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Warum Logona, Sante & Heliotrop von Logocos boykottiert werden

Logocos gehört zu den bekanntesten Naturkosmetikfirmen. Doch immer mehr Kunden boykottieren die Produkte, weil sie sich veralbert fühlen. Das ist passiert.

Logocos Naturkosmetik Boykott
Logocos ist in Bio-Läden nicht mehr gern gesehen. Foto: imago/Newscast / imago/Newscast

Logocos ist einer der größten Hersteller von Naturkosmetik in Deutschland. Viele der Marken findest du nicht nur in Reformhäusern, sondern auch bei dm und Co. Trotzdem wird das Unternehmen inzwischen als Greenwashing bezeichnet und von knallharten Naturkosmetik-Anhängern boykottiert. Warum?

Logocos: der Naturkosmetik-Gigant

1987 wurde Logocos von einem Naturheilpraktiker gegründet. Erst war es nur ein kleiner Laden namens Alraune, dann eine Firma namens Lorien-Goods. Dann die Namensänderung in Logona und schließlich ein Mutterunternehmen namens Logocos zu der die Marke Logona zählt.

Inzwischen zählen auch Sante und Heliotrop zu dem Markenrepertoire. Alle sind zertifizierte Naturkosmetik und damit auch tierversuchsfrei. Wo liegt also das Problem?

Logocos & die Übernahme von L’Oréal

Im Sommer 2018 hat sich L’Oréal nun ein weiteres Naturkosmetikunternehmen geschnappt und einverleibt, um die eigene Zielgruppe zu erweitern. Und hier liegt das Problem. Denn viele Naturkosmetik-Nutzer tun dies nicht nur wegen der besseren Inhaltsstoffe, sondern eben auch aufgrund moralischer Ansätze. Sie wollen mit ihrem Geld die richtigen Unternehmen unterstützen.

Ein Ansatz der Naturkosmetik ist zum Beispiel, dass Tierversuche streng verboten sind. Das werden sie auch weiterhin bleiben, aber L’Oréal ist nun am Gewinn der Logocos-Marken beteiligt, führt aber für andere Produkte immer noch Tierversuche durch. Um etwa in China Kosmetik verkaufen zu dürfen, sind Tierversuche Pflicht. Viele Naturkosmetikunternehmen haben sich deshalb aus diesem Markt zurückgezogen.

Tipp: Du willst tierversuchsfreie Kosmetik kaufen? So erkennst du sie.

Regal mit Naturkosmetik
Logocos füllt viele Regale im Naturkosmetik-Abteil.

Zudem nutzt L’Oréal in vielen Produkten immer noch Palmöl, Produkte auf Erdölbasis, Mikroplastik und hormonell wirksame Stoffe. Wollen sie das ändern? Nein. Stehen sie hinter den Ansätzen von Logocos? Nein. Sie wollen es nur möglichst vielen Kunden recht machen. So sehen es auch kleine Bio-Läden und haben alle Produkte aus ihrem Sortiment entfernt.

Noch viel schlimmer für viele Nutzer: 23,9 % von L`Oréal gehören Nestlé. Dieser Konzern gehört zu den schlimmsten Umweltverschmutzern überhaupt und ist bereits durch viele Skandale wie giftige Kinderbreis in den Schlagzeilen gewesen.

Hat sich L’Oréal damit einen Gefallen getan? Das werden wir sehen. Schon zuvor übernahm L’Oréal The Bodyshop und hat damit das Image der Kette beschädigt. Greenwashing ist daraus geworden und 2017 wurde die Marke wieder verkauft, weil sie nicht mehr rentabel war. Es geht also eindeutig nur um Profit.

Seifen, Öle und Blumen schön drapiert
Der natürliche Ansatz fehlt bei Logocos.(Photo: imago images / Westend61)

Sollte man Logocos-Marken noch kaufen?

Das kommt darauf an, aus welchen Gründen du Naturkosmetik benutzt. Geht es dir um die Inhaltsstoffe? Dann sind Logona, Sante und Helitropimmer noch weitaus besser, als herkömmliche Produkte. 

Willst du bewusst Unternehmen unterstützen, die hinter ihren Ansätzen stehen und auch dort die Forschung vorantreiben? Dann lass es lieber sein. Es gibt glücklicherweise genügend andere Marken, die deine Lieblingsprodukte problemlos ablösen können.

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