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Sacha Baron Cohen: „Islamophobie, Antisemitismus & Homophobie“

So führt Sacha Baron Cohen seit Jahren seinen unermüdlichen Kampf gegen Islamophobie, Antisemitismus & Homophobie.

Sacha Baron Cohen
Die zwei Gesichter von Sacha Baron Cohen Foto: imago images / ZUMA Press / APress [m] /

Ali G, Borat, Brüno & jetzt Borat 2: Der Satiriker, Schauspieler und Aktivist Sacha Baron Cohen geht der amerikanischen Gesellschaft schon seit Jahrzehnten mit seinen krass stereotypisierten Charakteren auf die Nerven. Jetzt setzt er einen drauf.

Sacha Baron Cohens krasse Charaktere

Jeder seiner Charaktere bedient Sacha Baron Cohen ein oder mehrere Stereotype und treibt sie so sehr auf die Spitze, dass die schon wieder lächerlich sind. So funktioniert Satire.

Seine Paraderolle Borat ist beispielsweise Kasache: Die Stereotype des Landes Kasachstan werden im Film so krass verzerrt, dass viele Kasachen zurecht Schaum vor dem Mund beim Anblick dieser Szenen haben.

Im Film sperren sie Frauen in Käfige, sie dürfen nicht denken oder etwas besitzen. Sie können verschenkt oder eben verkauft werden. Auch hasst die kasachische Bevölkerung die Juden. Die Angst vor den Juden ist so typisiert, dass sie hoffentlich von niemanden ernst genommen wird. Im neuen Film Borat Subsequent Moviefilm zeigt sich Borat beinahe demütig, als er sich von den angsteinflößenden Juden freiwillig aufessen lassen will. 

Was Sacha Baron Cohen damit bewirken will

Die Filme und Charaktere von Sacha Baron Cohen wurden in jedem Land, in jeder Gesellschaft und in jeder Minderheit stark kritisiert. Und das sogar zurecht. Denn immerhin nimmt er, wenn er einer seine Rollen lebt, kein Blatt vor den Mund und ist offen rassistisch, islamophob, antisemitisch und/oder homophob.

Allerdings vergessen wir manchmal, dass Sacha Baron Cohen genau das will: Uns zum Nachdenken bringen. Er denkt sich Charaktere wie Borat nicht aus, weil sie seine Meinung vertreten. Jede seiner Rollen ist aus einem bestimmten Grund so wie sie ist. Er will aufrütteln und den Menschen ihre eigenen Rassismen vor Augen führen. In einem Interview mit Brut. erzählt er Folgendes:

sacha baron cohen: Der Mankini
Das ist Borats Markenzeichen: Der Mankini(Photo: imago/Prod.DB)

Als Borat habe ich eine ganze Bar voller Menschen dazu gebracht zu singen “Throw the Jew down the Well” (Wirf den Juden in den Brunnen). Das hat gezeigt, wie gleichgültig den Menschen der Antisemitismus geworden ist.

Als Brüno, der schwule Fashion Journalist aus Österreich, habe ich einen Mann in einem Käfigkampf in Arkansas geküsst. Das hat beinahe einen gewalttätigen Aufstand ausgelöst. Das zeigt das Gewaltpotenzial der Homophobie.

Als ich mich als einen ultra-woken Architekten verkleidete, bot ich an eine Moschee in einer ländlichen Gegend zu bauen. Darauf bekam ich von einem Bewohner zu hören: “Ich bin rassistisch gegen Muslime.” Das zeigte mir die wachsende Akzeptanz von Islamophobie in der Welt.

Der neue Film Borat Subsequent Moviefilm ist ein weiteres Meisterwerk des Ausnahmekünstlers. Wir zeigen euch, wie krass die einzelnen Szenen sind und wie man sie interpretieren kann.