Nach Verhandlungen und Schlichtungsverfahren hatten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber auf einen neuen TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) einigen können. Die Tarifrunde ist also entschieden – mit spürbaren Vorteilen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Ab sofort gibt es schrittweise bessere Gehälter, mehr Urlaubstage und flexible Modelle zur Freizeitgestaltung. Hier erfährst du, wie es genau läuft. Und warum diese TVöD-Beschäftigten leer ausgehen.
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So läuft die Umsetzung der Tarifvereinbarungen
- Gehaltserhöhungen in zwei Stufen:
Ab 1. April 2025 steigen die Entgelte um 3 %, mindestens jedoch 110 € pro Monat. Ein zweiter Schritt folgt am 1. Mai 2026 mit weiteren 2,8 % - Rückwirkende Auszahlung:
Die Mehrgehälter werden rückwirkend ausgezahlt. Beschäftigte erhalten also deutlich mehr – oft nach Monaten der Verzögerung, wie FR.de berichtet. Die Auszahlungstermine hängen stark von der jeweiligen Verwaltung und deren technischer Umsetzung ab. Manche Städte peilen bereits September an, andere rechnen erst im Laufe des vierten Quartals mit der Überweisung, wie oeffentlicher-dienst-news.de erklärt. - Zusätzlicher Urlaub:
Ab Januar 2027 erhöht sich der Erholungsurlaub um einen Tag, bei einer 5-Tage-Woche sind es dann 31 Tage jährlich. - Zeit-statt-Geld-Modell:
Ab 2026 können Beschäftigte wählen, ob sie Teile ihrer Jahressonderzahlung (z. B. 16 %) in bis zu drei zusätzliche freie Tage umwandeln möchten.
Weitere TVöD–Leistungen im Überblick
- Schichtzulagen deutlich höher:
Ab 1. Juli 2025 steigen die Zulagen – für die Schichtarbeit von 40 Euro auf 100 Euro und für die Wechselschichtarbeit von 105 Euro auf 200 Euro, wie das Bundesministerium des Innern berichtet.
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Was das für dich bedeutet
Ein Rechenbeispiel für Arbeitnehmende: Erzieher:innen bekommen rund 221 € mehr im Monat, bei Sozialarbeitern sind es etwa 232 € und Kita-Leitungen um die 273 €, wie Ruhr24 schreibt.
DB-Beschäftigte dürfen sich über bis zu 9,1 % mehr Lohn freuen – inklusive Einmalzahlung von 200 € und weiteren Vorteilen.
TVöD: Zusätzlicher Bonus für Gewerkschaftsmitglieder
In bestimmten Branchen, zum Beispiel bei der IG BCE (IG Bergbau, Chemie, Energie, erhalten Mitglieder zusätzliche Urlaubstage – ein Bonus für Solidarität.
Diese TVöD-Beschäftigten profitieren (noch) nicht
Der aktuelle Tarifabschluss umfasst nicht alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) weist ausdrücklich darauf hin, dass Angestellte der Bundesländer außen vor bleiben. Damit gehen große Gruppen leer aus – darunter angestellte Lehrkräfte, Beschäftigte in Schulhorten mancher Länder sowie Mitarbeitende der Berliner Kita-Eigenbetriebe, wie FR.de berichtet. Besonders gravierend: Auch die Beschäftigten im Berliner Sozial- und Erziehungsdienst profitieren nicht, da für sie der Tarifvertrag der Länder (TV-L) gilt.
Für diese Gruppe verschiebt sich die nächste Chance auf Verbesserungen: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts läuft der TV-L noch bis Oktober 2025. Eine neue Tarifrunde für die Länder-Beschäftigten beginnt somit erst im Winter 2025/26.
Quellen: FR.de, gew.de, oeffentlicher-dienst-news.de, evg-online.de, ruhr24.de, bild.de