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Warum Bill Cosby freigekommen ist und wie es nun weiter geht

Bill Cosby ist wieder auf freiem Fuß. Doch warum hat ein Gericht seine Verurteilung wegen sexueller Nötigung aufgehoben?

Bill Cosby (m.) nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. © imago/ZUMA Wire
Bill Cosby (m.) nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. © imago/ZUMA Wire

Im Jahr 2018 wurde Bill Cosby (83) wegen schwerer sexueller Nötigung schuldig gesprochen und später zu einer Haftstrafe zwischen drei und zehn Jahren verurteilt. Nun ist der Schauspieler und Komiker, der in den 1980er und 1990er Jahren durch „Die Bill Cosby Show“ zum Superstar wurde, wieder auf freiem Fuß. Seine Verurteilung wurde vom Obersten Gerichtshof des US-Bundesstaats Pennsylvania aufgehoben.

Wie ist es dazu gekommen?

Cosby war schuldig gesprochen worden, im Jahr 2004 eine Frau unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht zu haben. Der Schauspieler hatte die Anschuldigungen bestritten. Mehr als 60 Frauen hatten zudem ähnliche Vorwürfe gegen den heute 83-Jährigen erhoben. Das Gericht entschied nun, dass die Verurteilung Cosbys ungültig sei.

Ein 2005 in dem Fall ermittelnder Staatsanwalt hatte damals zugesagt, den Schauspieler nicht strafrechtlich zu verfolgen, sollte er in der Angelegenheit in einem Zivilprozess aussagen. In diesem Prozess einigte Cosby sich außergerichtlich und zahlte mehr als 3,3 Millionen US-Dollar.

2015 leitete ein Nachfolger des damaligen Staatsanwaltes aber doch ein Strafverfahren ein. Vor Gericht ging es auch um Aussagen Cosbys aus dem Zivilverfahren, die nach Ansicht des Obersten Gerichtshofes laut der Vereinbarung nicht hätten zugelassen werden dürfen – genauso wie die Schilderungen von fünf Frauen, welche während des Prozesses ausgesagt hatten.

Wie es weiter geht

Cosby wurde kurz nach Verkündung der Aufhebung des Urteils freigelassen. Dieser Fall darf nun nicht mehr vor Gericht neu aufgerollt werden. Viele der Anschuldigungen der anderen Frauen waren schon zuvor verjährt, weswegen sich der Prozess auch auf diesen einen Fall beschränkt hatte.

Cosby meldete sich nach der Freilassung bei Twitter zu Wort, beteuerte erneut seine Unschuld und schrieb dort unter anderem: „Ich habe nie meine Haltung oder meine Geschichte geändert.“ Er dankte seinen Fans, Freunden und Unterstützern sowie dem Obersten Gerichtshof „für die Aufrechterhaltung der Rechtsstaatlichkeit“.

(wue/spot)