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Brain Shaming: Alltagsphänomen unterstützt Rassismus in Deutschland

Deutschland versinkt zurzeit in Rassismus-Debatten & spaltet sich. Mit Brain Shaming unterstützen wir aber unnötig die Rassisten.

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Alexander Gauland ist heute noch Ehrenvorsitzender der AfD. Foto: IMAGO / Metodi Popow

Brain Shaming ist ein Phänomen, das sich in den letzten Jahren in Deutschland vergrößert und verschlimmert hat. Deutschland hat sich im letzten Jahren mehr und mehr gespaltet: Nicht nur Corona hat dazu beigetragen, dass die Meinungen weiter und weiter auseinandergehen. Auch die Rassismusdebatten um George Floyd im letzten Jahr und die jetzige Debatte um die Toleranz für Homosexuelle bei der EM haben uns gezeigt, wie unterschiedlich diese Nation eingestellt ist.

Dummheit ist eine weit verbreitete Volkskrankheit unter den Rechten, denn verschiedene Bildungsgrade begünstigen radikale Sichtweisen. Rassismus ist in Deutschland aber ein so großes Problem geworden, das wir es von allen Seiten angehen müssen. 

Ein Faktor für den großen Zulauf bei AfD und ähnlichen Gruppierungen ist das Brain Shaming. Die Menschen spüren zu lassen, für wie dumm wir sie halten, schürt Hass und Zwietracht. Wir klären, warum Brain Shaming der falsche Ansatz bei der Bekämpfung von Rassismus in Deutschland ist. 

Was Shaming mit Rassismus in Deutschland zutun hat

Brainshaming kommt von dem ähnlichen klingenden Begriff Bodyshaming: Manche trauen sich nicht in den Sportkurs oder auf die Party, weil Andere sich über ihre Pfunde lustig machen. Das ist ist das Bodyshaming. 

Die #bodypositivity-Bewegung ist bereits dabei, Aufmerksamkeit auf dieses Problem zu lenken und Filme wie Embrace Du bist schön machen es uns einfacher, uns selbst zu akzeptieren.

Anderes Thema, aber genauso gefährlich: Brain Shaming

Beim Brain Shaming geht es nicht um Äußerlichkeiten, sondern um mangelnde geistigen Kapazitäten. Das Urban Dictionary beschreibt Brain Shaming als das Phänomen, jemand anderen herunterzumachen und ihm das Gefühl zu geben, dümmer zu sein als man selbst ist.

Brain Shaming
Das Urban Disctionary definiert den Ausdruck Brain Shaming.

Wir geben zu, dass es auch uns oft im Gaumenzäpfchen juckt, wenn AfDler mal wieder ihre Tiraden und Schimpfkanonaden rauslassen. “Aaach, halt doch einfach die Schnüss, du ungebildeter Wicht.” liegt uns auf der Zunge, doch sagen sollten wir es nicht. 

Warum ist brain shaming so gefährlich?

Bleiben wir bei unserem Vergleich: Die meisten Menschen, die Bodyshaming erfahren, die werden aus dem Shaming-Vorwürfen nicht dazu motiviert, sich das Häagen Dasz zu verkneifen oder zum Zumba zu rennen. Im Gegenteil. Oft wird der Frust nur noch viel größer und die Schokopizza scheint der einzige Freund in der Not zu sein. 

Brain Shaming macht böse – Wie wir indirekt die AfD unterstützen

Ähnlich ist in der Toleranz-Politik: Jemand, dem Dummheit und Intoleranz vorgeworfen wird, der wird sich im Schnitt auch dümmer und intoleranter verhalten. Eine Befragung von Dr. Ed Stone, Politikprofessor der Millersville Universität, bestätigt, dass Shaming nur das Schlechteste in uns hervorruft: Trotzreaktionen. Wo Body Shaming McDonald’s-Besuche triggert, kann Brain Shaming weitaus schlimmere Folgen begünstigen.

In den U.S.A. werden viele Trump-Wähler als dumm und unbelesen verurteilt. Das untermauert die Entscheidung vieler Menschen jedoch nur, so Dr. Ed Stone beschreibt. So können auch bei uns unverzeihliche Entscheidungen wie ein brauens Kreuzchen bei der nächsten Wahl begünstigt werden. 

Rassismus in Deutschland
Rassismus ist in Deutschland ein immer größeres Thema.

Body Shaming vs. Brain Shaming

Body Shaming laufen wir täglich hunderte Male über den Weg. Auf Zeitschriftencovern finden wir Titel wie “10 Kilo in 10 Tagen” oder “Das ABC der Cellulitebekämpfung”. In unseren Köpfen hat es sich bereits so festgesetzt, dass wir Bodyshaming fast schon normal finden. 

Brain Shaming passiert unterschwelliger, ist aber trotzdem ein Problem zwischen den politischen Lagern. Rechts und links sind sich meist gleich sicher, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu kennen. Anderen Unwissen und Dummheit vorzuwerfen, fördert aber nicht das Verständnis für die eigene Wahrheit. 

Donald Trump ist einer der verhasstesten und lächerlichsten Menschen des Planeten. Trotzdem ist es keine gute Idee, ihn als geistig Behinderten darzustellen, wie es während seiner 3-jährigen Amtszeit bereits immer wieder der Fall gewesen ist. Das schürt nicht nur den Hass der Befürworter, sondern befeuert auch alte Vorurteile gegen Behinderungen und Body Shaming.

Rassismus und Diskriminierung
Rassismus und Diskriminierung sollten wir nicht mit Brain Shaming gegenübertreten.

Fazit – Kein Platz für Rassismus in Deutschland

Dummheit ist die Volkskrankheit Nummer 1 unter Rechten, AfD-Nahen und Fanatikern. Doch ihnen Dummheit und fehlenden Geirnschmarlz vorzwerfen, kann sehr schnell nach hinten losgehen. Nehmt euch lieber Zeit für die Meinung Anderer und lasst sie sich nicht gegenseitig in ihrer Meinung bestätigen. Ähnlich ist es übrigens mit Themen wie dem Klimawandel und der Umwelt.

Checkt auch den Podcast „Geschichten gegen den Hass“ und das gleichnamige Buch von Bastian Berbner aus. Hier wird unvoreingenommen darüber diskutiert, was menschlichen Hass und Rassismus in Deutschland auslösen kann.