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Hornhaut entfernen: Sollte man sich auf die Füße pinkeln?

Hornhaut entfernen mit Hausmitteln: Wir zeigen dir, was du verwenden solltest und ob Urin wirklich bei Hornhaut hilft.

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Pediküre bedeutet auch, dass du dich um deine Hornhaut kümmern solltest. Foto: Getty Images/iStockphoto

Hornhaut schützt unsere Füße vor Verletzungen und im Sommer auch vor Verbrennungen, wenn wir im heißen Sand stampfen. Dennoch ist sie vielen unangenehm und wird als eklig empfunden.

Wird die Schicht zu dick, ist sie oft weniger hilfreich als störend und kann sogar selbst zum Auslöser von Schmerz werden. Wir zeigen dir, wie du deine Hornhaut entfernen und deine Füße in drei easy Schritten gesund halten kannst. 

Hornhaut entfernen: Muss das sein?

Unsere Haut ist unser größtes Organ und schützt uns vor äußeren Einflüssen, jedenfalls dann, wenn sie ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird. Trocknet sie jedoch aus und wird zusätzlich mit Druck und Reibung konfrontiert, kann Hornhaut sich ihren Weg bahnen. 

Vor allem die besonders beanspruchten Stellen der Ballen und Fersen sind betroffen. Doch auch an Händen kann sich Hornhaut bilden, wenn sie entsprechend belastet werden.

Das ist soweit kein Problem, denn unsere Haut kann sich auch zu diesem Zeitpunkt noch selbst regulieren: Lassen die Belastungen nach, entwickelt sich auch die Hornhaut zurück. 

So kann man beispielsweise beobachten, dass die Hornhaut nach einem Sommerurlaub deutlich zugenommen haben wird: Füße, die barfuß durch den Sand spazieren, erfordern einfach eine größere Schutzschicht, als ein Fuß, der im Winter nur die Kuschelsocken zu Gesicht bekommt.

Doch auch, wer zu enge Schuhe trägt oder häufig Joggen geht, wird vermehrt Hornhaut entwickeln. Das wird allerdings erst dann zum Problem, wenn Schmerzen und Risse an den betroffenen Stellen auftreten: Dann ist es sinnvoll, der Hornhaut den Kampf anzusagen. 

Darüber hinaus möchten viele ihre Hornhaut aber auch schlicht aus ästhetischen Gründen entfernen. Doch Vorsicht: Beim Hornhaut entfernen, kann man so einiges falsch machen.

Du hast weniger Probleme mit Hornhaut, als mit Stinkefüßen? So wirst du sie los.

Kann man Hornhaut mit Urin entfernen?

Es ist weithin bekannt, dass der Harnstoff Urea zum Entfernen von Hornhaut und für Peelings im Allgemeinen genutzt wird. Doch ist es wirklich ratsam, Urin für die Hornhaut zu nutzen?

Urea ist eine organische Verbindung, die vom Körper produziert wird, wenn Proteine abgebaut werden. Es ist ein Abfallprodukt, das durch die Leber verarbeitet wird und dann über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden wird.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Urea, wenn es als Inhaltsstoff in Hautpflegeprodukten verwendet wird, in der Regel synthetisch hergestellt wird und nicht aus menschlichem Urin stammt. In Hautpflegeprodukten wird Urea wegen seiner feuchtigkeitsspendenden und hautweichmachenden Eigenschaften geschätzt. Es hilft, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und kann bei der Behandlung von trockener Haut und bestimmten Hauterkrankungen wie Ekzemen und Psoriasis wirksam sein.

Die Verwendung von synthetisch hergestelltem Urea in Hautpflegeprodukten unterscheidet sich stark von der Verwendung von Urin zur Hautpflege, was, wie bereits erwähnt, nicht empfohlen wird.

Urin enthält auch Bakterien und Abfallstoffe. Die Verwendung von Urin zur Hautpflege kann daher potenziell unhygienisch und schädlich sein. Es gibt weitaus effektivere und sicherere Methoden zur Behandlung von Hornhaut, wie zum Beispiel das regelmäßige Einweichen der Füße in warmem Wasser, das vorsichtige Entfernen der Hornhaut mit einem Bimsstein und das Auftragen von feuchtigkeitsspendenden Cremes, die speziell für die Fußpflege entwickelt wurden. Wenn Du Probleme mit starker Hornhaut hast, empfehle ich, einen Hautarzt oder Podologen um Rat zu fragen.

Hohe Schuhe
Vor allem zu enge & unbequeme Schuhe sorgen dafür, dass sich Hornhaut bilden kann!(Photo: imago images/Westend61)

So solltest du deine Hornhaut NICHT entfernen!

Bimsstein in die Hand und losgerubbelt? Bitte nicht. Hornhaut entsteht durch Druck und Reibung. Die betroffenen Stellen jetzt mit noch mehr Reibung zu konfrontieren, ist kontraproduktiv. 

Zwar geht die Hornhaut im ersten Schritt runter, doch schon kurz darauf bildet sich eine neue Schicht, die im worst case noch dicker als die erste wird. Denn die Haut versucht, sich gegen den rabiaten Eingriff zu schützen. Zudem kann bei diesem Vorgehen die Haut verletzt werden und es können Entzündungen entstehen.

Frau Füße Badewasser
Ein Fußbad hilft, die Haut auf die Hornhautentfernung vorzubereiten und Entzündungen zu umgehen.(Photo: shutterstock/ zjuzjaka)

Hornhaut entfernen: So machst du es richtig

Hornhaut entfernen ist also nicht schnell und rabiat getan, ist allerdings auch kein Hexenwerk: Wichtig ist nur die richtige Vor- und Nachbereitung. So klappts in drei Schritten:

Schritt 1: Baden & Peelen

Zum Beginn der Hornhautentfernung steht ein Fußbad bzw. das Duschen oder Baden. Wer besonders dicke Hornhautschichten bekämpfen möchte, kann sich hierzu ein Totes-Meer-Salz-Bad genehmigen, das reinigt die Haut und tötet Keime ab. 

Wer eher unter sehr trockener Haut an den Füßen neigt, kann auf Öl im Wasser setzen: Jojobal-Öl, aber auch Urea und Avocado-Öl bieten sich hierfür in geringer Menge an.

Vorsicht: 10 Minuten Fußbad reichen völlig. Die Haut darf nicht schrumpelig sein, wenn danach die Hornhaut entfernt werden soll. Denn dann kann gesunde Haut nicht von verhornter Haut unterschieden werden. 

Um die Füße auf die kommende Prozedur vorzubereiten, bietet es sich zudem an, sie zu peelen. Dafür wird eine haselnussgroße Menge Peeling in die Hände gegeben und an den stark beanspruchten Stellen für fünf Minuten einmassiert

Auch Peeling mit echtem Sand vom Strand kann bei Hornhaut Abhilfe schaffen. Dafür musst du diesen einfach mit etwas Jojoba-Öl vermischen und anschließend die Paste in deine Füße einmassieren und für circa fünf Minuten einwirken lassen.

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Viele brauchen Schritt 2 gar nicht, wenn sie regelmäßig Schritt 1 und 3 anwenden!(Photo: shutterstock/ Maksim Shmeljov)

Schritt 2: Bimmsstein, Feilen oder Hobeln?

Wer seine Füße regelmäßig peelt, sollte in der Regel nicht zwingend zu Schritt zwei greifen müssen. Wer allerdings trotz Vorbehandlung das Bedürfnis hat, dickere Hornhautschichten abzutragen, kann dies mit einem weichen Bimsstein oder einer Feile tun. Experten raten von Hobeln und elektrischen Geräten ab, da die Verletzungsgefahr bei diesen Gerätschaften einfach zu hoch ist.

Vorsicht: Bearbeite nur Stellen, die stark von Hornhaut betroffen sind und nimm dabei nicht zu viel Haut weg, denn dann kommt die Hornhaut schneller und stärker wieder zurück. Was heißt nicht zu viel wegnehmen? Sobald die Haut wieder beweglicher wird, ist die Prozedur gelungen. Wer Schmerzen verspürt, hat eindeutig zu viel abgetragen.

Schritt 3: Cremen 

Hornhaut entsteht in Kombination aus Druck und trockener Haut. Die oberste Devise lautet daher: Feuchtigkeitszufuhr. Das gelingt am besten, wenn täglich die Füße eingecremt werden. Am besten wird dafür abends vor dem Schlafengehen etwas Urea Creme angewendet, die füllt den Feuchtigkeitsspeicher am besten auf. 

Hornhaut entfernen? Kann man machen, muss man aber nicht

Keine Frage, wer unter schmerzender Hornhaut leidet oder aus ästhetischen Gründen nicht darauf verzichten möchte, kann gerne regelmäßig seine Hornhaut entfernen – dann aber bitte richtig. 

Wer jedoch nur etwas Hornhaut an den Füßen hat, muss nicht direkt Feilen und Rubbeln: Hier genügt oft schon das regelmäßige Peeling sowie Eincremen, um weiche, gepflegte und vor allem gesunde Füße zu bekommen.

Wer zudem darauf achtet, keine zu engen Schuhe zu tragen, vor allem wenn längere Strecken zurückgelegt werden, reduziert ebenfalls die Hornhautbildung. 

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