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„Frau Jordan stellt gleich“ – So sexy war Gleichberechtigung noch nie

Die erste Staffel „Frau Jordan stellt gleich“ ist endlich vollständig. Warum wir sie lieben und was uns auf die Palme gebracht hat.

Frau Jordan stellt gleich
Die erste Staffel "Frau Jordan stellt gleich" ist vorbei. Wir finden: Feminismus war noch nie so angenehm  humorvoll. Bild: © Joyn/ProSieben/Christiane Pausch Foto: © Joyn/ProSieben/Christiane Pausch /

Gleichstellung, Feminismus, Gender Equality und Diversität: Das alles sind Themen und Begriffe, die vielen zu unsexy sind, um sich überhaupt damit zu beschäftigen. Doch dann kam da Eva Jordan und stellte gleich – und ist dabei komisch, clever und unglaublich sexy.

Wir haben uns die erste Staffel von „Frau Jordan stellt gleich“ angesehen und verraten dir, warum auch du die neue Comedy Serie auf Joyn nicht verpassen solltest:

Gleichstellung – Ist wichtig, bleibt wichtig.

Die traurige Wahrheit ist, dass wir in einer Welt leben, in der drei Viertel der Frauen (74,2 %) angeben, dass sie schon einmal sexuell belästigt wurden. Und auch der Gender Pay Gap ist selbst in Deutschland noch immer nicht überwunden. Serien wie Frau Jordan stellt gleich bieten eine Möglichkeit, diesen Themen mit weniger Ernsthaftigkeit zu begegnen und regen dennoch zum Nachdenken an. 

Wenn aus Ernst Humor wird

Dass nicht genug über das Thema der Gleichberechtigung gesprochen werden kann, weiß auch Katrin Bauerfeind, die Hauptdarstellerin der Serie. Die studierte Journalistin, angesehene Moderatorin, Buchautorin, Schauspielerin und Podcasterin weiß um die strukturelle Benachteiligung von Frauen

Dennoch stellt sie klar, dass die Serie kein reiner Beitrag zum Feminismus ist. Vielmehr sieht sie in ihrer Rolle die Möglichkeit, humorvoll auf das Thema aufmerksam zu machen. In erster Linie möchte sie, dass die Zuschauer über das Thema lachen können, ohne sich jedoch darüber lustig zu machen. 

Frau Jordan stellt gleich
Wer sich bei unbehaglichen Bürogeschichten an Stromberg erinnert fühlt, der irrt nicht. Tatsächlich ist auch hier Ralf Husemann der Headautor. Bild: © Joyn/ProSieben/Christiane Pausch

Gleichstellung betrifft uns alle

Die Serie zeigt den Alltag der Gleichstellungsbeauftragten Eva Jordan (Katrin Bauerfeind), die sich im Stadthaus einer beliebigen deutschen Stadt um alle Belange der Gleichberechtigung kümmert. Gemeinsam mit ihrem loyalen und oft sehr verplanten Team, bestehend aus Yvonne (Natalia Belitski), Renate (Mira Partecke) und Philipp (Alexander Khuon) sieht sie sich dabei jedoch immer wieder in der Not, ihre Arbeit im Stadthaus zu rechtfertigen.

Jede Folge bietet uns ein neues Thema, sodass neben Sexismus auch Themen wie die Ehe für alle, Rassismus und der Umgang mit älteren sowie körperlich beeinträchtigten Personen behandelt werden.

Der triste Büroalltag wird immer wieder durch unangenehme Situationen sowie unangemssene Witze durchbrochen und lässt uns kopfschüttelnd zurück. Moment mal, da klingelt doch was: Das unbehagliche Stromberg Gefühl meldet sich – und das völlig zu Recht. 

Realisiert wurde die Serie tatsächlich durch den Stromberg Autor Ralf Husemann, der sich mit „Frau Jordan stellt gleich“ einem Thema widmet, welches tief in der Gesellschaft verwurzelt ist.

Wie tief Ungleichheit, Intoleranz und Rassismus in unserer heutigen Gesellschaft verankert sind, zeigt die Serie clever und pointiert anhand realisitischer Situationen auf. Sei es nun die Kündigung einer Frau, weil sie nicht auf die Avancen des Chefs eingeht. Oder der Fall einer Feuerwehrfrau, die um die Akzeptanz ihrer männlichen Kollegen kämpfen muss.

Eva und ihre loyalen Mitarbeiter reagieren mit Schlagfertigkeit auf festgefahrene Rollenbilder, doch nicht auf dem typisch deutschen, bürokratischen Weg. Nein, bei Frau Jordan stellt gleich wird geschrien, gerangelt und getrunken. Zugleich wird vom einen Fettnäpfchen ins nächste getänzelt. Allen voran Eva selbst. 

Frau Jordan stellt gleich
Eva Jordan ist eine moderne, schlagfertige und selbstbewusste Frau – ein absolutes Vorbild also. Bild: © Joyn/ProSieben/Christiane Pausch

‚Ne Scheibe von Eva abschneiden, bitte.

Eva ist der Inbegriff der modernen Frau – wenngleich ihr biblischer Name etwas anderes verspricht. Sie ist schlagfertig, selbstbewusst und steht für sich und vor allem für andere ein. 

Ihr Ziel: auch andere Frauen dazu ermächtigen. Sie inspiriert uns dabei durch ihre leidenschaftliche und unkonventionelle Art, sich den Situationen zu stellen. Da wird auch schon mal das Dekollté freigelegt, um dem lüsternen Bürgermeister Geld aus dem Ärmel zu leiern.

Das Beste an der Protagonistin? Sie ist keine Heilige. Ja, sie brennt für ihr Thema und hat die wesentlichen Probleme der heutigen Gesellschaft erkannt, doch auch Frau Jordan verfällt Vorurteilen. Hier beweist die Serie: Wir alle sollten uns zuallererst an die eigene Nase fassen.

Doch was wäre eine Frau ohne Fehler? Richtig: maßlos langweilig. Und das ist Frau Jordan mit ihrem unter den Nägeln brennenden Sarkasmus und ihrer Liebe für Weißburgunder keineswegs.

Schon der Trailer zum Joyn Format „Frau Jordan stellt gleich“ beweist: So humorvoll war Gleichberechtigung noch nie.

Vollendet wird diese vielsprechende Serie durch eine überzeugende Hauptdarstellerin, die wir uns auch privat in schwierigen Situationen mit einem Glas Weißburgunder neben uns wünschen. Wenn das nicht klappt, hoffen wir zumindest auf eine weitere Staffel.