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Azubi-Gehalt auf Rekordniveau: Hier gibt’s das meiste Geld in der Lehre

Die Ausbildungsvergütung in Deutschland ist so hoch wie nie. Erfahre, in welchen Branchen und Bundesländern Azubis am meisten verdienen.

Geldscheine auf einem grünen Hintergrund.
© Getty Images/Maryna Terletska

Über Gehalt sprechen: Ist das erlaubt?

In vielen Arbeitsverträgen gibt es eine Klausel, die den Arbeitnehmern verbietet, über das Gehalt zu sprechen. Aber ist das überhaupt rechtens? Wir klären auf!

Viele junge Menschen in Deutschland entscheiden sich nach ihrem Schulabschluss für eine Ausbildung. Wie Statista berichtet, lag die Anzahl der Auszubildenden im Jahr 2023 bei rund 1,22 Millionen. Doch nicht jede*r verdient während der Lehre viel Geld. In welchen Branchen Auszubildende das meiste Geld verdienen, zeigt eine Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung.

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Azubi-Gehalt: Tarifliche Ausbildungsvergütungen steigen 2024/25 deutlich

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen steigen weiter an. Im Ausbildungsjahr 2024/25 erhöhen sie sich um 6,4 Prozent. Damit gibt es nur noch wenige Branchen, in denen Auszubildende im ersten Lehrjahr laut Tarifvertrag weniger als 1000 Euro monatlich verdienen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hervor.

„Mit den Tarifverträgen sichern die Gewerkschaften den Auszubildenden ein Einkommen, das in der Regel mindestens dem BAföG-Höchstsatz für Studierende von derzeit 992 Euro entspricht“, erklärt der Autor der Studie und Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten.

In diesen Branchen liegt das Azubi-Gehalt unter 1000 Euro

Nach wie vor problematisch sei die Lage in Branchen ohne Tarifverträge. „Hier erhalten die Auszubildenden oft lediglich die viel zu niedrige Mindestausbildungsvergütung von 682 Euro im Monat“, so Schulten. Auch bei Ausbildungsvergütungen, die im Zuge der regulären Tarifverhandlungen gemeinsam mit den Löhnen der Beschäftigten festgelegt werden, gibt es teilweise deutliche Unterschiede – je nach Branche, Region und Ausbildungsjahr.

Die Tarifvergütungen im ersten Ausbildungsjahr variieren stark: Während Friseur-Auszubildende in Nordrhein-Westfalen nur 710 Euro bekommen, verdienen Bau-Auszubildende im vierten Jahr im Westen bis zu 1650 Euro. Nur in drei Branchen liegt die Vergütung im ersten Jahr unter 1000 Euro – in der Landwirtschaft (Nordrhein 855 Euro, Mecklenburg-Vorpommern 906 Euro), der Floristik in Westdeutschland (900 Euro) und im Friseurhandwerk in Nordrhein-Westfalen (710 Euro).

In diesen Branchen verdienen Auszubildende am meisten

Die höchsten monatlichen Ausbildungsvergütungen von über 1200 Euro im ersten Lehrjahr werden dabei in diesen Branchen gezahlt:

  • In Pflegeberufen im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen mit 1416 Euro sowie bei den Ländern mit 1381 Euro
  • Im privaten Bankgewerbe mit bundeseinheitlich 1350 Euro
  • Im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen mit bundeseinheitlich 1293 Euro und bei den Ländern mit 1237 Euro
  • Bei der Deutschen Bahn AG mit bundeseinheitlich 1275 Euro
  • In der Textilindustrie in Baden-Württemberg mit 1270 Euro
  • In der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg mit 1267 Euro und in Sachsen mit 1234 Euro
  • In der Süßwarenindustrie in Ostdeutschland mit 1227 Euro
  • Im Versicherungsgewerbe mit bundeseinheitlich 1205 Euro
  • In der chemischen Industrie im Tarifbezirk Nordrhein mit 1204 Euro

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