die Verschwendung minimal und bietet eine kostengünstige Möglichkeit, Zugang zur Pflanzenvermehrung zu erhalten.
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Fazit: Sollte man Proplifting ausprobieren?
Proplifting ist, wie bei so vielen Trends, ein umstrittenes Thema. Wenn du nett nachfragst, ob du etwas, was wie Müll aussieht, was in deinen Augen aber noch eine Chance hättest, mitnehmen darfst, werden die meisten Verantwortlichen nicht „Nein“ sagen. Wenn du allerdings eine negative Antwort bekommst, solltest du das auch respektieren.
Zudem solltest du im Hinterkopf behalten, dass Pflanzenmaterial, was auf den Boden gefallen ist, vielleicht gar nicht so gut für die Vermehrung von Pflanzen ist. Vor allem nicht dann, wenn das Material von einer Pflanze kommt, die schwach genug ist, um Blätter fallen zu lassen.
Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior-, Putz- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.
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