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Thomas Röhler: So vereint der Olympiasieger Familie und Job

Thomas Röhler kann an den Olympischen Spielen in Tokio verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Im Interview spricht der Speerwerfer über seine Absage, blickt auf seinen Olympiasieg 2016 zurück und verrät, wie er Familie und Job erfolgreich vereint.

Thomas Röhler wurde 2016 Olympiasieger in Rio de Janeiro.. © Bridgestone
Thomas Röhler wurde 2016 Olympiasieger in Rio de Janeiro.. © Bridgestone

Seit 23. Juli und noch bis zum 8. August 2021 wird in Japan um Gold gekämpft. Speerwerfer Thomas Röhler (29) musste seine Olympia-Teilnahme aufgrund von Rückenproblemen absagen. Auch kurz vor seinem Olympiasieg 2016 erlitt der Athlet eine Verletzung, die ihm nur wenige Tage zur Vorbereitung ermöglichte. Dennoch konnte er sich seinen großen Olympia-Traum erfüllen.

Gemeinsam mit Ex-Bahnradsportlerin Kristina Vogel (30) und Turn-Ass Fabian Hambüchen (33) ist Röhler deshalb auch Botschafter der Kampagne „Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt“, die der Reifenhersteller Bridgestone, als Partner der Olympischen und Paralympischen Spiele ins Leben gerufen hat. Unter anderem hat ein Erlebnis-Truck am 30. und 31. Juli in Berlin am Kurfürstendamm Halt gemacht, um Menschen den Sport näherzubringen und sie dazu zu inspirieren, niemals aufzugeben und für ihre Träume zu kämpfen.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Röhler, wie er mit seiner Olympia-Absage umgeht, welche Ziele er sich gesteckt hat und wie er auf seinen Triumph in Rio de Janeiro zurückblickt. Zudem erzählt der Profisportler, wie er seit der Geburt seines Sohnes im vergangenen Jahr Familie und Beruf vereinbart.

Sie haben Ihre Reise zu den Sommerspielen nach Tokio abgesagt. Wie sehr schmerzt Sie die Absage noch?

Thomas Röhler: Natürlich schmerzt es, als Olympiasieger sind Olympische Spiele immer etwas ganz, ganz Besonderes. Dennoch weiß ich, die für mich richtige Entscheidung getroffen zu haben und ich freue mich jeden Tag für das erfolgreiche Comeback ins Training zu gehen.

Wie bekommen Sie Ihre Rückenverletzung in den Griff und welche sportlichen Ziele haben Sie sich nach der Absage nun gesetzt?

Röhler: Wir sind auf einem guten Weg, die Sache vollständig in den Griff zu bekommen, der Heilungsprozess verläuft positiv und wir nehmen uns die Zeit, die nötigen Schritte im Training zu gehen. Für 2022 stehen mit Heim-EM in München und WM großartige Highlights an, im langen Ausblick sind es auch „nur“ noch drei Jahre bis Paris 2024.

2016 wurden Sie Olympiasieger. Wie blicken Sie fünf Jahre später auf den Sieg zurück?

Röhler: Der Olympiasieg ist schwer in Worte zu fassen – er bringt so viele Perspektiven und Facetten mit sich. Einerseits ist es für einen individuell ganz einfach der größte zu erreichende sportliche Erfolg, andererseits nimmt man in der Gesellschaft eine neue gestärkte verantwortungsvolle Rolle als Vorbild ein. Ich bin gern Olympiasieger und Botschafter des Sports in der Gesellschaft.

Ihnen wurde lange Zeit gesagt, dass Sie als Speerwerfer zu klein seien. Ab wann haben Sie nicht mehr auf Ratschläge gehört?

Röhler: Wichtig ist es, die Ratschläge korrekt zu werten. Hinhören sollte man immer – nur entscheiden sollte man immer selbst und mit Herz.

Sie sind Botschafter der Kampagne „Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt“. Welche Tipps würden Sie jungen Sportlern, die von Olympia träumen, konkret mitgeben?

Röhler: Geduld und harte Arbeit sind definitiv wichtige Pfeiler auf dem Weg zu den Spielen. Da der Weg aber ein langer und selten geradliniger ist, klappt es nur mit der nötigen Portion Leidenschaft im täglichen Handeln für den eigenen Traum.

Vor einem Jahr sind sie erstmals Vater geworden. Wie kommen Sie mit der Vaterrolle zurecht und können Sie gut Job mit Privatem vereinbaren?

Röhler: Es ist toll, den besonderen Lebensweg als Top-Sportler mit der Family teilen zu können. Unser Sohn war einerseits schon oft mit beim Training, andererseits ist er gemeinsam mit meiner Partnerin der Pol neben dem Sport. Wir genießen die freie Zeit gern gemeinsam in der Natur. So schöpfe ich Kraft und Inspiration für meine Rolle im Sport.

(jom/spot)