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Sängerin Yseult bricht Schönheitsideale mit Kreativität und Kunst auf

Als Schwarze, übergewichtige Chanson-Sängerin muss sich Yseult seit Beginn ihrer Karriere mit Vorurteilen auseinandersetzen. Mittlerweile hat sie es allen gezeigt – auch sich selbst. Diesen Akt der Selbstliebe will sie auch anderen Frauen näherbringen.

Yseult gelang als 19-Jährige über die Talentshow "Nouvelle Star" der große Durchbruch.. © L’Oréal Paris
Yseult gelang als 19-Jährige über die Talentshow "Nouvelle Star" der große Durchbruch.. © L’Oréal Paris

Französischer Chanson, eine Stimme voller Kraft und Zärtlichkeit und der leidenschaftliche Einsatz gegen Diskriminierung, Rassismus, Fat-Shaming und alle Formen von Ungerechtigkeit: das ist Yseult. Die Schwarze Französin, die gerade als neue internationale Markenbotschafterin von L’Oréal Paris verkündet wurde, wurde als 19-Jährige über die Talentshow „Nouvelle Star“ – vergleichbar mit der britischen Casting-Sendung „Pop Idol“ – bekannt. Der Plattenvertrag und ihr selbst betiteltes Debütalbum ließen nicht lange auf sich warten. Doch das reichte ihr noch lange nicht.

Keine Kompromisse

Schon drei Jahre später hatte sie genug von künstlerischen Kompromissen, kündigte den Vertrag mit ihrem Musiklabel und gründete ein eigenes: YYY. „Es war extrem. Ich musste so viele neue Dinge lernen, von Produzieren über Managen bis Marketing, Verwaltung und Recht“, sagte sie kürzlich in einem Interview mit dem „Guardian“. „Es war es trotzdem alles wert“, weiß sie heute.

Auch ihre Musik veränderte sich mit der neu gewonnen Freiheit. Statt Elektropop mischen sich nun schon mal düstere Trap Beats in ihre Balladen. Auch in den Texten wird es ernst. Yseult verarbeitet in ihrer Musik nur noch Themen, die sie wirklich bewegen: Selbstzweifel, psychische Probleme, unerreichbare Schönheitsideale, die Beurteilung durch andere – ein kreativer Prozess, der sich für die Künstlerin angefühlt hat wie eine Therapie. Sie erzählt: „Es hat mich gelehrt zu realisieren, wie sehr ich mich liebe und hasse gleichzeitig, und diese Dualität in mir endlich zu umarmen.“

Und das tut sie, mit der kreativen Kompromisslosigkeit, die sie sich hart erkämpft hat. Nicht nur musikalisch, auch visuell. In ihren künstlerischen Videos stellt sie ihren Körper – übergewichtig und dunkelhäutig – ohne Furcht aber mit sensiblem Blick aus. So zeigt sie sich im Video zu „Bad Boy“ komplett nackt und bei verschiedensten Liebesspiel-Praktiken, inklusive erotischer Fesselkunst.

Ihr größter Hit „Corps (Body)“, eine Hymne an die Selbstliebe, wurde mit 15 Millionen Streams mit Gold ausgezeichnet und brachte Yseult den Preis als beste weibliche Künstlerin des Jahres 2021 bei den Victoires de la Musique, den französischen Grammys, ein.

Schönheit für alle

Dass es sich lohnt, an sich zu glauben und seinen eigenen Weg zu gehen, das beweist die Künstlerin nun auch als Markenbotschafterin für L’Oréal Paris. „Wage es Du selbst zu sein, Schönheit ist auf jede Art und Weise einzigartig“, ist das Leitmotiv, das sie zusammen mit der Marke verbreiten will. So bricht sie die starren Schönheitsideale der Gesellschaft nun auch in der Beauty-Industrie selbst auf. Nur ein weiterer Beweis für ihren Erfolg: „Es fühlt sich an, wie die Tore der Schönheit für alle öffnen zu können.“

(mia/spot)