Veröffentlicht inBuzz

Wolfgang Niedecken war seit einem Jahr nicht mehr im Supermarkt

Seit Beginn der Corona-Pandemie meidet Wolfgang Niedecken bestimmte Orte. „Ich habe seit einem Jahr keinen Supermarkt mehr von innen gesehen“, verrät der Sänger.

Wolfgang Niedecken gehört zur Risikogruppe in der Corona-Pandemie.. © imago images/Future Image/C. Hardt
Wolfgang Niedecken gehört zur Risikogruppe in der Corona-Pandemie.. © imago images/Future Image/C. Hardt

Die Corona-Pandemie hält Deutschland weiterhin in Atem. Die Zahl der Neuinfektionen steigt erneut. Ein Hoffnungsschimmer für viele Politiker und Bürger ist und bleibt die Impfung gegen das Virus. Zu ihnen zählt auch der Kölner Kultsänger Wolfgang Niedecken („Alles fließt“), der am 30. März seinen 70. Geburtstag feiert und zur Risikogruppe zählt. „Je mehr Impfstoffe verfügbar sind, desto schneller kriegen wir diese Seuche in den Griff“, sagt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Skeptisch steht er nur einem Vakzin gegenüber: dem „Putin-Impfstoff“, wie der Musiker Sputnik V bezeichnet.

„Sollte der Putin-Impfstoff gut getestet sein, nehme ich den auch“

Wolfgang Niedeckens Abneigung gegenüber dem russischen Impfstoff liegt allerdings weniger am Vakzin als vielmehr am Präsidenten des Landes. „Egal ob Putin, Orban oder Trump: Diesen Typen traue ich einfach nicht“, lautet die Meinung des 69-Jährigen. Er vertraue keinen Populisten, „die ihr Fähnchen nach dem Wind drehen und nur das tun, was ihnen am meisten nützt. Auch wenn das bedeutet, Menschen einen nicht getesteten Impfstoff verabreichen zu lassen“. Er setze auf das Urteil qualifizierter Wissenschaftler: „Sollte der Putin-Impfstoff gut getestet sein, nehme ich den auch.“ Die Zulassung sei sehr schnell vonstattengegangen. „Aber wenn das Zeug okay ist, bin ich fein damit“, erklärt der Kölner.

Seit dem Start der Impfkampagne wird in Deutschland hitzig darüber diskutiert, ob Konzerte und andere Veranstaltungen nur für Geimpfte stattfinden sollen. „Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein“, sagt der Musiker. „Es muss auf jeden Fall erwiesen sein, dass man als Geimpfter nicht mehr ansteckend ist und dass es für jeden ein Impfangebot gibt.“ Letzten Endes wird es laut Niedecken auf eines hinauslaufen: „Es wird einen Impfpass geben – ob digital oder als gelbes Büchlein.“ Schließlich könne die Politik nicht dauerhaft alles subventionieren. Allerdings müsse es „fair sein, sonst macht es keinen Sinn. Das würde sonst die Gesellschaft spalten“.

Danach sehnt sich Wolfgang Niedecken nach der Pandemie

Seit Beginn der Corona-Pandemie meidet der Sänger bestimmte Orte. „Ich habe seit einem Jahr keinen Supermarkt mehr von innen gesehen“, sagt Niedecken. „Ich gehöre durch mein Alter und meine Vorerkrankungen zur Risikogruppe.“ Im Jahr 2011 erlitt das Gründungsmitglied der Band BAP einen Schlaganfall – erholte sich allerdings wieder vollständig. „Meine Frau geht sogar mit Gummihandschuhen einkaufen, damit nichts ins Haus getragen wird.“ Sehnsucht nach dem Supermarkt habe er nicht.

Dafür stehen andere Dinge ganz oben auf seiner Liste: „Ich würde gerne wieder ein Fußballspiel live erleben, mal in eine Kneipe gehen und Freunde treffen.“ Was Niedecken als Erstes tut, wenn die Pandemie endlich im Griff ist? „Als Allererstes ist Proben angesagt. Könnte sein, dass wir ein bisschen eingerostet sind. Schließlich stand ich das letzte Mal im August 2019 auf der Bühne.“

Anlässlich seines 70. Geburtstages am 30. März veröffentlichte Wolfgang Niedecken bereits am 26. März das aktuelle Album „Alles fließt“ von Niedeckens BAP in einer Geburtstagsedition – inklusive vier neuer Songs.

(amw/spot)