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Nach All-Trip: Jeff Bezos dankt Amazon-Arbeitern und sorgt für Kritik

Nach seinem Flug ins All hat sich Jeff Bezos bei den Arbeitern und Kunden von Amazon bedankt, dass sie ihm den Trip ermöglicht haben. Das kam nicht überall gut an.

Jeff Bezos direkt nach seinem erfolgreichen Weltraumausflug.. © imago images/Xinhua
Jeff Bezos direkt nach seinem erfolgreichen Weltraumausflug.. © imago images/Xinhua

Amazon-Gründer Jeff Bezos (57)  ist nach einem Flug ins All sicher zur Erde zurückgekehrt. Eine anschließende Pressekonferenz erregte jedoch zusätzlich Aufsehen. „Ich möchte jedem Angestellten und Kunden von Amazon danken, weil ihr dafür bezahlt habt“, erklärte der Unternehmer und sorgte damit bei den Anwesenden für Lacher. Bezos wisse es zu schätzen und wolle jedem Arbeiter und Kunden „aus tiefstem Herzen“ seinen Dank aussprechen.

Dass dies vielerorts nicht gerade gut aufgenommen wurde, hätte Bezos sich eigentlich denken können. Laut einer aktuellen Liste des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ ist der 57-Jährige mit einem derzeit geschätzten Vermögen von umgerechnet etwa 174 Milliarden Euro der reichste Mensch der Welt. Gleichzeitig wurde in den vergangenen Jahren oftmals Kritik an den Arbeitsbedingungen bei dem Konzern laut. Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) hatte Bezos bereits 2014 zum „schlimmsten Chef des Planeten“ gewählt.

Hat er ein schlechtes Gewissen?

„Ich glaube, er hat das nur gesagt, weil er ein schlechtes Gewissen hat. Er weiß, dass es falsch ist, Profit daraus zu schlagen, Arbeiter wie Sklaven zu behandeln“, erklärte ein Angestellter von Amazon im Gespräch mit „Business Insider“. „Ich habe gehört, dass er ins All fliegt, aber um ehrlich zu sein, hat mich das nicht wirklich interessiert. […] Meine Kollegen und ich haben gewitzelt, dass er einfach zum Jupiter fliegen und dort sein bestes Leben leben solle“, erklärte ein weiterer. Die Mitarbeiter hätten sich nicht gerade vor dem Fernseher versammelt, um sich das Ganze anzusehen, fasst es der nächste zusammen: „Ich denke, es war nur für Jeff eine große Sache. Wir haben absolut nichts davon.“ Der Flug sei quasi auf ihre Kappe gegangen, „weil wir die Arbeit machen“.

Bezos war mit dem ebenfalls von ihm gegründeten Raumfahrtunternehmen Blue Origin am 20. Juli erfolgreich in Richtung All gestartet und kurz darauf wieder sicher auf der Erde gelandet. Mit dabei waren sein Bruder Mark (53), die 82-jährige Pilotin Wally Funk und der 18-jährige Oliver Daemen, der den Flug von seinem Vater geschenkt bekommen hatte. Der Platz des jungen Niederländers war zuvor versteigert worden. Der ursprüngliche Gewinner der Auktion, der 28 Millionen US-Dollar gezahlt hatte, um dabei sein zu können, hatte laut einer Mitteilung von Blue Origin wegen eines Terminkonflikts doch abgesagt und wird an einem späteren Flug teilnehmen. Funk und Daemen sind die bisher älteste sowie jüngste Person im All.

(wue/spot)