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Studie bestätigt: Diese Käsesorten machen wirklich süchtig

Eine Studie aus den USA bestätigte, dass bestimmte Käsesorten schnell süchtig machen können. So erkennst du den gefährlichen Käse und vermeidest ihn.

Diese Käsesorten machen wirklich süchtig. Foto: IMAGO / agefotostock

Wir wissen bereits, dass manche Lebensmittel unseren Körper süchtig machen. So ist raffinierter Zucker beispielsweise einer der größten Trigger für unser Gehirn. Wir haben euch bereits an anderer Stelle berichtet, wie süchtigmachend Zucker für das Gehirn ist.

Man kann es mit der Einnahme von Kokain vergleichen, denn auch beim Zucker werden die Botenstoffe Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die im Gehirn besondere Euphorie auslösen. Laut einer Studie soll aber auch Käse richtig süchtig machen.

Käse kann richtig süchtig machen. Das hat eine Studie bestätigt. Das darin enthaltene Fett ist einfach zu köstlich, um daran einfach vorbeigehen zu können. Allerdings weiß die Studie auch, dass manche Käsesorten viel süchtiger machen als andere.

Der Käse & die Sucht

Käse wurde in einer Studie der Universität von Michigan untersucht. Die Forschenden wollten herausfinden, warum wir Menschen von Gouda, Emmentaler und Mozzarella einfach nicht ablassen können. Die Studie hat erstaunliche Ergebnisse ans Tageslicht gebracht. Das Suchtpotenzial von Käse ist nämlich ähnlich hoch wie bei Opioiden. Aus Opioiden werden unter anderem harte Schmerzmittel, aber auch harte Drogen hergestellt.

Übrigens: Wenn du wissen willst, wie sich eine Heroinsucht anfühlt, dann schau mal bei unserem Interview mit einem Heroinabhängigen vorbei. In Part 1 erklärt er, wie einfach es ist, davon abhängig zu werden. Im zweiten Teil erklärt er unserer Redaktion, wie er davon wieder losgekommen ist.

Dass Käse süchtig macht, liegt am darin enthaltenen Casein. Foto: IMAGO / Westend61

Käse macht abhängig. Aber woran liegt das?

Milchprodukte, vor allem Käse, enthalten Casein. Dieser Stoff wird im menschlichen Magen zu Casomorphin umgewandelt. Casomorphin ist ein Stoff, der sich an manche Rezeptoren im Gehirn hängt und diese stimuliert.

Die Stimulation der Rezeptoren mit diesem Stoff ist dazu in der Lage, dir ein wahres Wohlgefühl zu bereiten. Ähnlich dem Gefühl, welches harte Drogen in uns auslösen. Natürlich ist die Wirkung von Käse viel geringer, doch das Suchtpotenzial ist dennoch sehr hoch.

Wusstest du, dass es einen Sinn hat, dass Käse so süchtig macht?

Man muss sich nur einmal in der Geschichte der Evolution umschauen, um zu verstehen, warum Milchprodukte eine solche Wirkung auf das Gehirn haben. Bei allen Säugetieren gibt es nämlich diesen Trigger. Wenn Säugetier-Babys die Muttermilch trinken, bewirkt das bei ihnen eine direkte Entspannung. Außerdem werden beim Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Kind Stresshormone gemindert, was ebenfalls zur Entspannung beiträgt.

Casomorphin bewirkt also auch etwas Gutes. Auch in der Krebsforschung wird Casomorphin getestet, da es auch auf Erwachsene schmerzlindernd wirkt.

Milch vs. Käse: Hier steckt das Problem

Da aber in der Muttermilch verhältnismäßig wenig Casein drinsteckt und Käse viel mehr Casein vorkommt, raten die Forscher:innen weniger vom Milchkonsum als vom Käsekonsum ab. Das liegt daran, dass Käse Milch in konzentrierter Form ist. In einem Kilo Käse steckt eine gut zehnmal höhere Kasein-Dosis als in Milch. Dadurch wird im Magen auch eine höhere Dosis an Casomorphin hergestellt.

Diese Käsesorten sind besonders süchtigmachend

Man sollte also bei hohem Käsekonsum besondere Vorsicht walten lassen. Die Forscher:innen der Studie raten aber nicht von einem kompletten Verzicht von Käse ab. Allerdings gibt es einige Käsesorten, die der Studie aus Michigan zufolge eher ein Problem darstellen: Vor allem schlecht verarbeiteter Käse aus der Massenproduktion ist für das Suchtverhalten ein Problem.

Dieser Käse, der in Scheiben im Discounter verkauft wird, wird auch als „Plastik-Käse“ bezeichnet. Er enthält besonders viele schlechte Fette (Transfette) und raffinierte Kohlenhydrate, die zur Käsesucht beitragen. Raffinierte Kohlenhydrate stehen vollwertigen Kohlenhydraten gegenüber.

Wie immer gilt auch hier die Faustregel: Die Dosis macht das Gift. Wer besonders viel Käse isst, kann damit ein Essverhalten auslösen, das einem Suchtverhalten gleichkommt. Außerdem sollten weniger industrielle Massenkäseprodukte gekauft werden, sondern nur Käse aus hochwertiger Erzeugung mit einem besonderen Augenmerk auf das Wohl der Tiere.

Käse genießen & trotzdem nicht abhängig werden

Die sicherste Variante, um Käse genießen zu können und trotzdem nicht davon abhängig zu werden ist, veganen Käse zu sich zu nehmen. Der vegane Lebensstil ist bereits von mehreren Studien (und Netflix-Dokus: Gamechangers, Cowspiracy…) zu der gesündesten Lebensweise erklärt worden.

Die meisten Veganer sind überrascht und begeistert davon, wie lecker die Produkte sind. Veganer Käse ist beispielsweise oft aus Nüssen oder Algen hergestellt und schmeckt wie echter Käse – allerdings ohne die ganzen gesundheitsschädlichen Hormone, aber voller veganer Proteine. Vegan ist dir zu krass? Wie wäre es, wenn du es erst einmal flexigan versuchst?