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Angst vor Arzt- & Krankenhausbesuch wegen Corona? Das könnte gefährlich werden.

Viele Menschen trauen sich nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus wegen Corona. Wir klären die größten Missverständnisse auf.

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Die Zahl der Notfälle geht zurück, weil Leute sich nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus trauen. Foto: Unsplash /

Die Zahlen von Notfallpatienten sind seit dem Coronavirus extrem zurückgegangen. Klingt nach guten Nachrichten? Absolut nicht, denn es gibt nicht weniger medizinische Notfälle, sondern einfach viele Menschen, die Angst haben sich im Krankenhaus oder beim Arzt mit Corona zu infizieren. 

Wir wollen die gefährlichsten Mythen um Corona und die Behandlung von anderen Notfällen im Krankenhaus und beim Arzt aufklären.

Die größten Mythen um Corona, Arztbesuch & Krankenhaus

Immer wieder gehen Berichte durch die Presse von Menschen, die sich mit schwerwiegenden Knochenbrüchen nicht ins Krankenhaus getraut haben, oder erst drei Tage nach einem Herzinfarkt zum Arzt gegangen sind. 

Die Notrufnummer 112 wird weniger gewählt und die Zahl der Notfallpatienten in Krankenhäusern sinkt. All das macht Ärzten Sorge, denn kranke Menschen und Notfälle gibt es nach wie vor. Doch diese Mythen um Corona und den Arztbesuch sorgen für Angst bei Patienten.

Auch Ärzte behandeln weiterhin normale Patienten.
Corona Ambulanz: das erwartet dich dort.(Photo: Tera Vector)

1. Ich bekomme keinen Termin beim Arzt ohne Corona

Diese Aussage ist völliger Schwachsinn, denn nicht nur Corona kann lebensbedrohlich sein. Eine ganze Menge anderer Krankheiten sind viel schwerwiegender und werden natürlich nach wie vor sofort behandelt.

Brüche, Verdacht auf Herzinfarkte, andauerndes Fieber und vieles mehr bedürfen einer sofortigen Behandlung. Würdest du unter normalen Umständen zum Arzt gehen, weil du dich krank fühlst, dann solltest du das auch weiterhin tun.

Würdest du normalerweise zum Arzt gehen, weil ein Routine-Termin ansteht, kann es sein, dass du auf diesen länger warten musst als üblich, weil Ärzte Akutpatienten den Vortritt geben. Allerdings ist sogar das inzwischen weniger geworden, denn auch Ärzte reagieren auf die sinkenden Infektionszahlen.

Achtung: Akutpatient heißt nicht, dass die Krankheit lebensbedrohlich sein muss. Es heißt lediglich, dass eine Behandlung nicht verschiebbar ist. Das trifft auf eine Platzwunde, eine Grippe oder auch eine Nasennebenhöhlenentzündung zu.

2. Ich stecke mich beim Arzt mit Corona an

Die Chance sich beim Arzt anzustecken sind natürlich höher, denn es kann durchaus passieren, dass dieser mit einem Corona-Patienten in Kontakt war. Allerdings sind die Sicherheitsvorkehrungen in medizinischen Einrichtungen so streng wie nirgendwo sonst und auch ohne Corona desinfizieren sich Ärzte grundsätzlich nach jedem Patienten.

Trotzdem gilt es natürlich abzuwägen, ob der Arztbesuch nötig ist oder du noch eine Weile warten kannst. Bei Routineuntersuchungen etwa ist es durchaus möglich noch ein bis zwei Monate abzuwarten. 

Du solltest allerdings niemals abwarten, wenn du Krankheitssymptome hast. Völlig egal, ob es eine Rachenentzündung ist oder ein Knochenbruch. Wenn du dir Sorgen machst, dass du dich anstecken könntest, kannst du auch zuerst beim Arzt oder der Ambulanz anrufen, um zu klären, welcher Weg der Beste ist. So vermeidest du unnötige Kontakte.

Außerdem gilt: Schutzmaske tragen, wenig anfassen, regelmäßig Hände (& Handy) desinfizieren.

Arzt Pflege Hilfe Coronavirus
Notfallambulanzen arbeiten weiter und nehmen Notfälle auch weiterhin wahr.

3. In der Notfallambulanz werden nur Corona-Patienten aufgenommen

Nein. Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, nachdem einige Ambulanzen während der ersten Ausbrüche schließen mussten. Inzwischen gibt es Corona-Ambulanzen für alle Menschen mit Corona-Verdacht und weiterhin die übliche Notfallambulanz im Krankenhaus. 

Wenn du vor Corona in die Notfallambulanz gegangen wärst, dann solltest du das auch weiterhin. Die Risiken nicht zu gehen könnten viel schlimmer sein, als die Chance sich mit Corona zu infizieren.

4. Im Krankenhaus ist kein Platz mehr für normale Patienten

Ebenfalls falsch. In Deutschland sind die Zahlen der akuten Coronafälle sehr niedrig. Die Krankenhäuser sind diesbezüglich noch nicht an ihren Grenzen angelangt, sodass seit Anfang Mai sogar für COVID-19 reservierte Intensivbetten reduziert werden. Auch Routineeingriffe sollen wieder starten und werden teilweise sogar schon wieder durchgeführt.

Um das medizinische Personal zu entlasten, fordern Krankenhäuser einen Corona-Bereitschaftsdienst, damit der normale Krankenhausbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

Wenn du krank bist, geh zum Arzt!

So war es vor Corona, so ist es jetzt und so wird es bleiben. Deutschland ist längst nicht an dem Punkt angekommen, dass entschieden werden muss, welcher Akutpatient zuerst behandelt werden muss. So lange das so bleibt, ist es für deine Gesundheit am besten, wenn du bei Krankheitssymptomen mit einem Arzt sprichst.

Wenn du unsicher bist, dann kannst du immer zuerst telefonieren. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst deiner Stadt ist ein guter Ansprechpartner.

An diesen Symptomen erkennst du, dass du Corona hast. Dann solltest du grundsätzlich erst einmal deinen Arzt anrufen. Auch neue Corona-Symptome wie Geschmacklosigkeit zählen dazu.