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11 Schritte solltest du bei der Gesichtspflege-Routine einhalten

Kennst du die japanische Beauty-Routine des Layerings? Wir zeigen dir, was dahinter steckt.

Frau mit Sonnencreme im Gesicht
Du willst wissen, wie eine richtige Gesichtspflege-Routine aussieht? Wir zeigen dir, welche Produkte man wann und wie benutzt. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

Beauty-Produkte gibt es wie Sand am Meer. Kein Wunder also, dass wir manchmal den Überblick verlieren, was man wann anwenden sollte und welche Mittel was bewirken können. Wir haben uns angeschaut, welche Produkte man wie und wann verwendet und in dem Zusammenhang mit der japanischen Methode des Layering auseinandergesetzt. Wir erzählen dir alles über diese Gesichtspflege-Routine.

Warum ist Gesichtspflege eigentlich so wichtig?

Eine gute Hautpflege ist in jedem Alter wichtig. In den ersten Lebensjahrzehnten verfügt die Haut über eine starke Kollagen- und Elastinproduktion, die dann aber mit der Zeit nachlässt. Eine gute Hautpflegeroutine hilft bei der Regeneration der Hautzellenproduktion, damit die Haut ein Leben lang gut aussieht und sich gut anfühlt.

Außerdem sammeln sich im Laufe des Tages viele Make-up- und Schmutz-Partikel auf unserer Haut, die zu Unreinheiten oder sogar Hautentzündungen wie Pickeln und Mitessern führen können, sollten diese nicht täglich beseitigt werden.

Layering: Das steckt hinter der neuen Gesichtspflege Routine

Diese Art des Schichtens von Produkten kommt aus Japan und wird Layering genannt und ist dort eine kleine Zeremonie, für die sich Frauen und auch Männer gern Zeit nehmen, denn jugendliches Aussehen ist wohl nirgends auf der Welt gefragter als dort. 

Warum du es auch ausprobieren solltest? Zum einen sorgt es natürlich dafür, dass alle deine teuren Beautyprodukte auch ihre volle Wirkung entfalten, aber es ist auch ein kleines Stück #metime und ein Ritual, welches du jeden Tag für dich selbst tust.

In Japan und Südkorea gibt es zudem neben den einzelnen Schritten auch noch kleine Gesichtsmassagen und alle Produkte werden unterschiedlich in die Haut eingearbeitet. Das kostet natürlich Zeit, aber vielleicht kannst du es in deinen Selfcare Sunday einbauen.

Nägel Creme
Layering ist die perfekte Gesichtspflege Routine.(Photo: istock, undefined undefined)

Die richtige Reihenfolge für deine Gesichtspflege Routine

Damit du die volle Ladung Gesichtspflege aus jedem einzelnen Produkt rausbekommst, solltest du die Reihenfolge auf jeden Fall einhalten, denn eine Creme legt beispielsweise eine Schutzschicht um die Haut, durch die ein Serum nicht mehr eindringen kann.

Generell gilt: Arbeite von flüssig nach cremig. Und das möglichst zweimal täglich, nämlich am Morgen und am Abend. Dabei unterscheiden sich die Pflege Routinen für dein Gesicht, denn tagsüber willst du deine Haut schützen gegen Umwelteinflüsse, während es abends regeneriert und besser gepflegt wird.

Sie dir alle Layering-Steps auch als Story an.

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Reinigung ist immer der erste Schritt.(Photo: istock/AleksandarNakic)

1. (Double) Cleansing

Morgen: Am Morgen reicht ein guter Cleanser aus, um dein Gesicht von Talg und abgestorbenen Hautzellen zu befreien. Dieser wird mit einem Konjac-Schwamm eingearbeitet. Natürlich kannst du auch deine Hände nehmen. Statt dem Cleanser geht auch eine milde Gesichtsseife und Wasser. Alles muss am Ende ordentlich abgewaschen werden.

Abend: Der erste Schritt ist das Augen Makeup. Das kannst du mit dem Entferner deiner Wahl sanft abnehmen und dann den Rest des Gesichts reinigen. In Japan wird dafür meistens ein natürliches Öl benutzt. Kokosöl oder Jojobaöl etwa. Wer eher fettige Haut hat, der kann ein Reiningsschaum oder Mizellenwasser dafür nehmen. 

Wer sich etwas Zeit nehmen will, kann mit dem Öl direkt eine kleine Gesichtsmassage starten. Anschließend folgt die Morgenroutine, also das Double Cleansing.

Frau sprüht sich Facial Toner Spray ins Gesicht
Toner ist auch eine tolle Erfrischung zwischendurch.

2. Toner

Tupfe dein Gesicht mit einem sauberen Handtuch trocken und sprühe dann einen Toner auf oder tupfe ihn mit einem Wattepad ein. Ein Toner oder Gesichtswasser ist übrigens nicht dafür da, das Gesicht noch mehr zu reinigen, sondern ihm einen ersten Frischekick zu geben. 

Außerdem sorgt ein Toner dafür, dass deine Poren sich öffnen und so aufnahmebereit sind für die reichhaltige Pflege, die nun folgt. Arbeite ihn mit Kreisbewegungen ins Gesicht ein. Ein Toner wird nicht abgewaschen!

Tipp: Benutze keine Toner, die Alkohol enthalten, denn diese trocknen dein Gesicht aus und reizen die Haut.

Peeling Gesicht Pflege Routine Reinigung Schaum Creme
Ein Fruchtsäurepeeling nutzt man wie eine Maske und lässt es einziehen und wäscht es dann ab.(Photo: istock.com/CoffeeAndMilk)

3. Peeling – 1x Woche 

Einmal in der Woche kannst du ein Peeling verwenden. Es gibt zwei verschiedene Arten von Peelings: mechanische und chemische Peelings. Mechanische Peelings kennt jeder aus der Drogerie. Mithilfe von kleinen Kristallen wird die Haut sanft abgeschliffen. Bei chemischen Peelings übernimmt die Säure diese Aufgabe.

Chemische Peelings wie Fruchtsäurepeelings sind schonender für die Haut und sollten deshalb ab 30 allein eingesetzt werden, um die Haut nicht übermäßig zu belasten. Fruchtsäure Peelings erkennst du auch an den Abkürzungen AHA und BHA auf den Verpackungen. AHA (Mandelsäure, Milchsäure ..)  ist für normale bis trockene Haut geeignet, während BHA (Salicylsäure ..) für ölige und Mischhaut besser geeignet ist.

Tipp: Peeling und Maske kannst du an den gleichen Tagen verwenden, denn das Peeling bereitet die Haut optimal auf die Maske vor.

junge Frau schwarze Gesichtsmaske Aktivkohle
Gesichtsmasken kannst du einmal bis zweimal die Woche verwenden.(Photo: shutterstock/E.Va)

4. Maske – 1x Woche

Eine Maske nährt deine Haut und kann im Sommer zum Beispiel nach einem Sonnenbrand ein gute SOS-Mittel sein, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Es gibt zum Beispiel auch kühlende Gesichtsmasken. 

Im Winter kannst du etwas nährendere Masken nehmen oder diese einfach selber machen mit unseren DIY-Anleitungen.

5. Essenz

Eine Essenz ist eine Art Vorbereiter für die eigentliche Pflege, da ist sehr dünnflüssig. Sie wirkt oft lichtreflektierend und soll so matte Haut zum Strahlen bringen. Wer zu sensibler Haut neigt, sollte die Essenz weglassen um die Haut nicht zu überpflegen.

6. Serum

Ein Serum ist meist eine gelartige Substanz, die Feuchtigkeit spenden soll. Ein Serum spricht immer ein Hautproblem an, zum Beispiel sollen Poren verkleinert, Rosazea bekämpft oder erste Fältchen minimiert werden. Deshalb kann und sollte man Seren partiell anwenden.

Du kannst auch mehrere Seren verwenden, wenn du zum Beispiel Mischhaut hast und so T-Zone und Wangen gezielter pflegen. Wenn du auf eine minimalistische Gesichtspflege-Routine setzt, dann kannst du auch einfach Aloe vera Gel im ganzen Gesicht verwenden.

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7. Emulsion / Moisturizer

Eine Emulsion ist nicht immer zwingend notwendig in deiner Gesichtspflege Routine, kann aber zum Beispiel das Serum und Pflege ersetzen und als einziger Stepp genommen werden, denn sie kombiniert Feuchtigkeit und Fette miteinander. Gerade im Sommer ist sie eine gute Alternative und verkürzt so deine Routine. 

Lass die Emulsion kurz einwirken und putze dir in der Zwischenzeit die Zähne.

8. Augenpflege

Die Augen sind die empfindlichste Partie des Gesichts und sollte in der Routine nicht vernachlässigt werden. Nimm deine Augenpflege und klopfe sie sanft ein, anstatt zu reiben. Die Haut um die Augen sollte nie zu sehr strapaziert werden.

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Die Tagespflege sollte der letzte Schritt deiner Gesichtspflege Routine sein.(Photo: shutterstock/White Bear Studio)

9. Pflege mit Fetten & Ölen

Jetzt kommen die Fette dran, die dafür sorgen, dass deine Haut gepflegt und versiegelt ist. Das geht in Form von Ölen oder Cremes. Wer zu öliger Haut neigt, sollte eher Cremes nehmen oder ein nicht komodogenes Öl wie Hanföl (komodogene Öle verschließen die Poren).

Morgens: Jetzt kommt deine Tagespflege zum Einsatz. Das kann zum Beispiel eine Vitamin C Creme sein, die dich vor freien Radikalen schützt oder eine Creme mit Lichtschutzfaktor. Sie sollte pflegen, aber nicht zu reichhaltig sein und die Haut versiegeln.

Abends: Am Abend kommt eine regenerierende Creme oder ein Gesichtsöl zum Einsatz, welches zum Beispiel Anti Aging Stoffe wie Retinol oder Babchi-Öl beinhalten kann.

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Mineralische Filter werden nicht nur von „Öko“-Kosmetik genutzt.(Photo: imago images / Westend61)

10. Sunblocker – morgens

Jetzt kannst du dich anziehen gehen oder frühstücken, denn zwischen Pflege und Sonnenschutz sollten 30 Minuten Einwirkzeit liegen. Dann schnappst du dir die Sonnencreme deines Vertrauens und trägst sie großzügig auf. 

Sonnenschutz solltest du generell immer tragen, auch im Winter, denn es ist die einzige effektive Methode, um Hautalterung vorzubeugen. Natürlich kannst du die Pflege und den Sonnenschutz vereinen, wenn du eine Tagescreme mit LSF in deiner Gesichtspflege Routine benutzt.

Frau tippt in einen Lipbalm
Lipbalm kannst du auch selber machen.(Photo: Pexels)

11. Lippenpflege

Als letzten Schritt kannst du ein Lipbalm mit LSF auftragen für den Tag oder ein normales Lipbalm für die Nacht. Sehr spröde Lippen können auch mehrmals wöchentlich gepeelt werden. Den Schritt kannst du einfach nach dem Toner einbauen oder beim restlichen Peelen des Gesichts machen.

So gefühlte drei Stunden später kann es dann endlich ans Eingemachte gehen und du darfst deine Make-Up Routine beginnen oder endlich ins Bettchen hüpfen, wenn es Abend ist.

Olivenöl
Gutes Layering kann all deine Hautprobleme lösen.

 Noch ein paar Tipps zum Layering

  1. Benutze immer nur kleine Mengen der Produkte. Nutzt du Serum, Essenz, Emulsion und Pflege, dann braucht es nur ein bis zwei Pumpstöße von jedem. Nutzt du nur eine Emulsion, kann es etwas mehr sein.
  2. Du solltest als Anfänger immer zu geringen Dosierungen von Wirkstoffen greifen, denn an Retinol oder Vitamin C muss sich die Haut beispielsweise erst einmal gewöhnen.
  3. Es ist nicht wichtig, ob alle Produkte von der gleichen Marke sind. Auf Layering ausgelegte Produkte wie The Ordinary und Alternativen zu der Marke haben sehr hohe Konzentrationen und lassen sich besser kombinieren als die Cremes aus der Drogerie. Aber auch das ist zum Einstieg natürlich kein Problem.
  4. Nicht alle Wirkstoffe vertragen sich miteinander. Vitamin C und Retinol zum Beispiel. Deshalb solltest du sie nicht in der gleichen Routine verwenden. Nimm Säuren am Morgen und Anti Aging am Abend. Auch dein Fruchtsäurepeeling solltest du nicht direkt vor deiner Abendroutine machen.
  5. Bei Säuren und Anti Aging ist Lichtschutzfaktor Pflicht, denn diese Wirkstoffe machen die Haut oft anfälliger für UV-Strahlung. Wir empfehlen Sonnencreme ohne Nanopartikel.

Fazit: Ja, es braucht ein kleines Studium für die perfekte Hautpflege

Dafür lohnt es sich. Nicht umsonst werden Kosmetikmarken so gehyped, die für jeden Schritt verschiedene Lösungen anbieten. Denn so kannst du dir statt einer Creme für Mischhaut eine Pflege zusammenstellen die gleichzeitig Poren minimiert, deine trockenen Wangen pflegt, Aknemale heilt und deine Augenfältchen glättet. Verrückt.

Natürlich kannst du auch ein bisschen reduzieren. Ein paar Steps machst du sicher schon von allein wie Reinigung, Toner und Creme. Dazwischen kannst du jetzt einfach ein Serum oder eine Essenz einbauen oder auf.