Veröffentlicht inFood & Drinks

Kaffee-Inflation: Aldi weigert sich, die Preise zu erhöhen

Die Kaffee-Preise steigen gerade überall. Dieser Kaffee-Produzent verteuert den Kaffee um gut 22%, doch der Discounter Aldi weigert sich.

Kaffee zubereiten Latte Art Hände Kaffee Milch
Einen Kaffee richtig zubereiten zu können, erfordert viel Übung und Geduld. Foto: gettyimages/ d3sign

Derzeit erlebt Deutschland bei beinahe allen Lebensmitteln eine offensichtliche Inflation – alles wird teurer. Am schlimmsten scheint es aber derzeit das den Deutschen liebste Getränk zu treffen: den Kaffee.

Deutschlands beliebtester Kaffeehersteller Tchibo macht gerade seine Sorten um einiges teurer. Je nach Herkunftsland des Kaffees wird das Schwarze Gold pro Pfund um 50 Cent bis sogar 1,30 Euro angehoben. Ein Beispiel: Der Kaffee Feine Milde von Tchibo kostete zuvor 5,69 Euro. Heute kostet er aber 6,99 Euro. Das ist ein Preisanstieg von gut 22 Prozent. Die Gründe für die erhöhten Kaffeepreise liegen bei den gestiegenen Preisen in den Herkunftsländern.

Übrigens: Deutsche lieben Kaffee: Durchschnittlich trinken wir gut 166 Liter Kaffee pro Person.

So viel teurer ist Kaffee geworden

Tchibo ist laut Business Insider einer der ersten Kaffeehersteller, der die Preise so massiv anzieht. Es würden jedoch bald andere Hersteller folgen.

Tchibo erklärt die gestiegenen Preise so: „Seit vergangenem Sommer sind die Rohkaffeepreise um 50 Prozent gestiegen“. Allerdings versprachen die Vertretenden von Tchibo auch, dass die Preise wieder fallen würden, wenn die Rohstoffpreise ebenfalls wieder fielen. Derzeit sei das aber nicht möglich.

Aldi und Lidl geben den Ton an

Wichtig bei der Kaffee-Preisfrage ist, ob die Discounter Aldi und Lidl sich dem Preisgebot von oben beugen oder nicht. Noch scheinen die Discounter aber nicht darauf anzuspringen. Stattdessen äußern sie sich gar nicht zu den erhöhten Preisen bei Tchibo. Aldi gibt in Deutschland zum großen Teil den Preis für den Kaffee vor. Sollte der Discounter seine Preise nicht erhöhen, werden es auch die anderen Kaffeeherstellenden schwer haben.

Es kann aber durchaus sein, dass auch Aldi und Lidl die Preise in den nächsten Monaten für den Kaffee ebenfalls erhöhen müssen. Noch ist das aber nicht geplant.

So haben sich die Preise für Rohstoffe verändert

Die Preise für Kaffee auf dem Weltmarkt haben sich teilweise verdoppelt. Ein Beispiel für die Preisentwicklung eines Pfundes Kaffee. Übrigens: Ein britisches Pfund entsprechen 454 Gramm)

Pfund Arabica Rohkaffee kostete vorher 1,21. Euro. Heute kostet es 2,42 Dollar. Das ist das Doppelte.

Rechenbeispiel: Das bezahlen die Deutschen mehr für Kaffee

  • Deutsche trinken jährlich gut 160 Liter Kaffee.
  • Pro Tasse (200 Milliliter) braucht man einen gehäuften Esslöffel Kaffee. (12 Gramm)
  • Pro Liter braucht man 4 gehäufte Esslöffel Kaffee (48 Gramm).
  • 160 Liter sind ungefähr 6 Pfund Kaffee pro Jahr.
  • Pro Jahr geben wir also 7,26 Euro mehr für Arabica Rohkaffee aus.

Was ist der Grund für die gestiegenen Preise?

Der Grund dafür ist vor allem das Wetter in den Herstellerländern. Durch heftige Trockenzeiten hat es schlechte Ernten und Ausfälle gegeben. Die Corona-Pandemie hat auch dazu geführt, dass viele Arbeitskräfte hier ausfallen.

Derzeit würde Kaffee in Deutschland noch immer teilweise unter dem Produktionswert verkauft. Das soll sich aber nun ändern.