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Heinrichplatz wird endgültig zum Rio-Reiser-Platz

Seit Jahren wurde diskutiert, entschieden, geklagt, verschoben: 2022 soll es nun endlich Gewissheit werden: Wie das zuständige Bezirksamt in Berlin mitteilte, wird der Heinrichplatz in Kreuzberg im kommenden Jahr zum Rio-Reiser-Platz.

Rio Reiser gilt in Deutschland als eine der zentralen Ikonen der linksalternativen Szene.. © imago/teutopress
Rio Reiser gilt in Deutschland als eine der zentralen Ikonen der linksalternativen Szene.. © imago/teutopress

Jetzt scheint es Wirklichkeit zu werden: Nach jahrelangen Diskussionen und Rechtsstreitigkeiten wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr der Heinrichplatz im Berliner Szeneviertel Kreuzberg in Rio-Reiser-Platz umbenannt werden. Das bestätigte eine Sprecherin des zuständigen Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg auf Nachfrage der Nachrichtenagentur spot on news.

Man erwarte, dass die Verfahrensschritte im Widerspruchsverfahren im nächsten Jahr ordnungsgemäß abgearbeitet seien, heißt es in der Mitteilung. Dann könne die Umbenennung stattfinden, das formelle Verfahren hierzu habe man bereits nach dem Beteiligungsverfahren im Jahr 2019 eingeleitet.

Damals stimmte eine Mehrheit der Bezirksverordnetenversammlung für die Umbenennung des Heinrichplatzes. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt begann eine Widerspruchsfrist, die eine aufschiebende Wirkung für die Umbenennung hatte. Angeblich hätten fünf Anwohner von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch gemacht. Dieses Prozedere kommt nun aber offensichtlich zu einem Ende und der Platz wird umbenannt.

Rio Reiser eine der Gallionsfiguren der linken Szene

Der Heinrichplatz an der Oranienstraße ist der zentrale Ort des durch seine linksalternative Szene geprägten Stadtteils. Geplant war ursprünglich, den Platz zum 70. Geburtstag von Rio Reiser am 9. Januar 2020 feierlich umzubenennen. Rio Reiser (1950-1996) war Sänger und Mastermind der Polit-Rockgruppe Ton Steine Scherben und gilt in der linken Szene als Gallionsfigur.

Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählen unter anderem die Protestsongs „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ oder „Keine Macht für Niemand“. Seine wohl populärsten Hits hatte er als Solokünstler mit den Evergreens „Junimond“ und „König von Deutschland“.

(dr/spot)