Veröffentlicht inBuzz

Tauchgang gefällig? Diese deutschen Spots haben es in sich

Für einen Tauchausflug muss man nicht in das nächste Flugzeug steigen. Denn auch in Deutschland gibt es aufregende Spots, sowohl für Anfänger als auch für Profis.

Im grünen Wasser der Ostsee warten versunkene Schiffe auf Taucher.. © Erik Saanila/Shutterstock.com
Im grünen Wasser der Ostsee warten versunkene Schiffe auf Taucher.. © Erik Saanila/Shutterstock.com

Sich eine mentale Auszeit unter Wasser nehmen oder endlich wieder ein Abenteuer erleben, nachdem die Corona-Krise vielen Unternehmungen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Es gibt viele Gründe, in die Unterwasserwelt abzutauchen, denn jeder Tauchgang ist eine neue, spannende Erfahrung. Und es muss nicht immer der exotische Tauchspot am anderen Ende der Welt sein. Auch in Deutschland kommen Taucher auf ihre Kosten. Innerhalb der Landesgrenzen gibt es beeindruckende Tauchspots, in denen sich selbst Profis und Sporttaucher neuen Herausforderungen stellen können.

Urlaubsfeeling beim Tauchen an der Ostseeküste

Für eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser müssen deutsche Taucher nicht unbedingt in das Flugzeug steigen. Die Ostseeküste bietet mit ihren langen Sandstränden nicht nur Urlaubsfeeling. Die spannende Unterwasserwelt können auch Taucheinsteiger erkunden. Entlang der Küste gibt es zahlreiche Tauchspots, an denen Abenteurer versunkene Flugzeuge oder Wracks entdecken können. Aber auch in flacheren Küstenbereichen gibt es einiges zu sehen, darunter Muschelbänke, Seegraswiesen, farbenfrohe Riffe und interessante Tiere wie Seehasen oder Seeteufel.

Zurück in die Bergwerkszeit im Steinbruch Riesenstein und Schieferbergwerk Nuttlar

Wie der Name schon verrät, geht es für Taucher im Steinbruch Riesenstein entlang eines Steinbruchs in die Tiefe – bis zu 18 Meter. Der Tauchspot in Meissen bei Dresden hält viele Überraschungen bereit, unter anderem, weil die Sichtweite manchmal lediglich zwei Meter beträgt. Begleitet von Begegnungen mit Hechten, Aalen oder Krebsen entlang der künstlich angelegten Riffe reisen Taucher im Steinbruch zurück in die Bergbauzeit. In den Tiefen liegen verschiedene Gegenstände.

Bis zu 30 Meter tief ist das Schieferbergwerk Nuttlar, ein geflutetes Werk im Sauerland am Ufer der Ruhr. Wer dort abtaucht, findet vieles noch so vor wie damals: Lange Gänge, hohe Hallen, alte Maschinen und sogar Schienen gibt es noch zu sehen. In einer der gefluteten Pausenbuden hängen sogar noch Jacken der Bergleute. Allerdings zählt das Schieferbergwerk zu den anspruchsvollen Tauchspots in Deutschland. Eine gültige Zertifizierung aus dem Bereich Höhlentauchen ist deshalb ein Muss.

In die geflutete Stadt im Kreidesee Hemmooor abtauchen

80 Kilometer nordwestlich von Hamburg liegt der Kreidesee Hemmoor. Das Gebiet, auf dem eine Zementfabrik steht, wurde in den 80ern geflutet. In dem von Algen bewachsenen Gewässer fühlen sich seitdem zahlreiche Süßwasserfische wohl. Sporttaucher können sich zu den Überresten der Fabrik begeben, darunter eine LKW-Rampe, geflutete Häuser oder Betonbomben. Der Kreidesee lädt zum Verweilen ein: Neben der Tauchbasis gibt es dort einen Campingplatz und Ferienhäuser.

Höhlen und der Teufelstisch: Herausforderungen am Bodensee

Der Bodensee im Grenzgebiet von Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet mit seinen mehr als 60 Kilometern Länge und 14 Kilometern Breite zahlreiche spannende Tauchspots. Vor allem erfahrene Taucher kommen hier auf ihre Kosten. Ein besonders spannender Tauchspot am See ist der Teufelstisch, eine Felsformation, die steil in die Tiefe abfällt. Aber Vorsicht: Heranwagen sollten sich dort nur Könner, denn der Spot gilt als nicht ungefährlich. Deshalb benötigt man für einen Tauchgang am Teufelstisch eine Sondergenehmigung. Nahe dem Spot gibt es zudem drei Höhlen zu entdecken. Tauchanfänger finden rund um den See einfachere Plätze.

Nur für Profis: Tieftauchen am Walchensee

Die Einheimischen nennen ihn die Karibik Bayerns: Der Walchensee besticht mit seiner hellblauen Farbe. Aber nicht nur die traumhafte Oberfläche lädt zum Verweilen ein, auch unter ihr ist für Taucher einiges geboten. Der fischreiche See mit bis zu 190 Metern Tiefe stellt selbst geübte Taucher vor Herausforderungen. Taucher sollten also mindestens einen Advanced-Open-Water- oder Advanced-Scuba-Tauchkurs absolviert haben; auch ein Tieftauchkurs wird empfohlen.

Interessante Stellen im See sind die Steilwände in der „Galerie“ und außergewöhnliche Felsformationen im See. Außerdem wartet am „Hackl“ in rund 35 Metern Tiefe ein VW Käfer auf die Taucher. Vielleicht lohnt sich ein Tauchgang im Walchensee sogar doppelt: Einer Legende zufolge befindet sich ein Goldschatz aus dem Zweiten Weltkrieg in ihm. Gefunden wurde er (bisher) nie.

(sob/spot)